Himmelswege in Sachsen-Anhalt

Reisezeit: August 2011  |  von Mirjam & Nico L.

Die "Himmelswege" sind eine Tourismusroute in Sachsen-Anhalt, die Sehenswürdigkeiten zur prähistorischen Astronomie verbindet. So wandelten wir auf den Spuren der Himmelsscheibe von Nebra und besuchten einige sehr unbekannte Orte, aber auch die Städte Halle und Naumburg.
Keine Ziele, die ich auf den ersten Blick selbst ausgesucht hätte - aber ich folgte der Einladung meines Vaters und entdeckte so eine mir noch völlig unbekannte Ecke Deutschlands!

Vorwort & Ankunft

Eigentlich standen die Sterne 2011 bei mir nicht gut fürs Reisen: Keine Kohle, da ich für meine lange Großbritannien-Reise im nächsten Jahr sparte, keine Zeit, da ich in diesem Jahr die Uni beendete, und aufgrund der ganzen Prüfungen auch gar keine Muße oder Lust, irgendetwas vorzubereiten und zu planen. Da fragte mich mein Vater jedoch recht spontan, ob ich ihn im Sommer auf eine Reise nach Ostdeutschland begleiten würde, genauer gesagt nach Halle. Er wollte sich dort den Himmelswegen widmen, einer Tourismusroute rund um die berühmte Himmelsscheibe von Nebra - Archäologie und Astronomie verbunden also. Die Reise sollte ziemlich "low budget" sein - camping, was nicht so mein Fall ist - aber einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul, und so sagte ich natürlich zu! Ein paar Tage eingeladen unterwegs sein und aus dem ganzen Lerntrott mal rauskommen, eine Ecke Deutschlands, die ich noch überhaupt nicht kenne, und noch dazu völlig, ohne selbst irgendetwas planen oder vorbereiten zu müssen - da konnte ich nicht nein sagen!

Die "Himmelswege" sind eine Initiative der Tourismus-Industrie von Sachsen-Anhalt, eine Tourismus-Route, die verschiedene Orte mit Verbindung zur prähistorischen Astronomie miteinander verbindet. Genauer gesagt sind diese Orte Halle, wo sich im Landesmuseum für Vorgeschichte die Himmelsscheibe von Nebra befindet (die allererste bekannte bildliche Darstellung des Sternenhimmels), Nebra (eben der Ort, an dem die Himmelsscheibe gefunden wurde), Goseck (ein vorgeschichtliches Observatorium) und Langeneichstädt (hier befinden sich eine Dolmengöttin und ein Großsteingrab). Ganz in der Nähe liegt Naumburg mit dem Naumburger Dom, also wollte mein Vater auch Station dort machen.
Ich habe ja immer ein Herz für von Besuchern vernachlässigte Orte, also war mir diese Initiative mehr als sympathisch. Auch auf Sachsen-Anhalt war ich sehr gespannt, denn in diesem Bundesland war ich noch nie gewesen!

Morgens ging es für mich erstmal mit dem Zug nach Köln, wo ich am großen Parkplatz am Hauptbahnhof zu meinem Vater ins Auto stieg. Los ging's auf die Autobahn, und immer weiter Richtung Osten. Die gesamte Fahrt dauerte ca. fünf Stunden, eine längere Pause legten wir nur in Kelbra ein. Dieser kleine Ort liegt in der Nähe des Kyffhäusers, den wir einmal zusammen besucht hatten, als ich ein Kind war, vor ca. fünfzehn Jahren. Das drittgrößte Denkmal in Deutschland, eine typische Scheußlichkeit aus dem neunzehnten Jahrhundert, Kaiser Wilhelm I. zu Ehren... Von der Autobahn aus konnte man es ganz klein sehen.

In der Mitte das Kyffhäuser-Denkmal, vom Auto aus fotografiert

In der Mitte das Kyffhäuser-Denkmal, vom Auto aus fotografiert

Wir fuhren hier von der Autobahn und waren schnell im Ort Kelbra, wo wir in der netten Gaststätte "Kaiserhof" zu Mittag aßen

Wir fuhren hier von der Autobahn und waren schnell im Ort Kelbra, wo wir in der netten Gaststätte "Kaiserhof" zu Mittag aßen

Am frühen Abend trafen wir auf dem gebuchten Campingplatz in einem Vorort von Halle ein, wo gleich zwei Überraschungen auf uns warteten. Erstens hatte hier am Vortag ein riesiger Sturm getobt, und die Feuerwehr war gerade da, um alles zu sichern und Baumäste abzusägen, die drohten, herabzustürzen. Auch für heute war wieder Sturm angesagt, und so suchten wir erstmal recht lange nach einem sicheren Platz. Zweitens hatte ich zwar gewusst, dass es eine Low Budget-Reise war und dass mein Vater einen sehr günstigen Campingplatz ausgesucht hatte... Aber so günstig? Im Nachhinein hätte er wohl doch lieber etwas mehr bezahlt als die zugegeben fast geschenkten 4€ pro Person/Nacht, und dafür warmes Wasser und ein sauberes und vor allem abschließbares Bad gehabt... Noch dazu wurde das Bad ebenfalls von allen Tagesgästen genutzt, die hier tagsüber den See besuchten, dementsprechend sah es auch aus. Aber ok, nun waren wir einmal hier, und der See selbst war wirklich nett. Nachdem wir unsere beiden Zelte aufgebaut hatten, machten wir noch einen kleinen Spaziergang am Wasser und konnten auch ein paar Wasservögel beobachten.

Unser Campingplatz

Unser Campingplatz

Die Feuerwehr ist angerückt...

Die Feuerwehr ist angerückt...

Am Badesee

Am Badesee

© Mirjam & Nico L., 2014
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 25.08.2011
Dauer: 5 Tage
Heimkehr: 29.08.2011
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Mirjam & Nico L. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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