Costa Rica, Panama & Kolumbien
La Frotuna, NP Manuel Antonio, Montezuma
In La Fortuna kann man viele Sportarten ausüben, wie Canopy ( Hochseilgarten mit anschließender Seilrutsche), Rafting, etc. aber alles hat seinen Preis und da wir auf vergangenen Reisen schon einiges gemacht haben, haben wir uns nun auf das Wandern beschränkt.
Die Fahrt zum 1,5 Stunde entfernten Rio Seleste haben wir in unserem Hostel gebucht, weil es alleine zu umständlich gewesen wäre, man kommt mit öffentlichen Verkehrsmitteln leider nicht überall hin.
Wir waren die einzigen Teilnehmer und waren somit mit unserem Guide José allein unterwegs.
Anders als die Guides in Ecuador habe ich hier das Gefühl, dass sie wirklich nur daran interessiert sind uns die Landschaft und Tiere zu zeigen und nicht versuchen uns "klar" zu machen.
In José habe ich meinen Müllsammelguru gefunden.
Schon vor einigen Jahren habe ich damit angefangen, Strände von Müll zu säubern, besonders in Griechenland, eine endlose Geschichte.
José hat sich am Parkeingang eine Mülltüte besorgt und jeden kleinen Schnippsel eingesammelt, ich habe ihm fleißig geholfen. Er hat sich gefreut und gesagt "Mother Trash will be very happy".
Die Wanderung war sehr schön, auch wenn es immer sehr anstrengend ist, da die Luft schwül, feucht und heiß ist, alles in einem.
Wir sind an einem Fluss entlang gewandert, der an einem Punkt seine Farbe in ein himmelblau wechselt. An der Stelle fließen zwei Flüsse zusammen und es hat auch irgendetwas mit den Mineralien im Wasser zu tun.
Später konnten wir noch in einem Fluss schwimmen, dort war zwar auch ein Wasserfall, aber die Wassermassen hätten mich wahrscheinlich erschlagen, wenn ich versucht hätte darunter zu baden.
Nach einem leckeren Mittagessen in einem einheimischen Lokal haben wir diesen Ausflug beendet.
Am nächsten Tag haben Katie und ich einen zweiten Versuch unternommen, zu einer Lagune hinaufzusteigen, die an einem kleinen Vulkan liegt. Dieser Vulkan nennt sich "Cerro Chatto". Uns wurde die Wanderung als "muy facil" (sehr einfach) beschrieben, so ca 2,5 Stunden wäre man unterwegs.
Diese Wanderung hat mich an meine körperlichen Grenzen gebracht. Nach fast drei Stunden habe ich vor Verzweiflung fast geweint, der Aufstieg war so steil, dass wir uns auf einem schlammigen ausgewaschenen Weg an Baumwurzeln festhalten mussten um uns schließlich mit dem angewinkelten Bein hochzuziehen.
"Muy facil" hätte ich denjenigen gerne mit meinem Rucksack erschlagen, der diesen Weg als so einfach angepriesen hat.
Die Lagune war die Mühen schon wert, das Wasser schimmerte türkis und sah wirklich beeindruckend aus, zudem konnten wir noch ein erfrischendes Bad nehmen.
Am nächsten Tag sind wir weitergefahren um uns den National Park Manuel Antonio an der Pazifikküste anzusehen. Der gleichnamige Ort ist sehr touristisch und man wird am Strand von den unterschiedlichen Händlern angesprochen. Das ganze war etwas lästig.
Um von La Fortuna nach Manuel Antonio zu gelangen bedarf es einer kurvenreichen Busfahrt, die im wahrsten Sinne des Wortes zum kotzen war. Allerdings war mir nur speiübel, die zwei einheimischen Damen neben mir haben jedoch gebrochen. Auch wenn sie netterweise ihre Brechtüte plus Gesicht mit ihren Pullover bedeckt haben, war der Gestank ekelhaft.
Mein Magen scheint von Reise zu Reise empfindlicher zu werden, aber wahrscheinlich ist auch viel "Kopfsache" mit im Spiel.
Unser Aufenthalt im National Park war wunderschön und auch ohne Guide machbar. Der Eintritt in den Park kostet 10 $, der Eintritt lohnt sich sehr.
Wir konnten u.a Faultiere aus nächster Nähe beobachten und an wunderschönen, einsamen Stränden in der Sonne liegen, perfekt!!
Wir haben uns insgesamt vier Tage in dem Ort aufgehalten um nicht in innerlichen Stress zu geraten.
Weiter ging es per Bus und Fähre nach Montezuma. Hierbei handelt es sich um eine relaxte Hippiestadt, besser gesagt ein Hippiedorf.
Das Hostel in dem wir wohnen ist von Dschungel umgeben, aber man kann das Meer sehen und die Brandung hören.
Das Hostel ist ebenfalls sehr entspannend. Alles ist sehr offen, man sitzt dennoch geschützt auf der Terrasse, die gleichzeitig der Aufenthaltsraum ist. Morgens kann man Affen, Waschbären, Schmetterlinge beobachten, nachts bekommt man überraschend Besuch im, als sicher empfundenen, Mehrbettzimmer.
Ich habe letzte Nacht nicht schlecht gestaunt, als ein Stinktier seinen Kopf durch eine Ritze in der Wand steckte. Zudem hat er seine Duftnote hinterlassen, die zum Glück lediglich aus seinem Körpergeruch bestand.
Hätte das Tier seine Duftdrüsen benutzt, hätten wir unser ganzes Gepäck wegschmeißen können und wir wären die nächsten Tage wohl in kein Hostel mehr gekommen.
Als ich gerade schlafen wollte sprang plötzlich etwas auf mein Bett, wieder dieses Stinktier, es ist um alle Rucksäcke gesprungen schließlich im Mülleimer gelandet, aus dem es die Flucht ergriffen hat und sich unter dem Türspalt nach draußen gequetscht hat.
Ich mag Tiere in meinem Bett, aber der Dschungel bei Nacht ist eh schon gruselig genug, da muss nicht auch noch ein Stinktier unser Mitbewohner werden.
Da Katie das letze freie Hochbett als Fluchtmöglichkeit genutzt hat, blieb mir nur die Möglichkeit mit dem Kopf an meinem Fußende zu schlafen und zu hoffen, dass das Tier nur am meinen Füßen landet, wenn es durch den Spalt ins Zimmer möchte.
Von einer Sache muss ich euch noch kurz berichten.
Ich konnte mir endlich meinen Traum erfüllen und einen weiteren Punkt auf meiner Bucket-Liste abharken: Gestern waren wir unter einem Wasserfall schwimmen!!!
Es war grandios. In Montezuma befinden sich im Dschungel zahlreiche Wasserfälle nahe beieinander. Der Weg wurde mal wieder beschönigt und war natürlich NICHT "muy facil" und auch länger als nur 20 Minuten.
Ich habe einen einheimischen Angesprochen und er hat uns zu all den Wasserfällen begleitet. Mit seiner Hilfe konnte ich an Wasserfällen hochklettern, ins Wasserspringen und unter den Wasserfällen tauchen
Am Ende dieses schönen Tages haben wir ihm ein sehr gutes Trinkgeld gegeben.
Wir sind uns immer noch unsicher, ob dies sein tägliches Brot ist, nämlich Touristen über nicht ausgeschilderte Pfade zu diesen Wasserfällen zu bringen. Ohne ihn hätten wir das jedenfalls nicht geschafft, aber nach Geld hat er uns auch nicht gefragt. Wir haben das von uns aus gegeben, auch wenn mir das Ganze etwas peinlich war. Katie sagt er hat es mit gespieltem Zögern entgegengenommen.
Aber so war es für jeden ein gutes Geschäft.
Die Tage hier waren sehr regnerisch, auch wenn ich tropischen, kräftigen Regen mit Gewitter liebe, freue ich mich, dass wir morgen weiterreisen. Auf gehts zur Karibikküste!!
Aufbruch: | 27.10.2013 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 19.12.2013 |
Panama