Sri Lanka zur Regenzeit

Reisezeit: August / September 2010  |  von family on tour

Weligama und Bootstour in Kogalla

Um die Straßenverhältnisse und den Verkehr allgemein vor unserer langen Tour zum Sigiriya besser einschätzen zu könne, entscheiden wir uns, unseren ersten Ausflug entlang der Küste bis runter nach Weligama zur Südspitze zu unternehmen. Unterwegs sehen viele Einheimische, die zum Schutz vor der Sonne ihre Regenschirme aufgespannt haben aber keiner trägt eine Sonnenbrille. Im Dorf Moggana, durch das wir fahren, stinkt es furchtbar nach Trockenfisch, der in der Sonne ausgebreitet wurde. Bei Kahawa entdecken wir einen wunderschönen einsamen Strand und machen Halt, damit Nico ins Meer gehen kann. Es herrscht starker Wellengang, aber der Strand ist sehr breit und außer uns ist hier keine Menschenseele zu sehen. Die Leute in den vorbei fahrenden Autos hupen winken, wenn sie uns sehen.

In Kogalla machen wir einen Abstecher für eine so genannte Bootssafari. An einer Hütte, bei der wir wenden müssen, wird Nico seine ersten Spielzeugautos los, als zwei Kinder kommen, um uns zu begaffen. Wir tuckern dann ca. eine Stunde auf dem Salzwassersee, sehen die Zimtinsel und statten der Tempelinsel einen Besuch ab. Dort bringt uns ein kleiner Mönchsjunge einen riesigen Schlüssel, um in das Tempelinnere zu gelangen. Der ist recht klein und bescheiden aber hübsch bunt angemalt mit vielen Bildern und verschiedenen Statuen. Außer einigen Adlern im Zwergformat und Kormoranen sehen wir während der Bootsfahrt keine weiteren Tiere. Gleich am Anfang darf Nico das Boot lenken und Gas geben und wir sehen Fischer im Einbaum und eine ganze Familie in einem Kanu.

Nach einer kurzen Fahrt erreichen wir Weligama, das fast an der südlichsten Spitze von Sri Lanka liegt, wo die vorgelagerten Riffe die Wellen zähmen, so dass man relativ gefahrlos im Meer baden kann. Überhaupt ist es hier sehr malerisch mit den winzigen Inselchen, den Kühen, die in der Sonne dösen und den bunten Fischerbooten, die am Palmenstrand liegen. Später kommt ein Boot mit seinem Fang zurück, der kurze Zeit später bereits an der Straße zum Kauf angeboten wird. Außer uns sind nur Einheimische zu sehen, die entweder auf den Booten arbeiten oder zum Vergnügen hier sind. Man sieht Pärchen, die am Strand entlang spazieren, Familien mit Kindern und Jungs, die akrobatische Übungen machen. Es fällt auch auf, dass die Gegend hier im Süden nicht ganz so schäbig wirkt. Wahrscheinlich sind die Menschen wohlhabender, weil sich das Touristenzentrum an diesem Abschnitt der Küste befindet.

Zum Mittagessen am Strand kaufen wir uns Rotis, für Nico ungefüllt und Joghurtdrinks, die aber so dick sind, dass man sie kaum aus der Flasche bekommt. Nachdem der sabbelnde Schnorrer und die gaffenden Jungs verschwunden sind, kommt eine nette Dame mit drei Kindern und fängt ein Gespräch mit mir an. Sie fragt viel und ich erzähle bereitwillig.

Gegen fünf treten wir den Heimweg an. Als ich die ersten Stelzenfischer entdecke, die ja ein beliebtes Motiv in Sri Lanka sind, stürze ich mit dem Fotoapparat aus dem Auto und übersehe dabei einen dicken Stein, der direkt vor mir liegt. Ich knalle mit meinem großen Zeh dermaßen hart gegen den Brocken, dass ich eine klaffende und blutende Wunde davontrage. Hinkend ergattere ich wenigstens noch ein paar schöne Fotos. Als es langsam dunkel wird, quälen wir uns durch den furchtbaren Abendverkehr, der im Gegensatz zur Mittagszeit stark zugenommen hat. Nico findet mal wieder die passenden Worte: "Willkommen in der Hölle, hier gibt es kein Erbarmen im Verkehr". Vor allem die Fahrräder, die uns auf unserer Seite unbeleuchtet entgegen kommen, fordern erhöhte Aufmerksamkeit. Wir sind froh, als wir unser Hotel erreichen.

Um einer schlimmen Infektion vorzubeugen, schütte ich Gin auf meinen blutigen Dreiangel und hoffe, dass das hilft. Beim Abendessen auf der Terrasse sehen wir, dass am Zaun zum Strand sechs riesige Fackeln entzündet worden sind. Es sieht richtig schön aus. Wir schauen uns das näher an und der Feuerwart erzählt uns, dass das Brennmaterial Kokosschalen und Benzin ist.

An einem der vielen einsamen Strände

An einem der vielen einsamen Strände

Schön hier

Schön hier

Ein anderer einsamer Strand

Ein anderer einsamer Strand

Bootstour

Bootstour

Die Zimtinsel

Die Zimtinsel

Weg zum Tempel

Weg zum Tempel

Der Junge hat uns den Schlüssel gebracht

Der Junge hat uns den Schlüssel gebracht

Weligama - Südspitze

Weligama - Südspitze

Die Kühe sind auch gern am Strand

Die Kühe sind auch gern am Strand

Die Fischerboote

Die Fischerboote

Stelzenfischer

Stelzenfischer

© family on tour, 2013
Du bist hier : Startseite Asien Sri Lanka Weligama und Bootstour in Kogalla
Die Reise
 
Worum geht's?:
Anfang des Jahres 2010 wurde endlich der Bürgerkrieg in Sri Lanka beendet. Und schon zog es uns noch im selben Jahr in dieses Land, das wir schon seit längerer Zeit als Reiseziel auserkoren hatten. Von den Zuständen, insbesondere der vorhandenen oder nicht vorhandenen Infrastruktur wollten wir uns vor Ort überraschen lassen. Wir hatten ein Hotel für zwei Wochen gebucht und beabsichtigten, uns von dort aus um ein Auto zu kümmern. Dann ging es endlich los.
Details:
Aufbruch: 25.08.2010
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 11.09.2010
Reiseziele: Sri Lanka
Der Autor
 
family on tour berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors