Von GOETZEN bis LIEMBA
Morgentoilette
Auf der Liemba wird ständig gewaschen und geduscht. Tagein, tagaus. Von früh bis spät. Viele Passagiere schummeln sich durch die Absperrungen zum Promenadendeck der 1. Klasse, wo für Männlein und Weiblein je drei Toiletten, eine Dusche und mehrere Waschbecken zur Verfügung stehen. Ein unerhörter Luxus für viele Einheimische. Der Andrang ist entsprechend hoch, zumal sanitäre Anlagen in den unteren Decks zwar vorhanden aber ganz bestimmt nicht ausreichend sind.
Jedes Mal, wenn ich das so gar nicht stille Örtchen besuche, befinde ich mich in enger Gemeinschaft mit teils vollständig entkleideten Körpern jeglichen Alters. Frauen, die die Waschzeit effizient nutzen und sowohl Wäsche als auch ihre Rundungen schrubben. Nackte Kinder, die auf dem nassen Fußboden hocken und ihren Müttern zur Hand gehen. Babys, die eingeseift in den Waschbecken sitzen und dem Treiben interessiert folgen. Drum herum Wäschehaufen und quietschbunte Plastikeimer. Manchmal singen sie auch und wiegen die Körper im Takt. Ein Fest der Volksmusik, dass man aus erster Reihe genießen kann. Statt Helene Fischer im silbernen Mini, ein Dutzend halbnackter Afrikanerinnen nebst pausbäckiger Kinder. Privatsphäre, jenes typisch westliche Grundbedürfnis, ist in Afrika eine Sache, nach der kein Hahn kräht.
Aufbruch: | 08.12.2013 |
Dauer: | 3 Tage |
Heimkehr: | 10.12.2013 |
Tansania
Kongo / Demokratische Republik Kongo
Burundi