Träume können auch kalt und kurz sein!
Icefields Parkway
Banff- und Jaspernationalpark
20 Grad minus!!! Das Gepäck wieder in den Wagen und man möchte gar nicht atmen, denn irgendwie gefriert die Feuchtigkeit in der Nase. Nach ein paar Kilometern wird der Wagen warm und die Vorfreude lässt die Kälte draußen vergessen.....es geht Richtung Rocky Montains, es geht Richtung Banff und Lake Louis und über den Icefields Parkway, eine der schönsten Straßen Kanadas, nach Jasper.
Da wir nicht gefrühstückt haben, machen wir in Banff Zwischenstop und sind überrascht, wie nett dieses Städtchen ist, zumindest im Winter. Was man von Reiseerzählungen anderer hört, ist es im Sommer eher Remmi Demmi....aber für den Winter ist es natürlich schnell und unkompliziert von Calgary zu erreichen. Ein Supermarkt und heißer Kakao ist schnell gefunden und wir versorgen uns direkt mit einem 6er-Pack Bagels in allen Geschmacksrichtungen...mhhhmm lecker.
Weiter geht es nach Lake Louis, wenn man schon mal hier ist, kann man sich das Örtchen ja auch mal anschauen....welches Örtchen???? Weit gefehlt, dieses Fleckchen auf der Landkarte besteht eigentlich nur aus Hotels und Lodges, 4-5 Geschäftchen, kein gewachsener Ort oder so. Fazit: hier werden wir defakto keinen Urlaub verbringen, gut das man es sich angeschaut hat.
Da ich im Internet gelesen habe, dass es nur eine Tankstelle in der Mitte der Strecke von Lake Louis und Jasper gibt, nochmal den Tank voll machen und voller Spannung ab in den Nationalpark. Am laufenden Band irgendwelche Seen, natürlich jetzt zugefroren und weiß verschneit, der Fluss Bow schlängelt sich ebenfalls überwiegend vereist neben dem Highway 93 her, im Hintergrund weiß verschneite Berge. Die Straße mehr oder weniger auch weiß verschneit, aber ohne Ketten befahrbar.
Es lässt sich die Schönheit im Sommer mehr als erahnen, es muss atemberaubend sein! Leider sind fast alle Aussichtspunkte, Wasserfälle, Zufahrtswege um diese Jahreszeit gesperrt, aber trotzdem ist die Fahrt einfach herrlich. Auf der halben Strecke, in Wilson, wäre die Tankstelle, aber jetzt im Winter geschlossen. Es ist für uns dicht besiedelt lebenden Menschen gar nicht vorstellbar, dass auf einer Strecke von 240 km keine Tankstelle ist. Und auch nicht wirklich im Winter die Möglichkeit, etwas zu essen oder zu trinken. In der schnee-und eisfreien Zeit gibt es reichlich davon, aber im Winter sollte man sich spätestens in Banff mit Reiseproviant eindecken. 3 Stunden ging es durch den Jasper Nationalpark, 3 Stunden mit so gut wie keinem Verkehr, jede Menge Tannen, Berge, zugefrorenen Seen und Flüssen, wahnsinn diese Natur und Weite. Immer in der Hoffnung auf Tiere am Wegesrand, doch außer ein paar Riesenraben mit fingerdicken Schnäbeln war uns das Glück leider nicht holt. Im Banff-Nationalpark haben wir mit halben Auge noch 2 Wapitis gesehen, aber so richtig nicht, die Augen waren noch zu müde.
An den Nationalparks ist Eintritt zu zahlen und auch später in Jasper benötigt man immer wieder ein Eintrittsticket, um zum Skigebiet zu kommen. Dieser Hinweis erfolgte nicht vom Reiseveranstalter.
Höhepunkte der Fahrt waren die Wepping Wall, einer riesigen Eiswand, sehr beliebt bei Eiskletterern und natürlich der Columbia Icefield Gletscher. Das Wetter war durchwachsen, aber pünktlich beim Gletscher kam die Sonne raus.
Es ist alles in allem schon eine sehr weite Anreise für uns Europäer nach Jasper, aber die Zeit ist wie im Flug vergangen und wir hoffen, dass das Skigebiet unseren Erwartungen gerecht wird.
Aufbruch: | 10.02.2014 |
Dauer: | 13 Tage |
Heimkehr: | 22.02.2014 |
Deutschland