Marokko - hiking & biking
Straße der 1.000 Kasbahs
Nach zwei Tagen in Marrakesch bin ich dann für drei Tage in Richtung Osten aufgebrochen. Der dreitägige Kurztrip in die Sahara war ein richtiger Glücksgriff. Habe erstens neun nette Leute aus sechs unterschiedlichen Länder kennengelernt (Argentinier, Spanier, Irländer, Neu Seeländer, Japaner und mich Austrianer), bin durch diese Tour relativ zügig von Marrakesch in die Sahara zu den Dünen gekommen und hab mir nebenbei auch noch stressfrei die Highlights, wie einige Kasbahs, Schluchten und das Leben der Berber ansehen können.
Das Flusstal des Dades zwischen Ouarzazate und Er-Rachidia ist unter dem Namen "Straße der 1.000 Kasbahs" berühmt geworden. Die archaischen Formen der jahrhundertealten Lehmburgen, das üppige Grün der Oasengärten und die rötlich schimmernden Berge im Hintergrund verschmelzen zu Bildern einzigartiger Schönheit. Von Marrakesch kommend erreicht man Ouarzazate über den 2.260 m hohen Gebirgspass Tizi-n-Tichka und die Straße über den Hohen Atlas geht kurvenreich auch in den Magen.
Der Hohe Atlas bildet eine natürliche Trennlinie zur Sahara. Während die grüne Nordseite an die Alpen erinnert, bieten die kargen Bergflanken der Südseite ein kontrastreiches neues Bild. Spärlich bewachsene Hochtäler, tiefe Palmen bestandene Schluchten, mächtige Ksour und Terrassenkulturen an male-rischen Flussläufen.
Das faszinierende Lehmdorf - Ait Ben Haddou - 34 km nordwestlich von Ouarzazate ist kulturelles Welterbe und steht unter dem Schutz der UNESCO. Malerisch am Fuß eines Hangs gelegen, diente der wohl eindrucksvollste Ksar Marokkos als Filmkulisse für verschiedene Filme, u.a. "Sodom und Go-morrha", "Gladiator", "Asterix und Cleopatra" sowie zahlreiche Bibelfilme. In der einst sehr lebendigen Stadt leben heute noch 15 Familien in einem Labyrinth aus Gassen und Wegen.
Neben der berühmten "Straße der Kasbahs" locken die Felsschluchten der Flüsse Dades und Todra, die Flusstäler des Draa und des Ziz und die Oasen-Landschaften der Umgebung. Die Fahrt von der Provinz-hauptstadt Ouarzazate, bis zur Oase Boumaine und dem Eingang zur Dades-Schlucht dauert ca. drei Stunden. In diesen palmengesäumten Schluchten werden hauptsächlich Pappeln, Feigen, Mandeln, Nüsse, Granatäpfel und Gerste angebaut. Wir machten auch einen Stopp bei einem Teppichhändler, der mit wunderschönen Exemplaren aufwartete, die auch preislich ok waren.
Nach einer weiteren Autostunde erreicht man Tinerhir, das Tor zur Todra-Schlucht. Rechts und links liegen Lehmdörfer, die aussehen, als hätte man sie an die Felsen geklebt. Je weiter man in der Schlucht nach oben gelangt, desto enger wird es, bis man am hinteren Ende das Gefühl hat, die Felsen zu durchbrechen. Hirten treiben ihre Ziegen durch die Felsen, und oben hängen Kletterer an den Wänden.
Aufbruch: | 23.10.2010 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 06.11.2010 |