Thailand. Ein Abenteuer!
Ein Jahr Thailand: Kapitel 4: Wunderwelt Thailand
Was man gesehen haben muss...
Wer nach Hat Yai kommt, wird vermutlich um die Schönheit des Ortes nicht herum kommen. Viele kleine Schönheiten, wie die Pflanzen, das gute Essen, die Früchte oder die Freundlichkeit der Menschen wird man vielleicht gleich bemerken, andere Wunder muss man erst finden.
An den Tempeln, die hier an jeder Ecke stehen und einer schöner sind als der andere, kommt man sowieso nicht vorbei.
Dennoch möchte ich gerne von zweien Berichten, die mir besonders gut gefallen haben.
Der Tempel Jaddilak
Der erste ist der Tempel Jaddilak (so zumindest spricht man ihn, was es bedeutet, weiß ich leider nicht.)
Er liegt etwas versteckt auf dem Berg, und von dort oben hat man eine wunderschöne Aussicht. Dennoch war es nicht die Aussicht, die mich so beeindruckt hat. Es war der ganze Tempel, der bei Sonnenschein in Silber und Gold glänzt. Und wenn der Wind weht läuten die Glocken, die überall verteilt sind. Man kann es eigentlich kaum beschreiben, wie sich der Tempel silbern glänzend und kegelförmig in den Himmel erstreckt.
Wer dort hingeht sollte vorher nochmal nachsehen, welches Chinesische Sternzeichen er hat (Schlange, Schwein, Ratte, Kaninchen, Affe, Hund, ect), außerdem den Tag seiner Geburt.
Zur rechten sieht man diese als kleine Figuren stehen, gleich neben den Wohnräumen der Mönche. (Mönche mit viel Respekt behandeln!)
Die große, silberne Spitze, die wie eine sehr große Krone in den Himmel ragt, hat 16 Eingänge, für jeden Tag der Woche zwei. (Die Thais unterscheiden dabei zwischen Mittwoch und Mittwoch Nacht). Man betritt den Turm durch den Eingang, an dem man geboren ist (vorausgesetzt, man kann die Wochentage, die in thailändischer Schrift geschrieben sind, lesen).
Das Innere ist aus Silber (natürlich kein echtes), aber auch mit Glöckchen angefüllt.
Aber manchmal sagen Bilder mehr als tausend Worte.
Vor der Spitze: Drei Buddha-Statuen in Weiß, Silber und Gold, vor die man Räucherstäbchen in dort angebrachte Schalen stecken kann.
Im Tempel, angefüllt mit Silber und Schalen, in die man, je nach Geburtstag, Münzen werfen kann, was Glück bringen soll.
Der Tempel im Wald
Der Tempel heißt, wenn ich das richtig verstanden habe, Tammachod.
So, wie es in Thailand (zumindest im Süden) üblich ist, bekommen die Mönche von den Thais Essen geschenkt. Einige Mönche gehen früh am Morgen durch die Straßen und manche gläubige Thais (und das sind viele) teilen ihr Essen mit ihnen (das ganze geschieht in einer Art kleinen Zeremonie).
Die Mönche essen einmal morgens und ein zweites Mal um 11 Uhr, für den restlichen Tag nicht mehr.
Natürlich ist nicht jeder so gläubig, doch einige geben gerne viel, stehen sogar früh morgens auf, um für diese zu kochen.
Leider kann ich nicht sagen, ob es nur Sonntags oder jeden Tag möglich ist, mit ihnen zu essen.
Viele sind die Stufen zum Tempel hochgestiegen, um mit ihnen zu Essen. Viele haben dabei Reis (das Hauptnahrungsmittel bei ihnen, ungefähr so, wie für uns Brot), Suppen, Gemüse, Obst oder Süßigkeiten mitgebracht.
Natürlich wird dabei zuerst gebetet, das versteht sich von selbst. (Anmerkung: Beim beten die Hände wie beim Wai (Thailändischer Gruß) zusammenlegen, jedoch (anders als beim Gruß), drei Mal die Stirn berühren und jedes Mal anschließend mit der Stirn den Boden berühren.)
Die Gebete klingen in meinem Ohren wie Gesang, von dem ich gerade die Worte "Danke" und "Buddha" verstehe.
Die drei ist auch im Buddhismus eine wichtige Zahl. Dabei steht die drei für Buddha, Dharma und Shangha (die Mönche). Anschließend ist es üblich, den Mönchen Reis zu geben (was eher eine symbolische Bedeutung hat). Dabei werden ihnen jeweils drei Löffel voll Reis in die Schalen gegeben. (Tipp: Den Thais zusehen und nachmachen).
Und am Ende schmeckt das Essen umso besser.
Ach ja, der Wald ist auch sehr sehenswert. Für mich sieht noch immer alles aus wie ein Botanischer Garten und die ganzen Gummibäume, an denen Auffangbehälter befestigt sind, machen es nicht besser. Natürlich ist nicht jeder Naturliebhaber, aber wer etwas friedliche Stille liebt und dabei noch den fremden Duft erkunden möchte, der sei herzlich eingeladen.
Ich muss zugeben, dass ich nicht weiß, was für Bäume es sind, die mit ihren eigenen Ästen verwachsen sind.
Der Stand von Songkhla
Songkhla ist von Hat Yai nicht sehr weit weg, es kommt jedoch sehr auf den Verkehr an, ob man eine halbe Stunde oder eineinhalb dorthin braucht.
Wer oft am Meer ist, wird den Strand vermutlich als schön bezeichnen, jedoch nicht schöner als die meisten andern Strände, zumal der Sand teilweise recht grob ist.
Was den Strand jedoch besonders macht, ist zum einen die Länge, denn die Küste zieht sich wirklich ewig weit hin.
Außerdem ist das Wasser wirklich sehr warm (etwa zwischen 27° - 30°, also perfekt).
Was außerdem ein Wahrzeichen des Strandes ist (was auch von allen Bildern der Gegend entgegenprangt) ist die Meerjungfrau, die einer alten Sage nach von einem Fischer in einer Sternennacht gesehen wurde, die jedoch, als sie ihm gewahr wurde, ins Meer sprang und auf nimmer wiedersehen verschwand.
Daneben gibt es auch eine Geschichte eines Dichters (die auch verfilmt wurde), in der sich ein Prinz in eine Meerjungfrau verliebt und ihr ins Meer folgt.
Wunderschön sitzt sie dort am Strand, kämmt ihr goldenes Haar und beachtet die unzähligen Touristen nicht, die sich manchmal fast gegenseitig auf die Füße treten, während sie mit ihr Fotos schießen wollen.
Und wenn man schon da ist, kann man sich auch die Skulptur der Katze und der Maus ansehen, die die Geschichte dreier Tiere, Katze, Maus und Hund erzählt, die auf einem Schiff waren und ans Ufer wollten, zusammen mit einem gestohlenen Diamanten. Da es jedoch Schwierigkeiten gab, ertranken Katze und Maus und wurden zu Inseln, Ko Nu und Ko Maew (Katzen- und Mäuseinsel), der Hund wurde zu den Hügeln am Strand von Songkhla.
Geschmückt mit Blütenkranz lauscht sie den zarten Wellen und weniger zarten Klick-Geräuschen der Kamera.
Wer die ganze Geschichte lesen will: Sie ist noch auf einer Steintafel abgedruckt (jedoch inzwischen nicht mehr gut lesbar...)
Der Wasserfall
Der vollständige Name ist "Tone Nga (Schlange) Chang (Elefant) Wildlife Sanctuary"
Ja, ich gebe zu, es ist etwas unverschämt, dass ausländische Touristen 100 Baht Eintritt zahlen (nicht mal 2,50€), während Einheimische nur etwa 50 Baht bezahlen. Aber glaubt mir, das ist es wert!
Gut, vielleicht übertreibe ich etwas, da ich noch nie zuvor an einem Wasserfall war, aber ich kann euch sagen: Es war atemberaubend. Wer diese tollen "Unsere Erde"-Filme kennt, die es ja immer wieder gibt und die die Schönheit und die Faszination zeigen, die man in den unterschiedlichsten Gegenden dieser Welt findet, nun ja: Vergesst sie, und erlebt es selber.
Unten konnten wir Menschen sehen, die in kleineren Becken am Fuße des Wasserfalls badeten, und schon dort dachte ich: Oh mein Gott.
Dann erfuhr ich, dass wir hochklettern konnten. Es gäbe fünf Stationen.
Wir sind bis zur dritten geklettert und ich meinte nur zu meiner Mutter und ihrer Freundin: "Geht ihr nach Hause, ich bleibe hier."
Ja, man muss etwas klettern, aber für diese Aussicht wäre ich das dreifache des Weges gegangen. Die Steine und das Wasser sind warm (sucht euch trotzdem einen schönen Tag aus, wenn ihr dorthin geht. Ach ja, und vergesst die Kamera nicht!) und die Aussicht ist einfach wunderschön.
Ich glaube, es gibt dazu eigentlich nicht mehr zu sagen.
(Wenn ich daran denke, dass jemand meinte, im Norden von Thailand gäbe es noch schönere Wasserfälle...)
In kleinen Flüssen fließt das Wasser von oben herab und wenn es nicht am Tag zuvor geregnet hat, kann man gut darüber springen und höher klettern.
Aufbruch: | 14.07.2014 |
Dauer: | 11 Monate |
Heimkehr: | Juni 2015 |