Stürmisches Wochenende in Bremen

Reisezeit: Januar 2015  |  von Mirjam & Nico L.

Focke-Museum & Böttcherstraße

Eigentlich hätte ich mir heute gerne Bremens Weserpromenade angesehen, die Schlachte. Doch daran war nicht zu denken: Das Wetter war noch stürmischer geworden, und die Schlachte sogar teilweise überflutet, wie das Internet mir sagte. Ok, nicht so schlimm - inzwischen war mir eh klar, dass ich auf jeden Fall nochmal nach Bremen kommen musste, und dann konnte ich das ja alles nachholen!
Heute dann also nochmal ein Museum, davon gibt es ja in Bremen mehr als genug. Ich suchte mir das Focke-Museum aus, da es am interessantesten für mich klang. Es ist das Bremer Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte. Die S-Bahn brachte mich schnell hin. Das Museum liegt im Stadtteil Schwachhausen, der etwas eleganter ist, und so sah ich auf dem Weg einige sehr schöne Villen und Jugendstilgebäude.
Das Museum gefiel mir sehr gut und es zeigt sehr, sehr viele Exponate, was man von außen gar nicht vermutet. Es war wirklich zu viel für einen Vormittag!

Hier wird der Original-Kopf des Roland aufbewahrt. Die Statue hat seit einigen Jahren nur noch eine Kopie als Kopf.

Hier wird der Original-Kopf des Roland aufbewahrt. Die Statue hat seit einigen Jahren nur noch eine Kopie als Kopf.

Einer der Original-Türklopfer des Rathauses - ein symbolträchtiger Löwe!

Einer der Original-Türklopfer des Rathauses - ein symbolträchtiger Löwe!

Eine Halskette aus Eisen aus dem Jahr 1815. Damals trugen Patriotinnen stolz solchen Eisenschmuck und zeigten dadurch, dass sie all ihr Gold zur Befreiung des Vaterlandes hingegeben hatten.

Eine Halskette aus Eisen aus dem Jahr 1815. Damals trugen Patriotinnen stolz solchen Eisenschmuck und zeigten dadurch, dass sie all ihr Gold zur Befreiung des Vaterlandes hingegeben hatten.

Portraits wichtiger Bremer Bürger aus dem 18. Jahrhundert. Davon gibt es rund 150 Stück, fast alle vom selben Maler gemalt. Wirklich interessant, denn sie sind alle recht natürlich gehalten und sehr unterschiedlich.

Portraits wichtiger Bremer Bürger aus dem 18. Jahrhundert. Davon gibt es rund 150 Stück, fast alle vom selben Maler gemalt. Wirklich interessant, denn sie sind alle recht natürlich gehalten und sehr unterschiedlich.

Die Reise durch die Bremer Geschichte endet mit der Nazizeit, wobei mich dieses Exponat besonders berührt hat: Eine Kiste mit verbotenen Büchern, von einer Familie in den Dreißiger Jahren in der Einfahrt ihres Hauses vergraben. Die Kiste wurde erst 1987 wieder gefunden.

Die Reise durch die Bremer Geschichte endet mit der Nazizeit, wobei mich dieses Exponat besonders berührt hat: Eine Kiste mit verbotenen Büchern, von einer Familie in den Dreißiger Jahren in der Einfahrt ihres Hauses vergraben. Die Kiste wurde erst 1987 wieder gefunden.

Das Focke-Museum hat mir sehr gut gefallen und ich muss es auf jeden Fall nochmal besuchen! Fürs Erste war ich aber erstmal durch und konnte nichts mehr aufnehmen, außerdem hatte ich langsam wirklich Hunger aufs Mittagessen. Nach einem Besuch beim Inder "Veg-World" (sehr lecker!) machte ich mich auf den Rückweg in die Altstadt und stand plötzlich am Eingang der Böttcherstraße, von der ich im Reiseführer gelesen hatte. Im Moment hatte sich das Wetter auch leicht gebessert, also besichtigte ich kurz diese Jugendstilstraße. Sie wurde in den 1920er Jahren auf Geheiß des Bremer Kaufmanns Ludwig Roselius gestaltet, der für die gesamten Kosten aufkam. Damit ist sie ein seltenes Beispiel für eine reine Jugendstilstraße und für die Architektur des Expressionismus. In der Tat sieht man, dass die Straße "aus einem Guss" ist. Heute befinden sich hier kleine Kunstmuseen, Galerien und Andenkenläden - sonntags natürlich alle geschlossen.
Es war interessant, hier einmal durchzulaufen und die einzelnen Gebäude und die Verzierungen anzusehen.

Eingang zur Böttcherstraße mit goldenem Fassadenrelief

Eingang zur Böttcherstraße mit goldenem Fassadenrelief

Damit endete mein erster Besuch in Bremen, ich holte meinen Trolli im Hostel ab und machte mich auf den Weg zum Bahnhof und nach hause. Da wegen des Sturms viele Züge ausfielen oder Probleme hatten, machte ich mich lieber etwas eher auf. Aber alles klappte gut und am Nachmittag kam ich gut zuhause an.

Bremen hat mir richtig gut gefallen und ich hatte trotz des Wetters ein wirklich schönes und auch erholsames Wochenende!

© Mirjam & Nico L., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Januar 2015 verbrachte ich ein Wochenende in Bremen - Reisen gegen den Nach-den-Feiertagen-Blues!
Details:
Aufbruch: 09.01.2015
Dauer: 3 Tage
Heimkehr: 11.01.2015
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Mirjam & Nico L. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
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