Unterwegs in der Mitte Deutschlands - Thüringen und seine Schätze
Eisenach und die Wartburg
In der Nacht kommen Regen und Sturm von quer. Zum Glück liegen wir in unserem Wohnwagen warm und im Trockenen. Zeit also für einen kulturellen Ausflug an Palmsonntag. Nach einem durch die Zeitumstellung etwas verspäteten Frühstück machen wir uns auf den Weg nach Eisenach zur Wartburg.
Hier hält sich der Besucher-Andrang durch das Schietwetter trotz Osterferien sehr in Grenzen. Nur wenige wagen bei Sturm und Graupelschauern den steilen Weg hinauf.
Umso herzlicher werden wir von unserem Führer begrüßt, der uns durch die Wartburg begleitet. Wir haben ja schon viel gehört und gesehen, aber was dieser Mann hier zeigt, ist wirklich toll. Selten haben wir so eine engagierte Führung erlebt und die Geschichte dieser 900 Jahre alten Burg wird so interessant und gleichermaßen unterhaltsam rübergebracht, dass wir noch Stunden hätten zuhören können. Wir fühlen uns zurückversetzt in die Zeit Elisabeth von Thüringens, Martin Luthers und der Studenten, die hier zum ersten Mal mit ihrem Ruf nach nationaler Einheit die schwarz-rot-goldene Flagge hissten. Wahrlich ein Nationaldenkmal, das da so hoch droben als Tor zum Thüringer Wald über der Stadt Eisenach thront.
Ein Spaziergang durch Eisenach
Nach dem Rundgang durch Palas und Museum mit so viel Kultur und Geschichte haben wir uns eine Pause im Gasthof "für fröhliche Leut" redlich verdient. Ein heißes Brunnenkresse-Süpple, ein Schwarzbier, Kaffee und Kuchen - damit frisch gestärkt und aufgewärmt sind wir bereit für einen Spaziergang durch Eisenach.
Lecker speisen und stilgerecht in historischen Gemäuern logieren kann man auf der Wartburg im "Gasthaus für fröhliche Leut".
Bei Regen, Kälte und Wind ist der Stadtbummel zwar kein wirkliches Vergnügen, aber die Jugendstil-Villen, das Bach-Haus und das Stadtschloss sind durchaus einen Blick wert. Immerhin entstand hier in Eisenach zwischen 1862 und dem 1. Weltkrieg das größte zusammenhängende Villenviertel Europas mit Gebäuden des Jugendstils und Historismus.
Am späten Nachmittag machen wir uns schließlich auf den Heimweg und legen noch einen Stopp an einer Imbissbude mit echter, thüringer Rostbratwurst ein. Für den Fall, dass wir heute abend nix mehr zu essen bekommen sollten......
Aufbruch: | 25.03.2015 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 04.04.2015 |