Tour de History 2015

Reisezeit: August / September 2015  |  von Jason Staab

Tagestrip nach Bremerhaven

Klimahaus, U-Boot, Schiffahrtsmuseum, Hafenrundfahrt und doch noch Ärger mit der Bahn

Eigentlich wollte ich ja am 2.9. diesen Tagestrip machen, doch wurde daraus nichts, weil ich meine Katze suchen musste. Nachdem sie endlich wieder aufgetaucht war, fuhr ich also am 4.9. um 6:28 morgens los.

Mit dem Regionalzug nach Kiel, mit einem weiteren Regionalzug nach Hamburg, von dort mit einem hoffnungslos überfüllten IC nach Bremen, und wieder mit einem Regionalzug nach Bremerhaven. Die Museen befinden sich alle in den sogenannten "Havenwelten". Am Hbf hängen mehrere Hinweise, welche Busse dorthin fahren. Da mein Bahnticket auch Fahrten in Bremerhaven beinhaltete, kann ich nichts zu dem Buspreisen sagen.

Ich hatte den Tipp bekommen, doch auch das Klimahaus zu besuchen. Doch, bevor ich dorthin ging, trieb mich die Neugier in das direkt daneben gelegene Mediterraneo. Das ist ein Einkaufszentrum im Stile einer mediterranen Stadt, oder Dorfs. Nett gemacht, und eine gute Mischung aus Läden und Gastronomie. Ich kaufte bei einem Bäcker ein zweites Frühstück.

Dann ging ich ins Klimahaus, der Eintritt kostet 15€. Neben der Reise entlang des 8ten Längengrades, die wirklich absolut toll gemacht und sehenswert ist, bietet das Klimahaus auch einen Bereicht zum Thema "Wetterstudio", wo man sich selbst als Moderator versuchen kann. Sowie einen Bereich, der sich mit Offshore Windkraftanlagen beschäftigt. Dort kann man für 2€ einen sechsminütigen, simulierten Hubschrauberflug mitmachen.

Hauptsächlich erklärt das Klimahaus aber die Entstehung von Klima, wie es sich auf den Planeten Erde, und somit auch auf dessen Bewohner, auswirkt. Es behandelt das Thema "Klimawandel": was ist das? Wie entsteht es? Und was wird passieren, wenn wir nichts dagegen tun?

Hierbei wird weder mit erhobenem Zeigefinger vorgegangen, noch irgendwelche Verhaltensmassregeln aufgestellt. Man wird zum nachdenken angeregt, dazu, den eigenen Lebensstil zu hinterfragen, sich zu fragen, wie man selbst klimafreundlicher leben kann.

Es gibt ausserdem ein Cafe und ein Restaurant, und eine Dachterrasse, auf der auch rauchen erlaubt ist.
Auf dieser habe ich auch die einzigen Fotos während meines Besuchs gemacht. Generell ist Fotografieren zwar erlaubt, allerdings ohne Blitz, aber ich bin der Meinung, kein Bild kann rüberbringen, was man hier erlebt. Zudem finde ich, sollte jeder mal hier gewesen sein, nicht nur, um die tolle Reise zu erleben, sonder, weil der Klimawandel uns alle angeht, und man hier wirklich etwas hilfreiches lernt und mit nach Hause nimmt!

Nach dem Klimahaus ging ich dann zum U-Boot.
Der Eintritt kostet 3€, eine Fotoerlaubnis muss man nicht extra kaufen, und es gibt auch keine zeitliche Begrenzung für den Besuch.
Diesmal hatte ich Glück, und es war wenig los im Boot.

Die "Wilhelm Bauer" wurde gegen Ende des Krieges gebaut, und nahm nicht mehr an Kampfhandlungen teil. Sie wurde von ihrer Besatzung versenkt, um nicht in Feindeshand zu fallen. Nach ihrer Bergung diente sie dann als Erprobungsschiff für die Marine, bevor sie schliesslich in ihren ursprünglichen Zustand zurückgebaut wurde, um nun als Museumsschiff zu dienen.

Es handelt sich hier um ein XXI- Boot. Vergleicht man es mit Booten der Klasse VII, so kann man deutliche technische Fortschritte erkennen. Auch waren die XXI-Boote grösser und konnten wesentlich länger komplett getaucht agieren.

An dieser Stelle möchte ich auf U-995 hinweisen, welches als Museumsschiff in Laboe liegt. U-995 ist das letzte, existierende VII-C Boot der Welt. Es operierte im Krieg vor Norwegen, war danach dort als Schulungsboot für die norwegische Marine eingesetzt, bevor es schliesslich zurück an Deutschland ging. Es liegt seit 1971 in Laboe am Strand, direkt beim Marine-Ehrenmal. Ein Besuch lohnt sich unbedingt, nicht nur, um Vergleiche zur XXI-Klasse zu ziehen!

Vom U-Boot aus ging ich zum Schiffahrtsmuseum. Der Eintritt kostet 6€ und berechtigt auch zum Besuch der Museumsschiffe, ausser dem U-Boot.
Das Museum ist interessant, beschäftigt sich mit der Geschichte der Seefahrt, mit der Bundesmarine, mit der Technik, Motoren und Nautischer Technik, sowie Funktechnik. Es werden Sportboote gezeigt, sowie Rettungsboote und -Mittel. Auch ein Seenotrettungskreuzer ist ausgestellt.
Ausserdem werden die Themen Walfang und Kreuzfahrt behandelt. Auch das Skelett eines Pottwals ist ausgestellt. Dieser wurde allerdings kein Opfer von Walfängern, sondern wurde tot in der Wesermündung aufgefunden.

Man erfährt hier auch, dass das Museum damals U-995 haben wollte, aber den Zuschlag nicht bekam.
Ausserdem ist hier ein Klein-U-Boot vom Typ Seehund ausgestellt. Da man aber nicht in das Boot kann, weiss ich nicht, ob ich es als Nr.7 auf meiner Liste der besuchten U-Boot-Museen zählen darf.

Vom Schiffahrtsmuseum laufe ich ein Stück Richtung Hafen. Ich habe noch Zeit, und beschliesse, eine Hafenrundfahrtmitzumachen.

Diese kostet 10€ und dauert eine Stunde.

Man erfährt sehr viel über den Hafen, seine verschiedenen Bereiche, die Schleusen und die Docks, sowie, zwangsläufig auch über die Brücken. Auch zu den jeweiligen, aktuell dort liegenden Schiffen erfährt man einiges.

An Bord der Ausflugsboote kann man etwas zu essen und zu trinken kaufen.
Leider gelangen mir durch die Fenster keine tollen Bilder, und, nachdem es anfing, zu regnen, sowieso nicht mehr.
Ich möchte die Tour aber empfehlen!

Schliesslich wurde es Zeit, zurück zum Bahnhof zu fahren. Dort kaufte ich mir für unterwegs noch was zu trinken, und dann ging es mit dem Regionalzug wieder nach Bremen. Dort sollte ich in einen ICE steigen, doch der hatte Verspätung. Deshalb erreichte ich in Hamburg den Regionalzug nicht mehr, und durfte dann mit dem ICE nach Kiel fahren. Trotzdem war der Regionalzug nach Hause bereits weg, so dass ich eine Stunde warten musste, und somit eine Stunde später als geplant daheim einlief.

Allerdings waren das, während der ganzen Tour, die einzigen Probleme mit der Bahn, und damit kann ich gut leben.

Als Fazit möchte ich sagen, dass mir diese Tour unheimlich viel Spass gemacht hat, auch wenn es nur ein paar Tage waren. Ich habe sehr viel gesehen, erlebt und auch gelernt. Und habe wirklich nur Dinge angeschaut, die mich interessieren. Das schreit förmlich nach einer Fortsetzung! Aber es gibt ja noch etliche Museumsschiffe und vor allem, U-Boote.

Blick von der Dachterrasse des Klimahauses auf den Hafen

Blick von der Dachterrasse des Klimahauses auf den Hafen

von links nach rechts: das Mediterraneo, Sail-City, Klimahaus

von links nach rechts: das Mediterraneo, Sail-City, Klimahaus

die "Wilhelm Bauer"

die "Wilhelm Bauer"

Aussteigsluke für Kampfschwimmer

Aussteigsluke für Kampfschwimmer

Museumshafen

Museumshafen

Museumshafen

Museumshafen

© Jason Staab, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Kurztrip nach Peenemünde, Prora und Sassnitz, sowie eine Tagestour nach Bremerhaven
Details:
Aufbruch: 27.08.2015
Dauer: 7 Tage
Heimkehr: 02.09.2015
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Jason Staab berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.
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