Malaysia mit Kind und Kegel
Ipoh
TAG 1
Die Zugfahrt nach Ipoh dauerte ungefähr 3 Stunden und ist mit folgenden Worten schnell beschrieben: komfortabel, eigentlich recht hygienisch, kühl, nein kalt, laut und, mit einem Kind mit dem Aktivitätsgrad unserer Tochter, eher herausfordernd (für Ohren, Nerven und Oberschenkel). Eleni hat außerdem entdeckt, dass die hierzulande, meist vermummten aber sehr kinderfreundlichen Muslim(innen), es äußerst amüsant und lustig finden, wenn sie ihr neu erlerntes, unermüdbares "halllllllo" oder "bye bye" auspackt. Kurz gesagt: Lieber 12h Fliegen als 3h Zugfahren. Aber wir haben ja noch einige Strecken vor uns, sodass es nur besser werden kann. An dieser Stelle ein kleiner Einschub zum Thema "Schnuller und Schuhe". Eleni entwickelte in diesem noch so jungen Urlaub eine Vorliebe fürs Barfußlaufen, dabei ist sie stets terrainunabhängig, sprich ist der Boden auch noch so schmutzig, Eleni findets immer putzig Die Krönung findet sie dann im "Füße-am-Schnuller-abputzen". Warum auch immer?! Die logische Konsequenz ist dann die obligatorische desinfektionelle Grundreinigung von Schnuller und Füßen. Aber zurück zum Bericht.
In Ipoh angekommen, jagte ein Highlight das nächste. Nachdem wir all unsere Gepäckstücke in ein Auto bugsiert hatten, was den "Teksidriver" vor eine sichtliche Herausforderung stellte, kamen wir im vorab gebuchten, gut bewerteten Hotel Excelsior an. Das Zimmer erschien im ersten Moment ganz modern, das Personal kam uns jedoch schon beim Checkin chinesisch vor. Auf die Frage nach Restaurants folgte nur verständnisloses Kopfschütteln. Klar in einer 1-Mio-Stadt um 8 Uhr abends ist das auch mehr als frech. So machten wir uns auf den Weg nach Essbarem und landeten auf einer, wie kanns auch anders sein, chinesischen "Fressmeile". Nach mehreren Versuchen an unterschiedlichen Ständen kam uns auch das Essen chinesisch vor und fanden uns damit ab, dass es heute wohl nichts mehr gibt. Die Mädels waren ohnehin not in a good mood. Da unser tolles Hotel weder Balkon, noch Lobby noch Aufenthaltsraum noch Bar hatte, war um 9 Uhr Zapfenstreich. Was dann folgte, führte zur google-Suche "Flüge von Ipoh nach egalwohin"... Zimmer heiß, Bett juckt, Eleni schläft nicht, wohl einfach ein chinesischer Abend...
TAG 2-4
Noch in derselben Nacht buchten wir hastig bei AirBnB in derselben Stadt eine Unterkunft, weil wir uns des Zugfahrens noch nicht mächtig fühlten.
Wir entschieden uns für eine tolle Villa mit großem Garten, Papayabäumen, Kokospalmen, Hühner, Koi-Teich etc.
Wir wurden äußerst herzlich von einem älteren Ehepaar empfangen, die uns gleich durch ihr ganzes Haus führten - und wisst wir Ihr was? Es waren Chinesen ) In den folgenden Tagen wurde wir in eine ganz andere chinesische Welt eingeführt. Mr Liew, ein weltoffener Manager mit globalen Lebenserfahrungen, stellte sich uns als Guide, Fahrer, Gesprächspartner, Geschichtslehrer, Ipoh-Gourmet und Ersatz-Opa zur Verfügung und tat letztlich alles, dass wir uns wohl fühlten und Eleni ein schönes Zuhause hatte ("just feel like at home"). Wir besuchten mit den beiden die Hotsprings, sie zeigten uns die RICHTIGEN chinesischen Foodcourts, fuhren uns zum Einkaufen, zeigten uns den "Best White Coffee in Town", brachten uns Delikatessen vom Markt mit, gingen mit Sandra früh morgens zum Wandern oder fuhren uns zu den für Ipoh bekannten Höhlentempeln.
Somit hatten wir hier ein paar tolle Tage, die sehr erholsam und dank Mr Liew auch sehr informativ waren. Außerdem kam Eleni wieder auf ihr nötiges Mittagschlafpensum, was die "Schnuller-Schuh-Problematik" erheblich entspannte.
Fazit Ipoh:
- denkbar ungünstiger Start
- aufgrund der eher schlechten Infrastruktur für Touris, auf eigene Faust schlecht zu erkunden
- sehr ursprüngliche, authentische Stadt mit malayischem Flair
- sehr viele und sehr günstige Leckereien - man muss nur wissen wo )))
- AirBnB ist ne tolle Alternative
Soweit aus Ipoh. Wir melden uns wieder. Dann aus Pulau Pangkor, eine Insel an der Westküste.
Aufbruch: | 05.10.2015 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 13.11.2015 |