Mini-Europa-Rundreise mit dem Wohnmobil
Settimo Vittone (Italien)
Ankunft in Bella Italia
Da waren wir nun: In Bella Italia. Genauer gesagt, in Settimo Vittone.
Dort gibt es nämlich einen beschaulichen und schönen Campingplatz, fernab jeglichen Tourismus, auf dem wir die nächsten Tage verbringen wollten. Doch bevor wir uns auf dem Campingplatz niederließen, war eine Zwischenstation Pflicht: Das Eiscafé - schließlich gehört das ja in erster Linie zu einem Sommerurlaub in Italien dazu.
Der Campingplatz selbst liegt im schönen Piemont am Fuße einiger Berge, hat Zugang zu einem schönen kleinen und flachen Fluss, der sich hervorragend zum Abkühlen und zum Spielen für die Kinder eignet. Mit Fahrrädern ausgerüstet sind die Klettergebiete und Geschäfte in der Umgebung ebenfalls kinderleicht zu erreichen und der Preis des Platzes dort ist nahezu unschlagbar. So viele Vorteile muss man leider mit auch mit Nachteilen bezahlen: Es finden sich fast nur italienische Dauercamper auf dem Platz und für Ronja und Tim bot sich somit keine Chance einen Spielgefährten zu finden, der sie auch verstand. Und auch in den Geschäften kann man sich glücklich schätzen, wenn mal jemand Englisch spricht. Meist mussten wir uns mit Händen und Füßen verständigen, doch das macht ja auch in gewissen Maßen Spaß.
Am Nachmittag besuchten wir natürlich auch gleich den Klettergarten Montestrutto, der nur einige Fahrrad-Fahrminuten entfernt liegt. Wer mit Kindern unterwegs ist, kommt hier voll auf seine Kosten, denn der Klettergarten glänzt mit riesiger Spielwiese, Kinderkletterrouten (auch um Vorstieg zu üben) und einem kleinen Restaurant (und mit ordentlichen Toiletten). Weil es aber noch nicht trocken war und immer wieder leicht regnete, waren wir dort nur zur Erkundung und um im Restaurant ein leckeres Panini zu essen. Essen und trinken kann man hier nicht nur sehr gut, sondern auch sehr günstig. Ein Cappuccino kostete hier beispielsweise unschlagbare 90 Cent.
Ab dem zweiten Tag in Italien lachte uns auch schon die Sonne an und es wurde richtig warm. Perfektes Kletterwetter. Aber auch perfektes Wetter, um im Fluss zu planschen oder an einer ruhigen Stelle die Tierwelt zu beobachten.
Im Fluss gibt es auch Schlangen. Aber keine Angst, die ängstlichen Tierchen sind schneller weg, als man guckt.
Nachdem wir ein paar Tage in Settimo Vittone verbracht hatten, zogen wir weiter nach Frankreich, genauer gesagt in die Nähe von Briançon. Auf dem Weg dorthin machten wir in der wunderschönen kleinen Stadt Oulx Pause. Leider reichte die Zeit nur für ein Mittagessen und einen Kaffee, denn wir hatten nicht allzuviel Zeit hier eingeplant. Doch die kleine Stadt erschien uns sehr charmant.
Auf der Weiterfahrt kamen wir dann auf die Idee, uns noch eine Grotte anzusehen, die an der Straße ausgeschildert war.
Leider verpassten wir den Parkplatz und fuhren die Straße etwas weiter. Die Straße wurde enger und enger und eine kleine Kreuzung war die einzige Wendemöglichkeit für unser kleines Dickschiff. Dummerweise verlief die abzweigende Straße steil nach oben und auf der anderen Seite ging es noch steiler einen Hang hinunter. Wir leisteten Millimeterarbeit und alle hielten bereits die Luft an, als beim Rückwärts fahren die Reifen durchdrehten und es nur noch vorwärts in Richtung Abgrund weiterging.
Glücklicherweise hatte es geklappt zu wenden, alle atmeten durch und weiter ging die Fahrt. Genauer gesagt 20 Meter, denn dann stand ein Auto vor uns. Unser Wohnmobil nahm jedoch fast die gesamte Straßenbreite ein und rückwärts bis zur Kreuzung zu fahren war keine Option. Ein Erwachsener stieg aus, um der mittlerweile etwas hektischen älteren Dame zu sagen, dass sie etwa 10 Meter rückwärts bis zur nächsten Einbuchtung fahren müsse. Gut war, dass die Dame gut Englisch sprach. Schlecht war, dass sie überhaupt nicht Auto, geschweige denn Rückwärts fahren konnte.
Wir mussten ihr helfen, indem wir ihr Kommandos zeigten, wie weit sie in welche Richtung das Lenkrad einschlagen musste und so pressten sich unser Wohnmobil und der kleine Peugeot auf der schmalen Straße aneinander vorbei. Claudia, die nicht hinsehen konnte, hatte bereits die Fenster zugemacht und den Rollo vorgezogen und alle anderen hielten ebenfalls die Luft an. Aber es war ja noch viel Platz zwischen den beiden Fahrzeugen: mindestens zwei Blatt Papier hätten noch dazwischen gepasst – vielleicht sogar drei.
Aufbruch: | 31.07.2015 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 29.08.2015 |
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