Mit der Harley durch den Westen der USA
The wild wild west: Highway 1
Aktuell liegen wir am Strand von Santa Barbara, nördlich von Los Angeles und geniessen die warmen Temperaturen (ca. 28 Grad), das Meer und "das süsse Nichtstun". Wie schon auf meiner Reise nach Skandinavien, haben wir eigentlich am Anfang (zu) viele Kilometer (bzw. natürlich "Meilen") pro Tag auf uns genommen für die geplante Gesamtstrecke. Aber das ist wohl normal, denn am Anfang konnten wir es ja auch kaum erwarten, jeden Tag wieder auf die Harley zu sitzen und zu fahren. Dies ist zwar auch heute noch der Fall, doch geniessen wir es nun auch, immer mal wieder einen "Töff-freien" Tag zu erleben. Aber nun mal alles der Reihe nach....
San Francisco war sensationell. Eine wirklich mega coole Stadt. Entweder hat sie sich in den letzten 20 Jahren starkt verändert oder mein Erinnerungsvermögen ist nicht mehr das Beste. Zwar gefiel mir diese Stadt damals schon, doch heute finde ich sie einfach nur super. Und dies, obwohl wir sicherlich mindestens 10 km spaziert sind. Vom Bahnhof zum Meer via Chinatown, dann zur Golden Gate Bridge und am Schluss noch zum Fisherman's Wharf. Hier in "Frisco" ist es wirklich fast "Europäisch". Richtig fette Menschen, wie sonst überall in den USA, findet man hier nur wenige. Dafür hat man das Gefühl, dass alle Einheimischen entweder am joggen, Fahrradfahren oder auf den Inline Skates unterwegs sind. Auch gibt es dort Fussgänger-Streifen, wie in Europa auch. Diese haben wir bis jetzt noch in keiner anderen Stadt gesehen. Vor allem der Fisherman's Wharf mit seinen vielen Bars und Restaurants hat uns super gut gefallen.
Die Zugfahrt hin und zurück war schon speziell. Obwohl ja in den USA alles viel Grösser ist, sind die Sitzgelegenheiten in den Zügen extrem eng. Mich nimmt es ja Wunder, wie hier der durchschnittliche Amerikaner bequem sitzen kann. Aber dies ist wahrscheinlich auch der Grund, dass es vor allem Einzelsitze hat. Sehr speziell.
Am Abend sind wir dann wieder zurück nach San Jose gefahren und haben dort in der Hotelbar den Tag ausklingen lassen. Bei einem nächsten Mal würde ich San Jose wahrscheinlich auslassen und in einem anderen Ort eine Unterkunft suchen. Vielleicht auch "aufs Geratewohl" in San Francisco selbst ein Bett suchen. Allerdings war das Frühstück im Hotel in San Jose sensationell. Omeletten mit richtigen (!!) Eiern. Wunderbar.
Am Montag haben wir San Jose dann wieder verlassen und auf der 101 und nachher auf dem Highway 1 die Räder wieder Richtung Süden rollen lassen. Es heisst, dass der Highway 1 (oder: "California State Route 1") die schönste Motorradstrecke der Welt sein soll. Und obwohl die Amerikaner ja immer gerne etwas übertreiben.... dies kann ich wirklich bestätigen. Eine wirklich wunderschöne Strecke!! Diese Aussicht direkt am Pacifik. Die wunderbaren Kurven, das Meer, die Wälder. Unglaublich schön. Und wenn man - so wie wir - ausserhalb der Sommersaison fährt - muss man sich als Motorradfahrer auch nicht über viele Wohnmobile aufregen. Übrigens.... was ist der Unterschied zwischen einem amerikanischen Autofahrer und einem (Mittel)europäischen?? Der Amerikaner fährt, sobald hinter ihm ein Motorrad ist, nach rechts und lässt das Zweirad vor. Wirklich unglaublich freundlich! Aber vielleicht liegt es ja auch an Franzl und mir, die den anderen Angst einflössen....
Nach einem super schönen Tag in San Francisco haben wir somit auch am Tag danach einen unvergesslichen Tag auf dem Highway 1 erlebt und dann in Morro Bay in einem Motel die von uns gewünschten 2 riesigen Betten erhalten. In Morro Bay selbst war abends nicht mehr viel los. Dies ist wohl in der Saison, aufgrund der vielen Restaurants, ganz anders.
Da der Dienstag etwas bewölkt begonnen hat und die Temparaturen um die 20 Grad auch nicht gerade "Strand-Feeling" hervorrief, haben wir uns, entgegen der ursprünglichen Absicht, wieder auf den Weg gemacht. So sind wir dann nach etwa 2 Stunden in Santa Barbara gelandet. Unser Motel ist rund 150 Meter vom Strand weg. Perfekt. Aktuell schreibe ich diesen Bericht, obwohl mir immer wieder Sand aufs Ipad bläst und ich wohl wie der "Sandman" aussehe. Franzl macht dagegen einen Schönheitsschlaf auf dem Badetuch nebenan.
Heute Morgen haben wir zuerst erfolgreich ein Café gesucht, um etwas zu Essen und natürlich einen Kaffee zu trinken. Danach sind wir zurückgelaufen und haben die schmutzige Wäsche auf die Harley verladen und sind nur mit Badehose und T'shirt in die Stadt gefahren und eine Wäscherei gesucht. Und natürlich auch gefunden. Wie zwei Wäscheprofis haben wir somit unsere Kleider wieder gereinigt (Franzl ist Profi und ich habe skandinavische Erfahrung) und nachher im Tumbler getrocknet. Dort ist mir ein Fehler unterlaufen. Ich habe - wie beschrieben - die Quarters (25-Cent-Geldstücke) eingeworfen und auf den Knopf beim Tumbler gedrückt.... Aber: Nichts ist passiert! Mein Tumbler hat sich einfach nicht bewegt. Dann ist Franzl gekommen und festgestellt, dass ich den falschen Knopf gedrückt habe und stattdessen der Tumbler nebenan nun eine Stunde länger läuft... Tja..... Ich hoffe, wir sind wieder fort, bevor der Besitzer dieser Wäsche kommt und dann seine wohl viel kleineren Kleider entdeckt.
In Santa Barbara bleiben wir übrigens bis am Freitag. Dann geht es nach Los Angeles. Dort - wie überall in den USA - soll dann und am Samstag eine riesige Halloween-Party stattfinden. Millionen von Amerikanern und Touristen feiern diesen Tag. Unglaublich. Wir sind ja gespannt, was auf uns zukommt.
Also.... have a good day....und: linke Hand zum Gruss
In Santa Barbara sind Franzl und ich aktive Surfer. Da wir jeweils schlecht die Kamera mitnehmen können, hier ein Kollege vom Strand in Pismo Beach
Da wir aus der Wäscherei flüchten mussten, waren die Kleider noch nicht ganz trocken. Deshalb haben wir sie noch etwas an die Sonne gehängt....
Morro Bay. Im Sommer wahrscheinlich eine top Adresse. Jetzt, Ende Oktober, wenige Leute, aber ein gemütlicher Ort
In Santa Barbara sind wir endlich fündig geworden und haben eine passende Baseballmütze gefunden. Jetzt sind wir Amerikaner
Aufbruch: | 16.10.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 06.11.2015 |