Mit der Harley durch den Westen der USA
The wild wild west: Los Angeles
"Langsam gehen mir die Argumente aus, weshalb ich wieder zurück fliegen soll...", meint Franzl beim Befahren des Highways 1. und obwohl diese Aussage sicherlich humoristisch gemeint war....beim Anblick dieses Panoramas und dieser wundervollen Strecke, ist dies sehr wohl verständlich!
Santa Barbara war wirklich sensationell. Dort könnte ich mir sehr gut vorstellen zu leben. Wir wären wirklich am liebsten noch länger dort geblieben. Der Strand war praktisch menschenleer, der Pacifik aber doch noch mit ca. 21 Grad angenehm warm. Das ist der Vorteil, wenn man, wie wir, erst Ende Oktober diese Gegend bereist. Wir haben ja 2 x in Santa Barbara übernachtet und an beiden Abenden im selben Mexikanischen Restaurant gegessen. Zufälligerweise war gerade "happy hour" und nicht nur die Getränke waren zum halben Preis und so sind wir dort in der Sandbar zwei Mal recht lange "verhockt" und haben die sehr flotte Bedienung auch genossen. Übrigens haben wir dort noch ein Schweizer Paar aus Kreuzlingen kennen gelernt, welche uns für Pädagogen gehalten haben.
Wie wir erfahren haben, sollte in Los Angeles am 31. Oktober die grösste Halloween-Party der Welt mit gegen eine halben Million Zuschauer stattfinden. Und bereits an den Tagen zuvor wäre überall in der Stadt Party, wie uns die Taxi-Fahrer versicherten. Aus diesem Grunde wollten wir auch irgend etwas um uns zu maskieren kaufen, damit wir nicht auffallen. Aber die entsprechenden Shops waren derart überfüllt mit Leuten, welche Schlange standen, um ein Halloween-Kleid zu kaufen, dass wir uns entschieden, in Los Angeles etwas zu kaufen. Die Partys in den verschiedenen Pubs waren dann auch wirklich super. Dies zumindest für das "männliche Auge"....
Am Freitag, 30. Oktober mussten wir - nach einem feinen Morgenessen am Strand - Santa Barbara wieder verlassen und machten und mit den Harleys auf den Weg nach Los Angeles. Und die Fahrt in den Süden auf dem Highway 1 war wirklich wieder sensationell. Alles dem Meer nach, wo man überall Surfer im Meer erblickte und schöne Häuser direkt am Wasser. Wunderbar. Nach Malibu kamen wir nach Santa Monika und dann, plötzlich - von einem Moment auf den anderen - waren wir nicht mehr direkt am Meer sondern befanden uns auf einer 7-Spurigen (!!!!) Autobahn inmitten Los Angeles.
Im Hotel angekommen, entschieden wir uns aufgrund dieser Erfahrung, die Highlights dieser Stadt nicht mit der Harley sondern mit einer geführten Tour am anderen Tag zu absolvieren. Und dieser Entscheid war auch goldrichtig. So holte uns ein Bus am frühen Samstag im Hotel ab und alle von uns gewünschten Sehenswürdigkeiten wurden angefahren und wir hatten jeweils genug Zeit auszusteigen und diese zu fotografieren. Da Los Angeles aber derart riesig ist (inklusive Vororte: ca. 18 Mio. Einwohner, also mehr als das Doppelte der Schweizer Bevölkerung) und die Fahrt vom Hotel zur Partymeile in West-Hollywood rund 2 Stunden dauerte, beschlossen wir, Halloween am Redondo Beach, also in der Nähe unseres Hotels, zu feiern und nicht nach Hollywood zurück zu fahren. Ein passendes Kostüm hatten wir aber nicht gefunden und so gingen wir einfach als Amerikaner, also mit unserer in Santa Barbara gekauften Baseballmütze. Im Nachhinein war dies aber klar ein Fehler. Denn wirklich alle (!) gehen an diesem Fest verkleidet in den Ausgang und so sind wir - einmal mehr - etwas aufgefallen. Halloween ist in den USA einfach eine riesige Party. Eigentlich wie bei uns Fasnacht, einfach ohne Fasnachtsmusik. Die Männer verkleiden sich und die Frauen ziehen sich sehr sexy an. Mit Grusel-Kostümen hat es nicht sehr viel zu tun. Hätten wir uns auch verkleidet und wären nicht so aufgefallen, wäre die Nacht sicherlich sehr kurz geworden. Da wir aber beide sehr vernünftig waren, sind wir auch zu einer "christlichen Zeit" wieder ins Hotel zurück gekehrt. Dies natürlich auch, weil wir ja am anderen Tag wieder aufs Motorrad steigen wollten.
Am Sonntagmorgen sind wir dann um etwa 09.00 Frühstücken gegangen und plötzlich war kein Strom mehr im Hotel vorhanden. Und dies während rund einer Stunde. Somit gab es keinen Toast und auch keinen Orangensaft. Und natürlich auch kein Internet. Na ja... gibt schlimmeres. Aber... auch das ist die USA. Ein derart grosses und wichtiges Land und die Elektrizität ist jene eines Drittwelt-Staates. Dies betrifft auch viele Strassen und Autobahnen (vor allem Highway 5): Diese sind teilweise in einem derart beängstigt schlechten Zustand, dass man manchmal meinen könnte, man würde irgendwo in Afrika umherfahren.
Da das Wetter wieder sensationell gut war, sind wir nur mit Tshirt gefahren und dies zuerst dem Pazifik nach wieder nach Norden und dann nach Santa Monika rechts weg durch den Tuna Canyon Park nach Topanga. Einfach herrlich. Von der Millionen-Stadt in kurzer Zeit in einem Canyon mit wenig Verkehr. Vor allem die Fahrt in Richtung "Elisabeth Lake" war ein eigentlicher Höhepunkt. Wunderschöne Kurven, kein Verkehr.... einfach nur SUPER. Wären noch die Strassen in einem guten Zustand gewesen.... es könnte nicht besser sein. Ziel des Trips war Lancaster, wo wir auch ein sehr schönes Hotel gefunden haben.
Am Montag fuhren wir dann - nach einem feinen Frühstück gestärkt - weiter. Ziel: Pahrump in Nevada. Und diese Strecke hatte es tatsächlich in sich. In der Wüste haben wir uns zuerst verfahren. Da wir aber ja gute Pfadfinder sind und uns auch an der Sonne orientieren können, haben wir den Fehler recht schnell "ausgemerzt" und wieder auf die richtige Strasse gefunden. Danach sind wir in einen Sandsturm gekommen. Mitten in der Wüste. Das war eine sehr spezielle Erfahrung...
Morgen schreibe ich dann noch über die letzte Strecke nach Las Vegas. Dann ist die mega coole USA-Zeit leider auch schon vorbei.
In diesem Sinne.... linke Hand zum Gruss. Und "auf den Pilot" (insider)
Eigentlich ein Vorspeise-Teller für eine Person. Wir zwei Leichtgewichte haben diesen zusammen gegessen. Als Hauptspeise...
Die Chilli-Suppe als Vorspeise, entpuppte sich als Chilli con Carne. Und dies in einer riesigen Portion. Mit dem anschliessenden Burger hatten wir dann zu kämpfen
Auch ein Besuch von Calico Ghost Town gehört dazu. Allerdings hat sich dies in den letzten Jahren recht "verkommerzt"
Wie ich es auch von Norwegen kenne: Beim Strassenbau wird die eine Spur angehalten und man muss warten. Unter Umständen auch 20 Minuten oder länger. Dann kommt der Verkehr aus der Gegenrichtung mit einem Piloten, der dann kehrt und uns den "richtigen Weg" zeigt....
Die letzte Übernachtung, bevor wir nach Las Vegas zurückkehrten, war in Pahrump. Bereits in Nevada und somit in jedem Hotel auch ein Casino
Aufbruch: | 16.10.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 06.11.2015 |