Seychellen Inselhopping 2015
Wir wollten uns einmal richtig entspannen und etwas anderes versuchen - entgegen unserer Gewohnheiten entschlossen wir uns somit zu einem Inselhopping auf den Seychellen - die 3 Hauptinseln Mahé, La Digue und Praslin standen hierbei im Mittelpunkt.
Mahé
Die letzten Wochen waren so stressig bei uns, dass die Zeit nicht einmal für die weiteren Reiseplanungen reichte. Kurzerhand beschlossen wir deshalb ein Experiment zu wagen – Pauschalurlaub…gebucht im Reisebüro…auf eine kleine Insel…Wir fliegen auf die Seychellen – man gönnt sich ja sonst nichts ! Ganz so Standard wollten wir es dann doch nicht haben, weshalb wir die Hotels schlussendlich selbst aus dem Netz suchten, die einzelnen Reisebausteine individuell zusammenstellten und uns für ein Inselhopping über die 3 bekanntesten Seychellen-Inseln entschieden. Die Vorbereitungen verliefen bereits recht holprig und kurzfristig, irgendwann saßen wir dann aber doch voller Vorfreude im Flieger der Ethiopian Airlines nach Addis Abeba. 6,5 Stunden Nachtflug mit geringer Filmauswahl – auch wenn der Flug ruhig und Essen & Service gut waren, wurden wir wieder daran erinnert, dass wir doch eigentlich eine Flugpause einlegen wollten – nerv… Am internationalen Umschlagplatz der Ethiopian Airlines hatten wir dann am frühen Morgen 4 Stunden Aufenthalt – noch mehr nerv…. Insgesamt 6 Mal sind wir den gesamten Flughafen abgelaufen, zwischendurch wurden uns 8 Euro für einen kleinen Kaffee und eine Cola abgeknöpft – dreifach nerv…Der 4-stündige Anschlussflug nach Mahé verging dann jedoch verhältnismäßig schnell, auf dem Landeanflug konnten wir bereits die ersten Blicke auf das türkisfarbene Meer und die rießigen Korallenriffe erhaschen. Die Einreise hat keine 30 Minuten gedauert, ratzfatz wurden uns die Einreisestempel in Form der hier so berühmten Coco de Mer in die Pässe gedrückt, wir hatten unsere Koffer in der Hand, der erste ATM versorgte uns mit Seychellen-Rupie, die örtliche Reiseleitung empfing uns mit einem Namensschild und schon saßen wir im Auto und wurden an unser Hotel gefahren. Der erste Eindruck von Mahé war vielversprechend: 30 Grad und Sonnenschein und die Reiseagenturmitarbeiter trugen Krawatten und Halstücher mit Frangipani-Blüten-Aufdruck . Mahé ist die Hauptinsel der Seychellen und mit einer Gesamtfläche von 150 km² auch die Größte der 115 Inseln. 90% der Bevölkerung leben hier – man kann sich also vorstellen wie entsprechend klein und unbewohnt die restlichen Inseln sind. Obwohl unser Hotel auf der anderen Seite der Insel lag benötigten wir nur 30 Minuten für die Fahrt – an die (sehr kleinen) Größenverhältnisse mussten wir uns erst noch gewöhnen. Der Empfang im Kempinski Seychelles Resort war super, nach einem Begrüßungsdrink und kühlen Erfrischungstüchern wurden wir mit dem Golfcaddy zu unserem Sea-View-Zimmer gefahren. Endlich fiel alle Anspannung von uns ab – die Anlage war wunderschön, unser Zimmer passenderweise im Frangipani-Court untergebracht . 50m², ein großes Bad, ein bequemes Himmelbett und ein gemütliches Wohnzimmer mit Obstkorb zur Begrüßung. Die erste Minibarfüllung war gratis, von unserer mit Liegen und einer Sitzecke ausgestatteten Terrasse aus waren es nur wenige Schritte bis ans Meer. Ein großer See, ein Gehege mit Rießenschildkröten, ein langer Pool, ein SPA, ein Fitnessstudio, die tägliche Zeitung – es war alles da was das Urlauberherz begehrte. Wir verloren keine Zeit und liefen direkt zum Strand wo uns die nächste positive Überraschung erwartete: es stimmte tatsächlich, der Sand war puderzuckerweiß, Kokosnusspalmen beugten sich formschön über ihn hinab, das Meer schimmerte in unzähligen Blau- und Türkistönen. Schon verständlich, wieso es für so viele Menschen ein echter Lebenstraum ist einmal hier ihren Urlaub zu verbringen. Einziger kleiner Wehmutstropfen war der recht hohe Wellengang, baden konnte man jedoch trotzdem. Wir suchten uns ein ruhiges Plätzchen und erholten uns von den Strapazen der Anreise. Wie immer in Äquatornähe wurde es um Punkt 18 Uhr dunkel, wir machten uns frisch und beobachteten mit einem kühlen Sey Brew auf den Liegestühlen unserer Terrasse den beeindruckenden Sternenhimmel. Dann ging es zum Abendessen, völlig untypisch für uns hatten wir in diesem Hotel Halbpension gebucht, was wir auch nicht bereuen sollten: jeden Abend erwartete uns ein großes, abwechslungsreiches Themenbuffet mit verschiedenen Live-Cooking-Stationen. Das heutige Motto lautete „Europa“ und so schlemmten wir uns durch Prosciutto-Schinken und Manchego-Käse, warme Brezen, Salate, frische Pizza & Pasta, Fleischgerichte mit Rosmarinkartöffelchen, Schwarzwälderkirschtorte und vielem mehr, dazu gab es frisch gepressten Ananassaft – lecker! Vollgefuttert machten wir es uns anschließend in unserem Zimmer gemütlich und schliefen die Nacht himmlisch gut.
Landeanflug auf Mahé
Sea-View-Room im Kempinski Seychelles Resort
Die Anlage des Kempinski Seychelles Resorts
Wir schliefen gemütlich aus und schlenderten dann bei strahlendem Sonnenschein zum Frühstück. Wie zu erwarten blieben auch hier keine Wünsche unerfüllt, Tatj´s unangefochtenes Highlight waren natürlich die kleinen Schokocroissants . Für ganz Verwöhnte gab es sogar einen Moet-Stand, an welchem es soviel gratis Schampus und Champagner-Cocktails gab wie man nur wollte. Nach einem kurzen Verdauungsspaziergang durch die schöne Anlage machten wir es uns wieder in der Sonne am Strand gemütlich und verbrachten den Tag mit baden, lesen, schnorcheln und sonnen – herrlich! Über uns kreisten Flughunde und man musste nur wenige Meter hinausschnorcheln um Kugelfische, Papageifische und vieles mehr zu entdecken, auch wenn das Schnorchelvergnügen durch das aufgewühlte Meer nicht ganz so atemberaubend wie erhofft war. In den letzten Wochen hatte es wohl viel geregnet und weit Draußen auf dem Meer tobten noch immer Stürme, was man auch hier am Ufer noch etwas spürte. Am Nachmittag testeten wir kurz den Pool, der jedoch mit dem schönen Meer hier nicht mithalten konnte, genehmigten uns noch eine Tasse Kaffee auf unserer Terrasse und dann ging es bereits zum Abendessen. Heute gab es arabische Küche – Hummus, Falafel, Schawarma, Baklava – alles wieder super lecker! Nach dem Essen machten wir es uns noch einmal mit unseren Büchern gemütlich, dann war auch der zweite Urlaubstag schon vorbei.
Der Tag begann auch heute mit einem leckeren und ausgiebigen Frühstück, anschließend gingen wir wieder ans Meer. Eigentlich wollten wir heute etwas unternehmen, das Preisniveau hat uns jedoch abgeschreckt – ein halber Tag Hochseefischen kostete 500 Euro pro Person, ein Schnorcheltrip zu einer vorgelagerten Insel sollte uns Beide 250 Euro kosten und auch die Preise im hoteleigenen SPA ließen einem den Atem stocken…. Nicht weiter tragisch, dann verschoben wir solche Aktivitäten einfach auf die nächste Asienreise und chillten uns hier wieder an den Puderzuckerstrand. Später zog es sich etwas zu, weshalb wir uns auf unsere Terrasse zurück zogen und dort einen gemütlichen Nachmittag verbrachten bevor wir uns am Abend in der Lobby mit einem Herren der örtlichen Reiseagentur trafen um unseren für Morgen gebuchten Mietwagen (so ganz ohne irgendeinen Ausflug ging es dann doch nicht) entgegen nahmen. Das gestaltete sich als sehr lustig, der Herr war nämlich total betrunken . Lallend erklärte er uns das Fahrzeug, wies ca. 38 mal darauf hin, dass wir links fahren sollten und lachte schallend über seinen Lieblingssatz „Don´t park under a coconut tree“ – ah ja. Das Abendessen war auch heute wieder fantastisch, es gab kreolische Küche, dazu sang ein Einheimischer mit Gitarre sehnsuchtsvolle Lieder über die Seychellen. Papayasalat, Krabbensalat, scharfer Hühnchensalat, Kokosdressing, würziges Curry, gegrillter Fisch, gebackene Bananen – alles war wieder sehr lecker. In unserem kleinen Garten chillten wir uns nochmal auf die Liegen und zählten die Sternschnuppen im nachtblauen Himmel.
Flughund
Nach dem Frühstück brachen wir heute direkt mit unserem Mietwagen zur Inselerkundung auf. Leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung, es war den ganzen Tag über regnerisch und bewölkt, unser Plan zwischendurch immer mal wieder an einem der schönen Strände und Buchten anzuhalten um zu baden und zu schnorcheln ging somit leider nicht auf. Nichts desto trotz machten wir uns einen schönen Tag, fuhren die komplette Insel ab, hielten immer mal wieder an um einige Fotos zu schießen, deckten uns im Supermarkt mit Snacks und Getränken ein und genossen die Aussicht auf das Meer von den hoch gelegenen Gebirgsstraßen im Nebelwald des Inselinneren. Wir liefen einen auf Holzdohlen gelegenen Spazierpfad entlang und passierten kleine lauschige Orte mit süßen Lädchen, schönen Kirchen und bunt bemalten Schulen. Alle Menschen waren sehr freundlich und die Insel gefiel uns wirklich gut, es war beeindruckend wie tropisch grün das Inselinnere mit seinen vielen Pflanzen, Lianen und Nebelwäldern war. In der Hauptstadt Victoria bummelten wir über den Markt, schauten uns den Hafen und den Clocktower an und stöberten an den kleinen Souvenirlädchen. Was uns sofort auffiel – auch hier gab es keine Cafés oder Bars am Straßenrand, die zu einer kurzen Pause einluden, das gleiche war uns in diesem Jahr bereits in Namibia aufgefallen, offensichtlich war dies auf dem afrikanischen Kontinent nicht üblich – schade eigentlich! Eine weitere Verbindung zu Namibia fanden wir im Sortiment des Supermarktes, hier gab es die gleichen Produkte und Marken wie in Windhoek. Auch die Servicekräfte, die wir im Verlauf dieser Reise noch erleben durften, erinnerten sehr an Namibia – man war zwar freundlich, aber (um es mal auf den Punkt zu bringen) nicht gerade zuvorkommend und zudem sehr langsam. Zurück in unserem Hotel machten wir es uns mit einem Savanna Dry auf unserer Terrasse gemütlich und beobachteten eine (sehr kitschige) Hochzeit am Strand. Auch das letzte Abendessen im Kempinski schmeckte wieder fantastisch, das heutige Motto war genau unser Ding: Tex-Mex stand heute auf dem Speißeplan. Frische Fajitas und Chicken-Burger, Taccosalat mit Avocadocreme – wir ließen es uns noch einmal richtig gut gehen bevor wir es uns ein letztes Mal in unserem traumhaften Sea-View-Room gemütlich machten.
Moet-Station beim Frühstücksbuffet
Tropisches Inselinnere
Tolle Buchten - bei leider recht trübem Wetter
In der Hauptstadt Victoria
Markt in Victoria
Einkaufsstraße in Victoria
Unser Mietwagen
Sundowner
Nachdem wir alles zusammengepackt hatten frühstückten wir noch einmal ausgiebig und warteten dann in der Lobby auf unseren für 8 Uhr angekündigten Transfer an den Hafen. Leider hatte uns dieser wohl vergessen, um 08:40 Uhr kam dann ein Ausflugsreisebus vorbei und sammelte uns ein, glücklicherweise hatte die Fähre 30 Minuten Verspätung und wir schafften es noch rechtzeitig an Board.
Aufbruch: | 12.09.2015 |
Dauer: | 15 Tage |
Heimkehr: | 26.09.2015 |