Rundreise durch die Bretagne mit dem Wohnwagen
2. Station Concarneau: 28. - 30. Juni 2015
Camping Les Sables Blancs
Avenue du Dorlett
29900 Concarneau
47°52´54´´ N 3°55´42´´ W
Mit Sonnenschein Aufbruch von Carnac. Bis nach Concarneau sind es 97 Km zu fahren, also nicht so viel, so daß wir mittags schon auf unserem neuen Zielcampingplatz ankamen.
Concarneau war unser Ziel, weil das die Stadt des Kommissar Dupin ist, hier wohnt er, hier ist seine Polizeistation, hier ist sein Café. Der 4-Sterne Campingplatz war allerdings sehr enttäuschend. Vor der Einfahrt mit dem modernen Empfangsgebäude, Restaurant und dem tollen Freibad im Vordergrund machte alles einen guten Eindruck, der sich allerdings leider nach der Schranke erheblich verschlechterte. Die Zufahrten und die Stellplätze zum Teil sehr eng, ungepflegt und teilweise sehr uneben. Während unseres Aufenthaltes, verkürzt um einen Tag, haben wir nicht einmal festgestellt, daß die Sanitärräume oder die Spülplätze gereinigt wurden. Schade für den 4-Sterne-Platz.
Wir konnten uns, da wir gerade nach der Mittagspause (!) angekommen waren, noch einen relativ geraden Platz aussuchen. Ohne Mover wäre aber wegen der engen Zufahrt ein Aufstellen sehr schwierig geworden. Im Verlaufe des Nachmittags wurde der Platz dann sehr voll.
Durch einen Hinterausgang, der mit einem Zahlenvorhängeschloß gesichert war, konnte man den Platz verlassen und durch eine Parkanlage in etwa 30 Minuten zu Fuß in den Ort gehen. Wir wandelten auf den Spuren von Kommissar Dupin und haben die Café-Bar „L´Amiral“ sofort gefunden und natürlich je einen Café Crème getrunken, bisher der preiswerteste in Frankreich, zusammen 3,20 €.
Das "L´Amiral" liegt direkt am Marktplatz, unmittelbar gegenüber der sehenswerten „Ville close“, die sich hinter massiven Mauern versteckt und nahezu rundum von Wasser umgeben ist. Im Innern der „Ville close“ befinden sich viele Geschäfte und Restaurants. Obwohl heute Sonntag war, haben wir einen Besuch gewagt, aber vor lauter Menschen nicht viel sehen können. Also an einem kommenden Tag wiederholen.
Zurück zum Campingplatz diesmal nicht wieder durch die Parkanlage, sondern an der Strandpromenade entlang. So gab es gratis den Blick auf das Meer, und das Treiben am Strand war zu sehen.
Da uns der Campingplatz, wie bereits erwähnt, nicht so zugesagt hat, haben wir abends noch einmal unsere Vorplanung für diese Station überdacht. Es wurde beschlossen, die vorgesehen Besichtigungstour nach Quimper zu streichen, um so den Aufenthalt um einen Tag zu verkürzen.
Auch der nächste Tag belohnte uns wieder mit sehr schönem Sommerwetter. Heute sollte uns unser Ausflug zum Pointe du Raz führen, dem westlichsten Zipfel von Frankreich. Dorthin waren etwa 80 Km zu fahren. Unterwegs war eine Pause in Penmarch angesagt, um die raue Küste am Leuchtturm Eggmühl anzusehen.
Diesen Zwischenstopp hätten wir uns sparen können, aber die Eindrücke waren auch nicht ganz vergebens. Eindrucksvoll war die Sicherung der Küste mit den vorgelagerten Felsen und Untiefen.
Nach dem kurzen Halt in Penmarch ging es weiter zum Pointe du Raz, ein Muß, wenn man in der Bretagne ist, so haben wir es jedenfalls gelesen. Und es stimmt, es ist schon sehr sehenswert, allerdings auch eine Touristenattraktion. Für den Parkplatz durften wir 6 € Parkgebühren zahlen. Aber die Wanderung von dort aus, vorbei an den Souvenirgeschäften, zum Kap mit der Felsenküste war dann aber doch sehr lohnenswert.
Dieser Ausflug bei dem sehr schönen Wetter hat sich sicherlich gelohnt. Wir konnten uns aber beide vorstellen, daß hier die Küste bei dem „Klischeewetter“ ganz anders ausgesehen hätte. Vielleicht wäre das auch mal interessant gewesen und man hätte ganz andere Eindrücke gewonnen. Aber wir wollten uns ja nicht über das Wetter beschweren. Bisher hatten wir sprichwörtlich „den Papst in der Tasche“, und das sollte bitteschön auch so bleiben.
Zurück am Wohnwagen gab es auf der Restaurantterrasse noch ein oder zwei Bier und mit free Wifi Kontakt nach Hause. Da der Campingplatz auf einer Anhöhe über der Stadt liegt hat man hier einen fantastischen Blick auf das Meer. Den hat man auch aus dem sehr schönen Schwimmbad.
Auch der Folgetag war wieder sehr schön, aber leider auch sehr warm, über 30 Grad. Der erste Band der Bretagne-Krimis spielt in Pont-Aven, dort im Hotel „Central“, wo der erste Mord geschieht, den Kommissar Dupin aufzuklären hat. Dieser Schauplatz stand heute auf unserem Programm. Bis zum „Künstler-Ort“ (die Gaugin-Schule und Bilder von Gaugin spielen in dem Roman eine wesentliche Rolle) sind es für uns 23 Km zu fahren. Pont-Aven empfängt uns mit brüllender Hitze. Es ist Markttag. Wir finden den Ort so vor, wie wir ihn uns nach dem Buch vorgestellt hatten, wunderbar herausgeputzt. Eine Galerie neben der nächsten. Das Hotel „Central“ ist da, sieht genauso aus wie beschrieben, heißt nur anders. Auch Kommissar Dupins Lieblings-Café finden wir. Ein Bummel durch den Ort, auch hinter den Häusern am Flüßchen entlang, lohnt sich. Der über den Markt ebenfalls. Dabei fällt der Blick immer wieder auf die schönen Häuser und die Auslagen der Galerien, wobei die ausgestellten bzw. ausgehängten Bilder sicherlich Geschmacksache sind.
Nachdem wir uns in Pont-Aven alles angesehen und keine Gemälde gekauft hatten und deren wegen glücklicherweise auch nicht ermordet wurden, ging es zurück zum Campingplatz. Der zweite Programmpunkt für heute war noch einmal ein Besuch der „Ville close“ in Concarneau.
Vom Campingplatz aus wollten wir die 3 Km mit den Rädern fahren. Gerade sollte es losgehen, als am Horizont über dem Atlantik heftiges Wetterleuchten zu sehen war. Hatten wir nicht erst gestern über das Wetter gesprochen?
Also noch eine kleine Weile abwarten. Zum Glück verzog sich das Gewitter, wir konnten mit den Rädern los, entlang der Strandpromenade. Auf dem Marktplatz wurden die Räder abgestellt. Heute war es in der „Ville close“ nahezu leer, freier Blick auf alles, also los: ein schöner Bummel durch die Gassen und Geschäfte ansehen. Der erneute Besuch hat sich auf jeden Fall gelohnt.
So ein Bummel macht hungrig. Wir suchten uns gegenüber auf dem Marktplatz auf der Terrasse des Hotels „Les Grands Voyageurs“ einen Platz. Hier waren Spezialitäten des Landes, Crepes, nicht nur süß, sondern auch deftig für 5 € pro Stück im Angebot.
Zurück auf dem Campingplatz der übliche Ausklang auf der Terrasse des Platzrestaurants, 2 Bier und mit free Wifi nach der Wetterprognose gesehen. Es war heftiger Wind und auch Regen angesagt. Da wir morgen sowieso abfahren wollten, wurde wegen dieser Vorhersage, insbesondere wegen Wind, schon einmal die Wohnwagenmarkise eingerollt.
Aufbruch: | 23.06.2015 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 10.07.2015 |