Saisonabschluss in Portugal - Sonne an der Algarve
Westküste: zwischen Portimao und Albufeira
Mit unserem Mietwagen fuhren wir ins kleine Ort Galé, von wo aus ein langer Holzsteg am Meer entlang durch golden glitzernde Sanddünen bis nach Salgados zu einem kleinen Naturschutzgebiet führte. An einem großen See konnte man von verschiedenen Aussichtstürmen aus die unterschiedlichsten Vögel beobachten. Highlight war für uns jedoch ein interessantes Gespräch mit einem pensionierten schwedischen Ökonom mit tiefgreifenden Beziehungen in das Frankfurter Bankenwesen, der seinen Alterssitz nach Portugal verlegt hat und bereits mehrere erfolgreiche Polit-Bücher veröffentlicht hatte – immer wieder interessant was andere Europäer von deutscher Politik denken! Wir liefen am Wasser entlang über den Strand zurück ans Auto und fuhren anschließend weiter nach Pêra, wo es die weltgrößte Ausstellung an Sandskulpturen zu sehen gab. Jährlich werden hier 40.000 t Sand zu bis zu 12 m hohen Figuren geformt, Skulpturenkünstler aus aller Welt beteiligen sich hieran. Das diesjährige Motto lautete „Musik“ und so spazierten wir an berühmten Musikern, Komponisten, Instrumenten und Musicalstars vorbei, posierten vor Lady Gaga und knipsten uns mit Elvis. Weiter ging unsere Tour ins kleine Örtchen Alcantarilha, wo wir eine mit über 1.500 menschlichen Schädelknochen bestückte Totenkapelle besichtigten – ein wirklich gruseliges, aber beeindruckendes Erlebnis. Gegen 17:30 Uhr wurde es dunkel und wir machten uns auf den Rückweg in unser Apartment. Mit einem Gläschen Wein auf der Terrasse ließen wir die Eindrücke des Tages Revue passieren, anschließend machten wir uns frisch und fuhren (da die Altstadt derzeit ja leider geschlossen war) zum sogenannten „Strip“ – einem weiteren Ausgehviertel Albufeiras. Whow – hiermit hatten wir nicht gerechnet – urplötzlich fanden wir uns am Ballermann wieder! Unzählige Bars, Diskotheken, Kneipen, Billardclubs und Pubs reihten sich aneinander, dazwischen Tatoostudios, 24/7 China-Supermärkte und Läden mit „Ray Beno“-Sonnenbrillen und „Dolce & Dolce“ Handtaschen. Es war unglaublich laut, aus jedem Laden dröhnte andere Musik, betrunkene Holländer und Engländer wankten über die Straße, vor den einzelnen Bars lauerte jeweils ein penetranter Anquatscher. Nein – so hatten wir uns den Abend nicht vorgestellt. Einige Straßen entfernt entdeckten wir zufällig ein brasilianisches Restaurant, in welchem „brasilianisches Buffet“ angeboten wurde. Wir wussten hiermit nicht viel anzufangen, ein netter Angestellter erklärte es uns jedoch geduldig und führte uns sogar in die Küche um uns zu überzeugen: Vorspeißen, Beilagen & Desserts gab es als Buffet, dazu bruzzelten in der Küche 17 (!) verschiedene Fleischspieße über dem Feuer. Alle paar Minuten lief der Küchenchef mit einem anderen Spieß durch das Restaurant und säbelte den Gästen ein Stückchen Frisch-Gegrilltes direkt auf den Teller – echt mal was anderes! Wir schlemmten uns durch Huhn und Rind, Schwein und Pute, aßen Chorizos, Spareribs, Iberico- Schwein, Wellfleisch, Knoblauch-Rind usw., zum Dessert brachte er gegrillte Ananas. Wir hatten großen Spaß, das Essen war lecker, wenn natürlich auch viel zu viel, mit größter Anstrengung schafften wir gerade einmal die Hälfte der Köstlichkeiten, und wir hatten einen tollen Abend – besser kann ein Urlaubstag nicht enden .
Strand von Galé
Sandskulpturenausstellung in Pêra
Afro Circus, Afro Circus
Totenkapelle in Alcantarilha
Abendstimmung in der Marina
Brasilianisches Buffet oder auch Fleisch mit Fleisch und Fleisch
Auch heute starteten wir mit einem langgezogenen Frühstück, einer extra Tasse Kaffee und unseren Büchern auf unserem wunderschönen Meerblick-Balkon in den Tag. Anschließend fuhren wir bei wieder schönstem Wetter in Richtung Westen die Küste der Algarve entlang. Wir hielten mal an diesem Strand, mal in jenem Ort und ließen uns einfach durch die wunderschöne Landschaft treiben. Erstes Highlight des Tages war die Pilgerkapelle Nossa Senhora da Rocha, eine von Fischern im 16. Jahrhundert gebaute Pilgerkapelle auf einem Felsvorsprung. Die Kapelle war schön, Highlight hieran war jedoch eher die Lage – der Blick von der steilen Klippenwand hinunter zu sandigen Badebuchten war atemberaubend. Hier ging die Sandalgarve langsam in die Felsalgarve über, das Meer wurde türkisfarbener, die Klippen leuchteten golden in der Sonne, die Buchten waren einsam und umso schöner. Wir wanderten ein Stückchen den Klippenpfad entlang und genossen die schönen Ausblicke auf´s Meer. Nächster Stop waren die Felshöhlen Algar Seco. Über Jahrtausende haben Wind und Wasser hier die Felsen aus Muschelkalk ausgewaschen und zu bizarren Höhlen, Bögen und Grotten geformt. Es machte irre Spaß in den Grotten umher zu klettern und wir konnten viele tolle Fotos schießen. Faszinierend – in manchen Ländern waren die schönsten Sehenswürdigkeiten tatsächlich noch kostenfrei . Im Nobelort Carvoeiro bestaunten wir erst die schicken Villen am Waldrand und hielten dann spontan in der Innenstadt an einem netten Café um etwas zu trinken und ein großes Eis zu essen. Im nächsten Ort Ferragudo schauten wir uns kurz um und beneideten die vielen freistehenden Womo´s, die sicher etwas mehr Zeit mitgebracht hatten als wir… sofort begann es in der Magengrube zu stechen und wir begannen einmal mehr von unserem größten Traum, der Reise auf unbestimmte Zeit, zu träumen… Am Strand entdeckten wir dann die Strandbar des hießigen Yachtclubs, zwei Liegestühle im Sand in direkter Front-Row zum Meer waren noch frei – spontan nahmen wir wieder Platz, steckten die Nasen in die Sonne und bestellten die erste Flasche Vino Verde…. schön… auch die zweite Flasche war schnell geleert, eine Portion Fish & Chips stillte den Hunger und wir quatschten uns richtig fest – erst 4 Stunden später verließen wir die Bar, der Besitzer gab uns die Visitenkarte eines Dekolädchens in der Stadt mit, weil Tatj die Sprüchetafeln an den Wänden so gut gefallen hatten. Den Laden fanden wir zwar, die hübschen Sprüchetafeln gab es jedoch leider nicht mehr – schade! Der nächste Ort Portimao konnte uns nicht wirklich begeistern, stattdessen hielten wir am Strand von Alvor an um den Sonnenuntergang zu bestaunen. Eine schmale Landzunge verdarb uns zwar den Sonnenuntergang im Meer, schön war es jedoch trotzdem. Als es bereits Dunkel war fuhren wir zurück in die Stadt ins Aqua Portimao Shoppingcenter, Tatj entdeckte den ihr aus Spanien sehr gut bekannten Laden „lefties“ und verließen diesen auch erst 1 Stunde später und um 6 Teile Reicher . Im hiesigen Jumbo-Supermarkt kauften wir noch etwas Brot, Wurst & Käse, dann fuhren wir zurück in unser Apartment und ließen den Abend mit einer leckeren Brotzeit auf unserem Balkon ausklingen. Ein zweiter, absolut perfekter Urlaubstag!
Wunderschöne Felsalgarve
Klippenwanderpfad
Pilgerkapelle Nossa Senhora da Rocha
Felshöhlen Algar Seco
Eiscafé
Strandbar des Yachtclubs in Ferragudo
Oh happy day...
Schöne Sprüche an der Wand
Abendstimmung in Ferragudo
Aufbruch: | 07.11.2015 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 14.11.2015 |