Saisonabschluss in Portugal - Sonne an der Algarve

Reisezeit: November 2015  |  von Tatjana F.

Ostküste: zwischen Albufeira und Faro

Heute machten wir uns nach dem Frühstück (mittlerweile erkannte man Jan im hiesigen Bäckerladen – wir fühlten uns immer wohler hier!) auf den Weg in Richtung Osten, erster Stop war der Ort Almancil, wo wir uns die vollständig mit blau-weißen Kacheln ausgekleidete Kirche Igreja de São Lourenço anschauen wollte. Hierfür verlangte man jedoch einen (auch noch recht hohen) Eintritt – für eine Kirche unseres Erachtens absolut unverschämt! Wir beließen es deshalb bei der Besichtigung von Außen und fuhren weiter nach Estoi, wo wir die römische Ausgrabungsstätte von Milreu besichtigten – ganz nett gemacht, aber kein echtes Must-See. In der hübschen Innenstadt bummelten wir noch etwas umher und besichtigten die imposante Kirche. Die Gärten im Rokokopalast sahen nicht so spannend aus wie im Reiseführer beschrieben, weshalb wir auch auf diese Besichtigung verzichteten und durch die Schickeria-Vororte von Faro mit unzähligen Golfplätzen, Edelboutiquen und Luxushotels zum Ria Formosa Nationalpark fuhren. Diese 170 km² große Lagunenlandschaft soll sich besonders gut zum Wandern eignen. Wir fuhren mehrere Stellen an, konnten jedoch außer schönen Sandstränden nichts entdecken, weder Wanderwege noch Infotafeln. Nach einiger Zeit landeten wir auf einer vorgelagerten Insel, die mit einer großen Brücke mit dem Festland verbunden ist – der Strand von Faro. Feiner Sand, imposant hohe Wellen, kleine Bars und Restaurants – alles erinnerte ein wenig an Key West, oder noch besser an Shelter Island bei San Diego. Wir setzten uns in den Sand, beobachteten die (erfolglosen) Angler am Strand und die hohen Wellen (vor welchen manch Sonnenanbeter nicht mehr rechtzeitig flüchten konnte ). In einer Bar tranken wir etwas, dann brachen wir wieder auf und fuhren noch einmal ins Inland in Richtung Loulé. Die berühmte maurisch inspirierte Markthalle hatte jedoch leider geschlossen, auch die im Reiseführer angepriesenen Kunsthandwerksläden konnten wir nicht finden. Nichts desto trotz unternahmen wir einen kleinen Stadtbummel, schauten in einige Klamottenläden hinein, besichtigten die Überreste der alten Stadtmauer und eine große Kirche. Als die Dunkelheit herein brach machten wir uns auf den Rückweg zu unserem Apartment, tranken noch ein Gläschen Wein und fuhren dann wieder in Richtung Strip. Der obere Teil der Partymeile war deutlich ruhiger, hier befanden sich mehr Restaurants als Bars, leider hatte zur Nebensaison wie überall sehr viel geschlossen. Auf der Suche nach einer geöffneten, einladenden Lokalität trafen wir auf eine ganze Horde Engländer, die zielstrebig eine recht unscheinbare Gaststätte ansteuerten. Kurz darauf kam eine Gruppe Holländer und lief ebenfalls in dieses Restaurant. Nun denn – wenn alle dahin gehen musste das ja einen Grund haben, also hinterher! Wir hatten Glück und ergatterten in der urigen Gaststätte noch den letzten Tisch, viele weitere Gästen mussten leider abgewiesen werden. Die Bedienung war sehr freundlich und kurz darauf erfuhren wir auch wieso hier soviel los war: Für 8 Euro pro Person gab es ein 3-Gang-Menue nach Wahl, Brot und Oliven, Kaffee und ein Freigetränk– kaum zu fassen! So aßen wir Brot & Oliven, anschließend eine leckere Kartoffelsuppe, zum Hauptgang Lachsfilet und ein Steak mit Beilagen, zum Dessert Schokokuchen mit Sahne und einem Kaffee, selbst der Weißwein war inklusive. Satt und zufrieden schlenderten wir dann noch einmal den kompletten Strip entlang, stoppten in einem der 24-Stunden-Supermärkte um noch ein paar Kleinigkeiten einzukaufen und fuhren dann zurück zum Apartment. Auch wenn uns die Ostküste der Algarve heute nicht ganz so überzeugen konnte wie der Westen hatten wir einen schönen Urlaubstag, der mit einem leckeren und günstigen Essen abgerundet wurde – was will man mehr .

Igreja de São Lourenço

Igreja de São Lourenço

römische Ausgrabungsstätte von Milreu

römische Ausgrabungsstätte von Milreu

Estoi

Estoi

Strand im Ria Formosa Nationalpark

Strand im Ria Formosa Nationalpark

Wellengang am Faro-Beach

Wellengang am Faro-Beach

Loulé

Loulé

Happy Birthday Jan – und herzlich Willkommen zu deinem zweiten Geburtstag in der Sonne, hoffen wir, dass er genauso toll wird wie der 13.11.2012 in Florida! Nach einem ausgiebigen Geburtstagsfrühstück und dem obligatorischen Auspacken der Geschenke fuhren wir zum nahe gelegenen Strand und verbrachten hier einige schöne Stunden mit Sonnenbaden und hatten viel Spaß in der hohen und recht kühlen Meeresbrandung . Am Nachmittag fuhren wir wieder in Richtung Westen, gingen hier etwas am Strand spazieren und pausierten dann in einem Eiscafé bevor wir weiter nach Guia ins Einkaufszentrum fuhren. Hier erstand Jan noch einen schönen Pullover, anschließend stoppten wir in einem rießigen China-Kaufhaus und bestaunten die große Auswahl an unnötigem Ramsch . Am Abend folgten wir einem weiteren Restauranttipp von Veronica und fuhren ins Restaurant des Lost & Found Hostels. Absolut empfehlenswert – der Service war ausgezeichnet, die Location genau die richtige Mischung aus modern und gemütlich und das Essen schmeckte fantastisch: Für Jan gab es ein direkt am Tisch aufgeschnittenes, zartes, 400g schweres Rinderfilet mit einer doppelten Portion Pommes, für Tatj eine Pfanne mit Iberico-Schwein und Muscheln, dazu eine Art sämigen Kartoffelstampf – ausgesprochen lecker und ein wirklich gelungener Abend. Zurück im Apartment erfuhren wir leider per NTV-Ticker von den Anschlägen in Paris, was uns die Laune auf einen Tagesabschluss auf der Terrasse gründlich verdarb . Wir schalteten den TV ein und verfolgten die schrecklichen Ereignisse dann bis tief in die Nacht hinein live mit .

Birthday on the Beach

Birthday on the Beach

Erfolglose Angler

Erfolglose Angler

vorweihnachtliches Shoppingcenter

vorweihnachtliches Shoppingcenter

Tolles Restaurant im Lost & Found Hostel

Tolles Restaurant im Lost & Found Hostel

Ausschlafen, duschen, Koffer packen. Das letzte Frühstück dieses Urlaubs wollten wir im Riviera verbringen, ein hoch gelobtes Café im Ort, leider hatte es wegen Renovierungsarbeiten derzeit geschlossen. Zufällig entdeckten wir ein anderes Café und konnten hier noch ausgiebig in der Sonne schlemmen. Am späten Vormittag machten wir uns dann auf den Weg nach Faro, fanden einen zentralen Parkplatz und schauten uns die Hauptstadt der Algarve an. Schönes Städtchen mit einigen netten Ecken, die Kirchen kosteten jedoch wieder hohe Eintrittsgelder und ansonsten hatten wir alles recht zügig abgehandelt, weshalb wir noch einmal zum Faro-Beach fuhren, uns in die Sonne setzten und die letzten Stunden in vollen Zügen genossen. In einer Strandbar ergatterten wir noch ein schönes Plätzchen und Tatj aß hier noch ein riesiges Thunfischsandwich bevor wir uns auf den Rückweg zum Flughafen machten. Erstaunlicher Weise waren wir knapp 800 Km in dieser Woche gefahren, obwohl wir nicht das Gefühl hatten viel im Auto gesessen zu haben. Autorückgabe und Checkin waren schnell erledigt und prinzipiell wäre unser Plan den letzten Urlaubstag noch einmal perfekt auszunutzen aufgegangen – leider hatte unsere Maschine 2 Stunden Verspätung . So mussten wir doch noch etwas Zeit am Flughafen hinter uns bringen, saßen hier lange in einem Café, bummelten durch die Duty-Free-Shops und Jan aß bei Subway noch zu Abend. Die gestrigen Ereignisse spukten jedoch unvermeidlich in unseren Köpfen umher, gerade an Flughäfen fühlte man sich in solchen Situationen ja nicht gerade wohl. Ein schräger Typ, der mit gebrochenem Englisch und schlechten Manieren auf sich Aufmerksam machte und dann seinen Rucksack stehen ließ um durch den Hinterausgang des Flughafengebäudes spurlos zu verschwinden (glaubt mir, wir haben ihn überall, sogar auf den Toiletten, gesucht) trug nicht gerade zu einem besseren Bauchgefühl bei. Tatj meldete den Vorfall – glücklicherweise schien aber alles gut gegangen zu sein. Der Heimflug war dann soweit in Ordnung, als Entschädigung für´s warten spendierte Germanwings zumindest eine Runde Freigetränke für alle – welch noble Geste…. . Auch die Heimfahrt über die menschenleeren Autobahnen verlief gut und in der Nacht kamen wir dann zuhause an.

Abschied von der Marina in Albufeira

Abschied von der Marina in Albufeira

Impressionen aus Faro

Impressionen aus Faro

Für alle die mehr über diese oder eine unserer vielen anderen Reisen erfahren möchten: schaut doch mal auf unserer privaten Reisehomepage http://out-of-curiosity.jimdo.com vorbei - wir freuen uns über jeden Besucher und jedes Gästebuchkommentar !

© Tatjana F., 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im November flogen wir zum Saisonabschluss an die Algarve um noch einmal Sonne zu tanken. Es wurde eine wunderschöne, erholsame und trotzdem ereignisreiche Woche - besser hätte es nicht werden können!
Details:
Aufbruch: 07.11.2015
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 14.11.2015
Reiseziele: Portugal
Der Autor
 
Tatjana F. berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.
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