Jakobsweg 2015 - Teil 5 - Via Lusitana
Informationen über die Compostela
Informationen über die Compostela
Die Compostela ist eine Urkunde für religiös motivierte Pilger, die ihnen den Besuch der Kathedrale von Santiago de Compostela und damit das Ende ihrer Wallfahrt auf dem Jakobsweg bescheinigt.
Vorläufer der Compostela waren sogenannte Beglaubigungsschreiben, die den Pilgern seit dem 13. Jahrhundert ausgestellt wurden, um ihnen die Absolvierung der Reise zu beurkunden. Die früher akzeptierten Nachweise, beispielsweise die Jakobsmuschel, hatten sich als nicht ausreichend fälschungssicher erwiesen.
Wer die Compostela vorzeigen konnte, war ursprünglich berechtigt, sich drei Tage kostenlos in einer im 16. Jahrhundert erbauten Herberge einer königlichen Stiftung, dem Hospital de los Reyes Católicos neben der Kathedrale, von den Anstrengungen der Reise zu erholen.
Dieses Hospital wurde später zu einem städtischen Krankenhaus und 1954 zu einem Parador umgebaut.
Weil die Katholischen Könige in der Gründungsurkunde als Stiftungszweck Mildtätigkeit verfügt hatten, werden als Relikt dieser Verfügung heute im Pilgerspeiseraum des Hotels täglich 10 Pilger mit Frühstück, Mittag- und Abendessen beköstigt.
Um heute die Compostela zu erhalten, muss man zumindest die letzten 100 km zu Fuß oder aber die letzten 200 km mit dem Fahrrad oder zu Pferd zurückgelegt haben. Als Nachweis dafür dient ein Pilgerausweis (Spanisch: Credencial de peregrino). Die Compostela bekommt man im Pilgerbüro des Domkapitels der Kathedrale von Santiago de Compostela kostenlos ausge-stellt.
Pilgern, die nicht aus religiösen Gründen nach Santiago gepilgert sind, stellt das Compostelaner Domkapitel eine Urkunde aus, die ihnen eine „kulturelle Wallfahrt“ bescheinigt.
Entgegen einer verbreiteten Auffassung ist die Urkunde Compostela keine Ablassbescheinigung.
Für einen Plenarablass, der in den Heiligen Compostelanischen Jahren gewährt wird, ist die Art der Anreise unerheblich. Der Vergabepraxis liegt damit allerdings eine gewisse Inkonsequenz zugrunde, denn schließlich betritt nicht jeder unmotorisierte Pilger die Kathedrale pietatis causa devote (in Andacht und aus Gründen der Verehrung).
Die Inkonsequenz in der Urkundenvergabe lässt sich teilweise aus dem Selbstverständnis der Pilgerstadt Santiago als Höhepunkt und Abschluss einer tief empfundenen Erfahrung des religiös motivierten Unterwegs-Seins deuten.
Aufbruch: | 04.03.2015 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 27.04.2015 |