Tour-de-Deutschland Teil 6 - aus dem nördlichen Elsass betrachtet
Molsheim, Saverne und ein Fels in der Brandung
Karfreitags-Tief
In der Nacht setzt der angekündigte Regen ein. Wir lassen es deshalb gemütlich angehen und genießen erst einmal ein ausgiebiges Karfreitags-Frühstück mit Croissants und Baguette. Danach starten wir zu einer Ausflugsfahrt in Richtung Norden.
Die erste Station ist Molsheim, auch als Bugatti-Stadt bekannt. Molsheim wurde durch den Automobilhersteller Ettore Bugatti bekannt, der hier seine edlen Karossen herstellen ließ. Heute werden hier vom VW-Konzern noch exklusive Sportwagen in handverlesenen Stückzahlen gebaut. Wir machen uns bei Nieselregen auf einen kleinen Rundgang durch das Städtchen. Ebenfalls sehr pittoresk mit der Metzig, dem ehemaligen Haus der Metzgerinnung, der Chartreuse Molsheim, wo sich ein Bugatti-Museum befindet, der alten Münze und dem Hôtel-de-Ville.
Saverne - die Überraschung
Wir fahren weiter über Marlenenheim und Wasselonne bis nach Saverne . Dort erwartet uns eine überraschend schöne Altstadt mit einem Schloss. Saverne bezeichnet sich auch vollmundig als das "Versailles des Elsass". Grund dafür ist das Château de Rohan mit seiner Gartenanlage. Zudem bezaubert Saverne durch seine Lage am Canal de la Marne au Rhin und einen Rosengarten, der jetzt allerdings noch im Winterschlaf ruht. Wir schlendern auch hier durch das Städtchen, was angesichts des andauernden Nieselregens und ziemlich frischer Brise, um nicht zu sagen eisigem Wind, nicht wirklich ein Vergnügen ist.
Da sorgt die bunte Osterdekoration für Lichtblicke - ebenso wie eine farbenfrohe Kunstausstellung rund um's Rohan-Schloss
A boat in the box - Das Schiffshebewerk von Arzwiller
Entlang des Rhein-Marne-Kanals fahren wir schließlich durch eine idyllische Landschaft zum Schiffshebewerk bei Saint-Louis - Arzwiller.
Das Schiffshebewerk ist eine Touristenattraktion im Nordelsass. 1969 in Betrieb genommen ersetzt es mit einem Höhenunterschied von 44,55 Metern insgesamt 17 ehemalige Schleusen auf dem Rhein-Marne-Kanal. Leider kann es während unseres Besuches noch nicht besichtigt werden, die Saison hat noch nicht begonnen. Trotzdem können wir beobachten, wie ein Hausboot über den Schrägaufzug nach oben befördert wird.
Leider hat das Schiffshebewerk "Plan Incliné" bei unserem Besuch noch geschlossen. Besichtigungen sind zwischen April und Oktober möglich.
Ein Fels in der Brandung - der Rocher du Dabo
Weiter geht es wieder zurück in Richtung Süden. Inzwischen sind kurz sogar in Lothringen und am Rocher du Dabo ist der nächste Halt. Dabo ist eine kleine Gemeinde hoch in den nordwestlichen Vogesen zwischen Straßburg und Sarrebourg gelegen. Der markante Felsen mit der Kapelle, die zu Ehren von Papst Leo IX. 1822 errichtet wurde, bietet ein beeindruckendes Panorama über die Vogesenhügel und hinüber nach Lothringen. Sofern das Wetter mitmacht.....
Uns fegt an diesem Nachmittag auf rund 660 Metern Höhe ein eisiger Wind um die Nase, die Graupelschauer kommen von quer und Nebelschwaden um wabern den Felsen. Wir zahlen dennoch die 2,00 Euro Eintritt, schon allein deshalb, um der freundlichen Dame im geheizten Kassenhäuschen eine Freude zu machen. Wir sind heute wohl die ersten Besucher hier oben.
Allerdings waren wir vor etlichen Jahren schon einmal da. Es muss so Anfang der 1980er Jahre gewesen sein bei unserem ersten, gemeinsamen Urlaub im Elsass. Die Erinnerung an die vergangenen Zeiten machen den Besuch der Kapelle trotz widriger Wetterverhältnisse zur Pflicht.
Die Kapelle auf dem Rocher du Dabo, der an diesem Karfreitag von Sturm, Nebelschwaden und Graupelschauern umtost ist.
Auf unserem weiteren Weg finden wir sogar das Hôtel des Vosges in Wangenburg-Engenthal, in dem wir damals übernachtet hatten. An dem "Schlösschen" aus meiner Erinnerung nagt mittlerweile auch der Zahn der Zeit und aus der geplanten Kaffeepause wird leider nichts.
Wenige Kilometer weiter finden wir auch den Campingplatz, wo es damals mindestens genauso in Strömen regnete wie heute. Deshalb waren wir auch froh, dass die Zeltstangen zuhause vergessen wurden und wir statt dessen dem Hotel den Vorzug geben konnten.....
In Mutzig erreichen wir schließlich wieder die Rheinebene und finden eine leckere Pâtisserie, wo wir die längst überfällige Kaffeepause einlegen.
Choucroute im Schnogaloch
Zurück auf dem Campingplatz scheint sogar noch ein wenig die Sonne und es ist inzwischen auch ganz schön voll geworden. Insbesondere der Bereich mit den Wohnmobilen ist dicht belegt.
Gegen Abend machen wir uns auf den Weg ins Städtle und genießen im "Schnogaloch" einen Salat Chêvre Chaud, Quiche Lorraine, Choucroute und einen St. Petersfisch. Da tut der Verdauungsspaziergang danach zurück zum Campingplatz richtig gut!
Wohl eines der meist fotografierten Häuser in Obernai. Aber hier kann man in urigem Ambiente auch ganz gut essen.
Aufbruch: | 24.03.2016 |
Dauer: | 6 Tage |
Heimkehr: | 29.03.2016 |