Frankreich - Vogesen 2016 - Teil V
31. Tag - 3. Oktober 2016
Montag, 3. Oktober 31. Tag
Le Thillot, Lac Chaume, Campingplatz Municipal, Platz 26
Col de Croix / Servance / Plateau der 1.000 Seen / La Mer / Sainte Marie en Chanois / Amage / Luxeuil les Bains / Abelcourt
Meurcourt: Dorfbrunnen
Faverney / Gevigney-et-Mercy / Jussey
Bourbonne les Bains: Parc des Thermes – Maison Maurice Constantin Weyer - Stadtkirche Notre-Dame-en-son-Assomption - Rathaus
Fresnes sur Apance
Chatillon sur Saone: Église de la Nativité de Notre-Dame – Hotel du Gouverneur – Hotel du Faune – Prevote (früheres Salzlager ) – Hotel de Sandrecourt mit Turm – Hotel de Lignéville – Ancien hopital
Saint Loup sur Semouse / Luxeuil les Bains / Raddon et Chapendu / Amage / La Longine / Ferdrupt / Ramonchamp / Le Thillot
5 ½ Stunden 136 Meilen 219 km
Heute am frühen Morgen liegt Nebel über dem See. Doch schon beim Frühstück scheint die Sonne. Es soll ein herrlicher Tag werden, bei 13 bis 16 Grad.
Abfahrt 10.30 Uhr.
Route: D 486 über den Col de Croix, 678 m, Servance, D 315, über das Plateau der 1.000 Seen. Rolf wählt mal wieder einen Weg durch die Pampa, einsam, schmal. Viel Wald gibt es hier und immer wieder sind kleine Seen zu entdecken.
La Mer, Faucogney-et-la-Mer, D 266, D 6 Sainte Marie en Chanois, Amage, weiter bis Luxeuil les Bains, D 6 Abelcourt.
Es gibt überall viel zu erspähen. Ich versuche, einige Bilder zu machen, damit man miterleben kann, was wir unterwegs sehen: Schöne Häuser und Kirchen, oft ein Brunnen und hin und wieder ein altes Waschhaus. Langeweile kommt da nicht auf.
Wir halten in Meurcourt am Dorfbrunnen mit zwei Säulen. Ein steinernes Wegkreuz auf dem Dorfplatz ist auf das Jahr 1630 datiert.
Die Dorfkirche von Meurcourt wurde 1777 geweiht. Nahe bei der Kirche steht ein großes überdachtes Lavoir von 1886 mit elf Arkadenbogen. Es diente einst als Waschhaus und Viehtränke. Der Ortskern ist geprägt durch verschiedene Häuser aus dem 17. bis 19. Jahrhundert, die den traditionellen Stil der Hau-te-Saône zeigen. Die Mairie-École (Gemeindeverwaltung und Schule) wurde 1848 erbaut.
Meurcourt ist eine kleine Gemeinde, ca. 315 Einwohner, im Departement Haut-Saone in der Region Bourgogne-Franche-Comte. Meurcourt liegt auf einer Höhe von 250 m. Das Dorf erstreckt sich im nördlichen Teil des Departements, in einer Mulde östlich des Bachlaufes Ruisseau de Meurecourt, am Nordfuß des Mont Vaulot.
Anhand von Spuren von zwei römischen Verkehrswegen und Überresten eines Siedlungsplatzes konnte nachgewiesen werden, dass das Gebiet schon sehr früh bewohnt war. Erstmals urkundlich erwähnt wird Meurcourt im Jahr 1159. Im Mittelalter gehörte das Dorf zur Freigrafschaft Burgund. Es war vom Templerorden von La Villedieu-en-Fontenette abhängig. Zusammen mit der Franche-Comte gelangte Meurcourt mit dem Frieden von Nimwegen 1678 an Frankreich.
Zu Beginn des 20. Jh. wurde der Ort durch eine Trambahn an das Netz des öffentlichen Verkehrs angebunden. Der Betrieb auf der Linie wurde 1934 eingestellt und durch eine Busverbindung ersetzt.
Heute ist Meurcourt Mitglied des 17 Ortschaften umfassenden Gemeindeverbandes Communauté de communes du Pays de Saulx.
Meurcourt war bis weit ins 20. Jh. hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft (Ackerbau, Obstbau und Viehzucht) und die Forstwirtschaft geprägtes Dorf. Heute gibt es einige Betriebe des lokalen Kleingewerbes. In den letzten Jahrzehnten hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde gewandelt. Viele Erwerbstätige sind Wegpendler, die in den größeren Ortschaften der Umgebung ihrer Arbeit nachgehen.
Weiter geht es - D 6 bis Faverney. D 434, D 57, D 56 Gevigney-et-Mercy, Jussey, D 3, D 5, D 417.
Wir kommen nach Bourbonne les Bains. Hier halten wir an den Thermen und machen uns auf, den schönen Ort zu erkunden.
Ein herrlicher kleine Park – Parc des Thermes – mit Resten gallo-römischer Bauwerke und einem ungewöhnlichen Brunnen hat es uns angetan.
Vorbei an schönen, aber leider oft verfallenen Häusern steigen wir hinauf zur Stadtkirche Notre-Dame- en-son-Assomption (teils 12./13. Jahrhundert; teilweise 19. Jahrhundert). Die Kirche hat geöffnet und wir können sie uns in aller Ruhe anschauen.
Wunderschön ist das Haus des Schriftstellers Maurice Constantin Weyer (1881-1964). Er war der-Gewinner des Prix Goncourt 1928. Der Prix Goncourt ist der bekannteste französische Literaturpreis. Filigrane Gardinen sind an den Fenstern zu sehen, so wird sicher jemand in dem alten Haus wohnen.
Es ist schade, zu sehen, dass sonst so viele alte prächtige Gebäude verlassen vor sich hin gammeln.
Im sogenannten Chateau, einem auf dem ehemaligen Schlossgelände errichteten Herrenhaus hat die Stadtverwaltung ihren Sitz. Das Rathaus macht wirklich einen herrschaftlichen Eindruck, es ist im französischen Stil erbaut. Von dem Rathausplatz haben wir einen herrlichen Blick über den Ort.
Beim Abstieg in den Ort kommen wir an einigen interessanten Häusern vorbei, die ich natürlich alle fotografieren muss, was Rolf sehr zu amüsieren scheint. Er ist mir mal wieder mit seinem Wanderschritt voraus geeilt. Ich kann da kaum nachkommen. Unterwegs begegnet uns mal wieder eine Katze. Rolf weiß um meine Katzenliebe und macht ein schönes Foto.
Und weiter geht unsere Tour – vorbei an einem Hotel/Restaurant mit Namen Edelweiß - D 417 Fresnes sur Apance.
Halt in Chatillon sur Saone. Parken an einem Dorfbrunnen, mit Blick auf die Église de la Nativité de Notre-Dame, die aber geschlossen hat.
Wir machen uns auf, den kleinen Bilderbuchort zu erkunden. Einige Bewohner haben den Vorplatz ihrer Häuser dekoriert. Rolf nennt es kitschig, aber mir gefällt es und so wird alles mit Fotos dokumentiert.
Wunderschön sind die alten Gebäude, die fast alle als Monument historique eingestuft sind:
Hotel du Gouverneur, Hotel du Faune, Prevote (früheres Salzlager), Hotel de Sandrecourt mit Turm, Hotel de Lignéville, Ancien hopital.
Der Ort ist wie ausgestorben, es ist Mittagszeit. Es gibt wohl einige kleine Handwerksgeschäfte, ein Restaurant, ein Museum. Aber es ist alles geschlossen. Wir lesen, dass nur an den Wochenenden eine Besichtigung bzw. ein Besuch möglich ist. Das Öffnen lohnt sich wohl sonst nicht. Wir sind wirklich die einzigen Besucher dieses schönen Ortes.
Das Restaurant hat die Speisekarte an Bändern draußen hängen. Ich studiere die Preise und stelle mal wieder fest, wie teuer es ist, in Frankreich essen zu gehen. Wenn man so lange wie wir unterwegs ist, kann man sich das einfach nicht leisten, da wird man arm.
Ich muss schon eine ganze Weile dringend zur Toilette. Rolf entdeckt in der Nähe des alten Hospitals eine öffentliche Toilette, die ich besonders in Frankreich meide wie die Pest. Aber nachdem Rolf die Räumlichkeiten inspiziert hat und mir berichtet, alles sei piccobello sauber, wage ich es, eine öffentliche Toilette zu betreten, ohne in Ohnmacht zu fallen. Von außen ist das gar nicht zu erkennen, aber im Innern alles sehr modern, sehr sauber. Da kann man nicht meckern. Ich bin positiv überrascht.
Wir verlassen den Ort, der uns sehr gut gefallen hat und fahren weiter.
D 417 Saint Loup sur Semouse. D 64 Luxeuil les Bains. D 6 Raddon et Chapendu, Amage, La Longine.
Kurzer Fotostopp an einer verlassenen Fabrikanlage – Lost Places. Für Rolf ist das ein Heidenspass, mich aufzuziehen, weil ich immer auf der Suche bin, nach Motiven für meine verschiedenen FB-Gruppen.
N 66 Ferdrupt, Ramonchamp, bis Le Thillot.
Gegen 16 Uhr sind wir zurück auf dem Campingplatz, nach 136 Meilen (219 km). Es war ein herrlicher Tag mit tollem Wetter.
Zum Abendessen gibt es Entenbrust, Zucchini, Kartoffeln, Salat, Äpfel, Bananen, Brot, Käse, Wein.
Bilder auf meiner Facebook Seite:
Uschi & Rolf – Frankreich www.facebook.com/Figline1.Uschi1.Rolf1
Aufbruch: | 02.10.2016 |
Dauer: | 7 Tage |
Heimkehr: | 08.10.2016 |