Normandie - zwischen Dieppe und Etretat
Résumé
In einem Punkt sind mein Mann und ich uns stets einig gewesen: Urlaub bildet! Und deshalb sind wir schon immer gerne und viel mit unseren Kindern verreist. Unsere Philosophie war es auch in all den Jahren, unseren Kindern alle Reisemöglichkeiten zu zeigen, sei es das Reisen im Wohnmobil, mit dem Zelt, das Übernachten unter freiem Himmel mit Blick in die Sterne, das Übernachten in der Hängematte, auf einem großen Findling im Fluss, in einer Hütte in den Bergen im Matratzenlager, oder aber in einem einsamen Schwedenhaus ohne Wasser und Strom. Urlaub sollte stets ein Abenteuer sein! Eines haben wir zumeist vermieden: Den Pauschalurlaub in den Touristenhotspots.
Für unseren diesjährigen Familienurlaub hatten wir uns die Normandie ausgesucht, denn hier waren wir noch nicht. Eigentlich wollten wir ihnen auch die Landungsstrände zeigen als verspäteten Geschichtsunterricht. Das haben wir leider zeitlich nicht mehr geschafft.
Es war schön, aber für mich manchmal ganz schön anstrengend. Der Urlaubsort und das Haus waren eine gute Wahl, aber ich war oft in großer Sorge, dass etwas in dieser wunderschönen Villa kaputt gehen könnte. Zum Glück ist nichts passiert. Noch nicht einmal ein Glas ist zerbrochen. Es war auch nicht einfach, alle unter einen Hut zu bringen, alles zu organisieren. Meist war ich morgens die Erste und abends die Letzte. Der letzte große Urlaub auf Sardinien war erholsamer für mich, aber da waren wir auch weniger Leute. Trotz allem finde ich es schön, dass mein Mann und ich in unserer Lebensplanung immer einen jährlichen Großfamilienurlaub berücksichtigen, seitdem alle unsere Kinder aus dem Haus sind und weit weg von uns wohnen.
Aber die Familie wächst, es werden noch mehr Enkelkinder dazu kommen, was uns natürlich freut, die Planung jedoch durch die wachsende Anzahl der Familienmitglieder schwieriger macht. Vielleicht wäre es einfacher, zwei kleinere Häuser nebeneinander zu mieten. Dann aber könnten wir möglicherweise nicht wie jetzt in Sainte-Marguerite-sur-Mer abends alle gemeinsam an einer großen Tafel sitzen. Das war wirklich sehr, sehr schön,obwohl bisweilenauch sehr chaotisch.
Schön war es, dass wir meine kürzlich verwitwete Mutti, unsere Uroma mitgenommen haben. Für sie war es ein großes Abenteuer, und sie war der Ruhepol in der Familie, belastbar, unerschrocken und stressresistent. Ganz sicher hat mein Vater von dem Ort, wo er jetzt ist, zugesehen und sich gefreut, dass wir unser Versprechen einlösen, so gut es geht: Uns um Mutti zu kümmern.
Ebenso schön war es, dass die Freundin meiner Tochter, die bei uns ein und aus geht und die fast wie ein eigenes Kind für meinen Mann und mich ist, nach 3 Tagen mit Baby und Kinderwagen und allem, was man braucht, über Paris angereist war.
Ich habe es natürlich sehr genossen, endlich wieder einmal mein Enkelkind, das ich zuhause wegen der Entfernung viel zu wenig sehe, den ganzen Tag um mich zu haben. Eine gute Wahl war ganz sicher neben der Wahl des Hauses mit seiner privilegierten Lage auch die abwechslungsreiche Gegend und der Strand von Varengeville, der sich als riesiger Natur-Spielplatz mit allen Facetten der Gezeitenströme präsentierte.
Sehr entspannt war es übrigens mit den Hunden. Das haben wir in den skandinavischen Ländern schon ganz anders erlebt.
Und meine Kinder? Es war schön, sie wieder um mich zu haben, sie lachen, zanken und zusammen schnattern zu sehen. Meine beiden Söhne und Töchter waren wieder das, was sie für mich immer sein würden, bis zum Ende meines Lebens: Kinder! Meine Kinder!
Die gemeinsam erlebte Zeit mit den Menschen, die mir am wichtigsten sind, trage ich wie ein Geschenk in meinem Herzen.
Das Licht- und Schattenspiel der Normandie und die Farben haben uns alle fasziniert, das gute Essen und die Freundlichkeit der Menschen, und auf meinen Lippen ist eine neue Melodie. Dieses Erinnerungen und ihre leisen Töne nehme ich mit, und die Kinder hoffentlich auch. Das bleibt für immer, und so soll es sein!
Aufbruch: | 08.04.2017 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 15.04.2017 |