Zu Besuch bei Dracula
28.09.2017: Berlin-Otopeni-Targoviste-PoinaBrasov
Um 03.15 Uhr sind wir schon am Airport. Alles leer hier und alle Geschäfte geschlossen. Wir suchen uns eine Bank, plündern unsere Vorräte , dösen und nicken auch kurz ein.
In letzter Zeit gab es einige Flugausfälle auch bei Ryanair--aber unser FLug fand statt--sogar pünktlich.
Um 11 Uhr rumänischer Zeit landen wir in Bukarest-Otopeni.
Da wir wegen dieser Befürchtung des Flugausfalls kein Mietauto vorbestellt hatten, mußten wir uns nun hier auf die Suche begeben.
Natürlich ist das Viel teurer als eine Vorabbuchung online.
Wir handeln, zeigen bei "Hertz" die online Preise und bekommen nun einen VW "UP" zu einem einigermaßen humanen Preis von 85 Euro für 3 Tage, incl 2 Fahrern.
Jetzt gönnen wir uns noch ein kleines Frühstück und dann lassen wir uns vom Hertz-Shuttle zu unserem Fahrzeug bringen.
Silvi setzt sich zuerst hinters Steuer--ich bin Co-Pilot.
Natürlich verfransen wir uns erstmal und müssen uns prompt durch den Stadtverkehr von Bukarest 10 km in die entgegengesetzte Richtung kämpfen.
Jetzt lernen wir die rabiate Fahrweise der Rumänen kennen. Schon bald werden wir mit Hupattacken und dichtem Auffahren genötigt.
Es ist unglaublich wie hier gerast und waghalsig überholt wird.
Aber wir fahren vorschriftsmäßig und ignorieren alle Beschimpfungen.
Als wir endlich aus der Großstadt raus sind, können wir die Fahrt auch etwas genießen.
Man hat das Gefühl durch ein Bauernland zu fahren. Überall stehen Menschen am Straßenrand und verkaufen Gemüse: Kartoffeln, Tomaten, Paprika und natürlich Knoblauch.
Wir begegnen vielen Pferdegespannen, fahren durch unzählige Dörfer -die Landschaft ist einfach toll und das Wetter auch--20 Grad und Sonne satt!
Unser erstes Ziel erreichen wir um 14 Uhr, es ist die Stadt Targoviste, die Hauptstadt der Wallachai.
Jeder wurde schon mal in die "Wallachai" geschickt--wir sind nun tatsächlich dort!
Hier in Targoviste wurde Ceausescu hingerichtet-aber auch sonst ist es eine schöne Stadt, die einiges zu bieten hat.
Wir suche die Touristeninfo auf, die gut ausgeschildert ist und bekommen einen Stadtplan.
So gehen wir zuerst zum "Chindia Park" und stillen Hunger und Durst in einem benachbarten netten Restaurant.
Der Verteidigungsturm im Chindia Park-da die Zeit zu knapp ist , sparen wir uns die Besichtigung des Parks
Dann wollen wir noch das "Museum of Communism" anschauen. Wir müssen uns beeilen , denn es schließt schon um 17 Uhr.Hier wurde Ceausescu und seine Frau Elena am 25.Dezember im Schnellverfahren verurteilt und draußen hingerichtet.
Das ist das Museum. Eintritt 8 Lei p.P.--Fotografiererlaubnis noch mal 15 Lei--darauf verzichten wir--es gibt nicht so wirklich viel zu sehen.
Man kann den kleinen Raum besichtigen, in dem das Schnellverfahren stattfand.
Er besteht aus einfachen Tischen und Stühlen. Auf dem vordersten Tisch stehen 4 alte Tastentelefone in unterschiedlichen Farben.
In diesem spärlich eingerichteten Raum verbrachten der Diktator und seine Frau vor dem Verfahren 4 Tage und 3 Nächte--das Foto haben wir heimlich gemacht
Und hier im Hof fand die Hinrichtung statt. Die Dame vom Museum war nicht sehr freundlich--sie hatte sich wohl schon auf Feierabend gefreut...
Die halbe Stunde hat für die Besichtigung ausgereicht. Nun stapfen wir zurück zum Auto, denn wir haben noch knapp 150km vor uns und möchten ungern im Dunkeln ankommen.
Die Fahrt führt uns weiter durch viele schöne Dörfer. Die Straßen schlängeln sich teilweise in halsbrecherischen Schlangenlinien nach oben und wieder nach unten.
Silvi meistert es immer besser. Ich sitze daneben, mit meinem Super "MAPS.ME"-Offline-Navi und sage ihr die Kurven voraus.
Wie schon bekannt ist sehen wir unzählige wilde verwahrloste Hunde.
Es erschreckt uns--ist doch anders dies selber zu sehen, als nur davon zu hören.
Besonders außerhalb der Ortschaften gibt es viele Hundegruppen--Verletzte und verlauste Tiere--es ist erbärmlich.
Wir erreichen unser gebuchtes Hotel, das "House of Dracula" nun doch erst im dunkeln. Es liegt in dem Ort "Poina Brasov" weit oben auf einem Berg.
Da das Hotelrestaurant wie die meisten hier geschlossen hat (die Saison ist vorbei) müssen wir noch in den Ort runter um etws zu essen zu finden.
Wir sind platt, aber finden nach einiger Sucherei etwas.
Ich esse etwas rumänisches: hausgemachte Bratwurst mit gegrilltem Gemüse--dazu gibt es ein wohlverdientes "Staropramen"
Wir Glückskinder lernen hier noch ein nettes rumänischen Paar aus Deutschland kennen, die uns einige Tipps für morgen geben und uns dann noch zurück ins Hotel bringen.
Es ist doch fast Mitternacht als wir endlich in den Schlaf kommen...
Aufbruch: | 28.09.2017 |
Dauer: | 5 Tage |
Heimkehr: | 02.10.2017 |