Rund um den Passo dello Stelvio

Reisezeit: Juli 2017  |  von Ralf Beelitz

Von den weiten Ebenen des Niederrheins zu den mächtigen Felsformationen des Nationalparks „Stilfser Joch“ mit seinen Hochgebirgen, ewigen Gletschern, Almwiesen, Wäldern und Tälern. Er ist einer der größten und interessantesten Nationalparks Europas und erstreckt sich über das gesamte Ortler- und Cevedale-Massiv.

Der Weg ist das Ziel

Eigentlich sollte es eine reine Motorrollerreise werden. Die beste Sozia der Welt, meine Honda Silver Wing 600 und ich. Wenige Tage vor Tourbeginn hat allerdings meine Bandscheibe etwas dagegen. Die Physiotherapeutin meines Vertrauens gibt alles, mich wieder fit zu bekommen. Dann die Entscheidung: ein Motorradanhänger muss her. Gedacht, getan und losgefahren. Wir lassen es gemütlich angehen. 100 km/h auf der Autobahn. Ein Gespann ist schließlich kein Eilzug. Die Entscheidung, den Roller anzuhängen, stellt sich als richtig heraus. Es kübelt stundenlang wie aus Eimern. Am Starnberger See, im Klosterort Beuerberg, legen wir dem Rücken zuliebe im Gasthaus/Pension „Zur Mühle“ einen Zwischenstopp ein. Die Loisach rauscht, dazu bayrische Schmankerl und ein, zwei Halbe, da fühle ich mich schon besser.
Am nächsten Tag geht es vorbei an Garmisch-Partenkirchen und der Zugspitze (2.962) südwärts. Am Fernpass (1.215) stehen wir erst einmal; eine Stunde stop and go. Urplötzlich löst sich der Stau auf und die Sonne bricht durch die Wolkendecke.
Hinter Pfunds überquert die B180 den Inn auf der Kajetansbrücke und wendet sich zum Finstermünzpass (1.188). Bis zur Festung Nauders ist die teilweise in Fels gehauene Straße sehr schmal und führt dicht am steilen Abhang durch enge Tunnel, Galerien und Kurven. Unterwegs komme ich gelegentlich mit meinem Anhänger doch etwas ins Schwitzen; insbesonders, wenn uns wieder einmal ein Reisebus entgegenkommt. Da ist der folgende Reschenpass (1.507) deutlich entspannter zu fahren. Der Blick fällt auf einen nahe dem Ufer im Wasser stehenden Kirchturm. Das Wahrzeichen des Vinschgaus ragt märchenhaft vor der Bergkulisse des Langtauferer Tals aus den klaren Fluten des Reschensees. Ein beliebtes Fotomotiv; entsprechend groß ist der Touristenrummel. Die Passhöhe selbst bietet keinerlei Grund zum Verweilen; dafür bekommt die Landschaft immer mehr südländischen Charme. Erste Apfelplantagen tauchen auf, dann nehmen wir hinter dem mittelalterlichen Örtchen Glurns die Auffahrt zum Passo delle Stelvio in Angriff. Hier erwartet uns schon in Kehre 22 unsere Unterkunft, das Berghotel Franzenshöhe.

Reschenpass

Reschenpass

© Ralf Beelitz, 2017
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 02.07.2017
Dauer: 7 Tage
Heimkehr: 08.07.2017
Reiseziele: Italien
Schweiz
Der Autor
 
Ralf Beelitz berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.
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