Andalusien, entlang der Küste.....
El Puerto de Santa Maria
Lt. Reiseführer soll die Stadt "El Puerto" noch nicht vom internationalen Tourismus überschwemmt und einer der repräsentativsten Orte an der Costa de la Luz sein. Er liegt an der Mündung des Flusses Guadalete. In El Puerto befindet sich die drittgrösste Stierkampfarena Spaniens sowie eine schöne Basilika neben anderer sehenswerter Gebäude. El Puerto war der Ausgangspunkt für Kolumbus' 2. Amerikaexpedition. Von der Fährstation am Flussufer, kann man auch mit dem Katamaran direkt nach Cadiz fahren, was wir auf jeden Fall machen werden - brauchen wir kein Auto.
Mit unserer Unterkunft "Hostal Costaluz" haben wir einen guten Griff getan, zentral gelegen, die Rezeptionistin aus der Ukraine sehr freundlich, hat uns mit reichlich Infos versorgt - aber heute werden wir wohl nur noch etwas essen gehen. In der "Casa Paquito", gleich um die Ecke, sind wir eingekehrt, ich kleine Tintenfische, Hardy die Empfehlung des Hauses, geschmorter Ochsenschwanz aus dem Backofen, dazu hatten wir Weisswein und hinterher Carajillo (Espresso mit Zucker und Brandy).
Das ist uns bei der Parkplatzsuche sofort aufgefallen, genauso gibt es Schilder "meses pares" um unsere Unterkunft herum, muss man je nach geraden oder ungeraden Monaten auf nur einer Strassenseite parken!
Habe vorhin nur noch kurz bei "Bodegas Gutiérrez Colosía" in El Puerto angerufen, und gefragt, ob und wann morgen eine Führung stattfindet - ab 11.15 Uhr beginnt die Sherryverkostung auf "inglés", passt uns gut von der Zeit her.
Heute früh, immer noch bewölkt. Beim Frühstück hatte es angefangen zu regnen, aber als wir los sind, hatte der Himmel schon wieder ein paar blaue Stellen. Zu Fuß waren wir in ca. 15 Minuten da, die Altstadt ist überschaubar und lädt zum Verweilen ein.......aber erst einmal zur Verkostung.
Über eine Stunde wurden wir über das Solera-Verfahren aufgeklärt, die Fässer stehen in Etagen übereinander, die unterste Reihe ist das Endprodukt, sei es nun Fino, Oloroso, Amontillado u.m. ......wird dort etwas entnommen, wird von der Reihe darüber wieder aufgefüllt usw. Daher kann bei Sherry nie das genaue Alter bestimmt werden, lediglich die Zeit, ab wann aus dem untersten Fass wieder die Reife erreicht ist - das geht ab 4 Monaten aufwärts, je nach Sorte. Ohne Zusätze, nur durch natürliche Bakterien, Hefen und die Lagerung des Weines in Fässern aus amerikanischer Eiche, reift der künftige Sherry heran und bekommt seinen typischen Geschmack. Die Farben reichen von hellem Bernstein bis dunkelbraun. Die Sherrys bestehen lediglich aus 3 Traubenarten dieser Region, der Weißwein hieraus wird in den Weingütern gekeltert und in den Bodegas abgeliefert, die daraus dann den Sherry bzw. Brandy herstellen. In einem Lagerraum hat sich sogar der ehemalige König Spaniens, Juan Carlos I., auf einem Fassboden mit seiner Unterschrift verewigt, auf anderen Fässern stehen die Namen von Sherryclubs oder die dem Wein zugetaner Vereinigungen oder wichtiger Personen, das sei ein alter Brauch, wurden wir aufgeklärt...mit einer abschließenden Verkostung aus den 6 Sherrysorten dieser Bodega und einem alten Brandy, endete diese Führung! Für 10 € p.P. sehr zu empfehlen, nicht zuletzt auch, weil diese Bodega ein Familienbetrieb seit mehreren Generationen ist. Durch die Lage direkt am Fluss sei immer die optimale Luftfeuchtigkeit und Temperatur zur Reifung gegeben. Haben wir doch wieder mal was dazu gelernt.....
In Porto hatten wir vor ein paar Jahren eine ähnliche Führung über Portwein, die leider im Gegensatz zu heute, sehr enttäuschend abgelaufen war.
Von sehr trocken, Fino, bis sehr süss, Pedro Ximenez, alles vertreten, abschliessend wurde noch ein Brandy angeboten
Nach unserer Sherryverkostung sind wir quer durch die Stadt, am alten Fischmarkt "El Resbaladero" und dem "Castillo de San Marcos" vorbei bis zur "Basilica nuestra Señora de los Milagros" gelaufen und erst einmal für einen kleinen Imbiss eingekehrt am Plaza de España direkt vor der Basilica.
Auch dieses Gotteshaus hat von 13.30 bis 18 Uhr geschlossen, mal sehen, ob ich es heute Abend schaffe, werden das mit Essengehen verbinden....
Beim Rückweg zum Hostal sind wir noch am Plaza de Toros vorbei, leider auch geschlossen. Aber allein von außen aus betrachtet, recht beeindruckend.....
Bei einem Rundgang heute abend haben wir noch 1 bis 2 Tapas verzehrt und die Basilika von innen und den beleuchteten Plaza de Toros anschauen können. Morgen gehts nach dem Frühstück mit dem Katamaran nach Cadiz.
Aufbruch: | 16.12.2017 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 16.01.2018 |