Für ein Tattoo um die halbe Welt
zu Besuch bei Wang-Od
Am nächsten Morgen holte uns Pike pünktlich um 8:30 im Hotel ab. Im Schlepptau hatte er noch zwei Mädels aus Cebu , die sich auch tätowieren lassen wollten und sich uns anschlossen. Und so marschierten wir zu fünft erwartungsvoll zum Bus .
Und genau hier begann das eigentliche Abenteuer dieser Reise, ich hatte ja gar keine Ahnung was es heißt mit dem Bus durchs Chico-Valley zu fahren.
Das Chico-Valley ist eigentlich ein tiefer enger Canyon und die Straße durch das Chico-Valley ist sehr eng, kurvenreich und in luftiger Höhe mit tollen Ausblick in den Abgrund.
Ich hatte wirklich Angst und Bange , den der Bus fuhr immer nur wenige Zentimeter am Abgrund vorbei und so ein Schnick-Schnack wie Leitplanken gab es natürlich nicht. Dafür war die Landschaft einfach nur spektakulär !! Die Fotos habe ich alle aus dem fahrenden Bus gemacht, an manchen kann man sehr gut sehen wie knapp es am Abgrund vorbei ging.
Der Ausblick während der Bustour war spektakulär, allerdings nichst für Leute mit Höhenangst ! Das Foto habe ich während der Busfahrt aus dem Fenster gemacht !
Nach guten 2 Stunden verließen wir den Bus mit ganz weichen Knien und machten 3 Kreuze, das wir diese Fahrt überlebt hatten. Pike fuhr übrigens auf dem Dach des Busses mit, er erklärte uns, das es auf dem Dach sicherer sei, denn wenn der Bus mal (wieder) in die Schlucht stürzt, hat man oben auf dem Dach noch den Hauch einer Chance rechtzeitig abzuspringen.
Wir schulterten dann unsere Rücksäcke und machten uns auf den Weg in großer Erwartung was uns der Tag noch bringt.
Zuerst ging es eine unbefestigte Straße hinauf. Nachdem wir knapp 2 Stunden gelaufen sind, hörte die Straße an einer kleinen Seilbahn auf. Die Seilbahn war aber nur eine kleine Materialseilbahn und nicht für Personen vorgesehen. Sie war gerade in Betrieb und so konnten wir zuschauen wie das ganze funktionierte. Angetrieben wurde das Ganze vom dem was mal ein Auto war. Abgespeckt bis auf das Nötigste waren die Reste des Autos in einem kleinen Raum untergebracht, das dicke Drahtseil lief über die Felge und wenn das Auto Gas gab, setzte sich der Korb in Bewegung - tolle Konstruktion !
Weiter ging es dann über sehr enge Pfade entlang des Berges - schwindelfrei sollte man für die Tour schon sein .
Und schließlich standen wir vor ihr : Wang-Od, Meisterin des -Tattoos und mit 97 Jahren wohl die älteste Tätowiererin der Welt
Hinter der Seilbahn ging es dann auf einem kleinen Pfad weiter. Hier wurde es wieder sehr abenteuerlich, denn der Pfad war nicht nur schmal, stellenweise waren links die Felsen und rechts gähnte der Abgrund, natürlich alles ohne Geländer .Neben dem Pfad verlief ein winziger Kanal mit Wasser für die Bewässerung der vielen Reisterrassen die es hier überall gab.
Irgendwann verlief der Pfad steil nach unten in die Schlucht hinunter. Hier passierten wir einen kleinen Fluss wo sich die Dorfjugend an einem kleinen Wasserfall amüsierte. Leider mussten wir auf der anderen Seite der Schlucht wieder hoch was ziemlich schweißtreibend war. Aber dann hatten wir unser Ziel erreicht - wir waren da ! Ziemlich kaputt und total durchgeschwitzt ruhten wir uns erstmal aus und genossen die schöne Aussicht.
Am Nachmittag konnte ich mir dann anschauen wie hier tätowiert wird. Auf einem kleinen Bambusstock wird der recht lange Dorn eines Grapefruitbaumes gespannt mit dem dann die Farbe in die Haut gestochen wird mit Hilfe eines kleinen Knüppels.
So ganz schmerzfrei ist die ganze Prozedur natürlich nicht, der Gesichtsausdruck von Inday spricht Bände
Sollte ich mir hier wirklich ein Tattoo stechen lassen ? Die Prozedur sah ein wenig schmerzhaft aus .
Unterstützt wurde Wang-Od von ihrer Großnichte Grace, die von Wang-Od die alte Kunst des Tättowierens lernt, damit diese alte Tradition nicht verloren geht, denn Wang-Od ist die letzte Mambabatok die diese Kunst beherrscht
Aufbruch: | 16.11.2014 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 02.12.2014 |