Myanmar (Burma)

Reisezeit: Dezember 2005 - Januar 2006  |  von Andreas Rumpel

Rangon

17-12-05

gegen abend sind wir dann nach einem 6std. flug nach doha (mit der qatar airways), umsteigen und einem weiteren 6std. flug in rangon angekommen.
die flüge waren wirklich ok, der flughafen in doha lässt jedoch so einiges zu wünschen übrig! man nehme ein provinzflughafen und gebe ihm das verkehrsaufkommen von frankfurt. ein riesen gedränge und geschubse, kaum toiletten oder verpflegungsmöglichkeiten...einfach nur ein riesen chaos.
nun ja, jetzt sind wir ja hier. für 4$ haben wir uns ein taxi ins savoy hotel gekrallt. das hotel liegt nahe der swedagon pagode und war nach ca.25min. erreicht.
kurz nach dem einchecken schieben wir über der strasse unser erstes asiatisches essen rein.
durch zufall (weil alle den selben tisch wollten lernen wir ein paar engländer kennen, die seit ein paar jahren in yangon engl. unterrichten. bei denen holen wir uns natürlich schon mal die besten "überlebenstips" unter dem motto "wie werde ich als blöder tourist am wenigsten beschissen". im nachhinein wird sich jedoch herausstellen, dass die burmesen viel zu freundlich sind um die touris übers ohr zu hauen...
gegen 22h fallen wir totmüde in unsere laken.

18-12.05

beim morgenessen fürchtete ich mich zum ersten mal um mein leben. ein riesen killervogel ganz in schwarz riss aus der blumenvase am nebentisch alle blumen damit er genüsslich das blumenwasser aussaufen konnte. wahrscheinlich hatte er noch einen hang-over von der gstrigen vogel-pool-party

danach liesen wir uns mit einem taxi zur stadt kutschieren um am bogyote market geld zu wechseln. zum glück bekamen wir am ersten abend den tipp wo wir am besten hinzugehen haben. für den den offizielle kurs (den aber kein schwein bezahlt) bekommt man für 1$ ca. 6 kyat (gesprochen "tschat"). auf dem schwarzmarkt bekommen wir für 1$ 1120 kyat! wir wechselten in einem lebensmittelladen 500$ da der kurs in yangon mit abstand der beste des landes ist. für diese dollar bekamen wir also ganze 560`000 kyat...und wenn man jetzt bedenkt dass die grösste note ein 1000 kyat schein ist kann man sich die riiiieeeeesen bündel vorstellen die wir von nun an immer mit uns rumschleppen mussten! vorerst galt es jedoch 580!! scheine zu zählen...auch eine art und weise so den tag an sich vorbei ziehen zu lassen!

als wir nach dem lunch in richtung strand hotel schlenderten stoppte uns eine ältere frau, die mit uns einen cafe trinken wollte. in anderen ländern bist du gleich misstrauisch...was möchte man dir andrehen?...in welchen edelsteinshop sollst du geschleppt werden?...welcher bruder hat wo ein gefährt das du benutzen sollst?
umso mehr erstaunt waren wir als sich herrausstellte das diese dame wirklich nur ihr englisch anwenden und (wie in unseren breitengraden auch üblich) über die gute alte zeit reeden wollte. so was passiert dir in asien wohl nur in myanmar!

nach diesem lustigen intermezzo liefen wir nun zum "strand hotel", einem alt ehrwürdigen luxustempel. iris wollte schon aus geschäftlichen gründen das hotel besichtigen, was sie dann mit dem manager im schlepptau auch tat. war schon beeindruckend. zum schluss genehmigten wir uns in der alten bar ein kühles myanmar bier..für 6$!!! nur so kurz zur info: normalerweise kostet die 6.5dl flasche myanmar bier 1$ und ein paar zerquetschte. wir versoffen also gerade den monatslohn einer zigaretten dreherin. nun ja, nobel geht die welt zugrunde.

abends hatten wir die gloorreiche idee koreanisch essen zu gehen. eigentlich müsste man ja schon bei einem so fiesen namen wie "world cup" (so hies das restaurant wirklich) hellhörig werden, aber das teil stand sogar im lonely planet (haben wir aber erst später rausgefunden).
wir bekamen ein privaten dinner raum und zwei! bedienstete! eine grillte unser fleisch am tischgrill, die andere lief für das bier und die zutaten frisch hin und her. sogar eine glocke war am tisch installiert, damit im notfall personal geordert werden kann.

ich habe die glocke am schluss zwecks bestellung der rechnung benutzt...glaubt mir, in 5 sekunden stand sie bei uns im raum.wir haben ganze 11`000 kyat (ca. 5$ p.p) für das fürstliche essen bezahlt!

mit vollen bäuchen schliefen wir seelig ein...

19-12-05

nach dem morgenessen (diesmal ohne killer vogel) liefen wir zur air mandalay um unsere übers internet reservierte tickets zu holen.
zu unserer überraschung waren die tickets echt reserviert, sie gaben uns aber den tip die tickets im reisebüro zu holen damit wir 25$ p.p sparen!
man stelle sich also vor du kaufst im coop butter und an der kasse sagt dir der verkäufer das diese butter in der migros viel billiger sei und man könne sie doch dort abholen...der wahnsinn!
natürlich haben wir davon gebrauch gemacht. als wir da ankamen (zuerst meinte der taxi fahrer noch ich sehe aus wie ruud van nystelroy von manchester...soll ich dies jetzt als kompliment werten?!?) waren die tickets schon schön sauber alle von hand ausgefüllt und zum abholen bereit.
ganz geil fanden wir auch das grosse schild hinter der theke mit den local fares (ca. 30% von den touristen preisen). als iris nachhackte wurde dies auch gar nicht unter den tisch gekehrt udn nur mit einem verschmilzten lächeln quittiert.
also bezahlten wir für die drei inlandflüge 221$ p.p. und zottelten davon.

am taxistandplatz wählte iris dann (ich weiss heute noch nicht warum) das schäbigste taxi das ich je gesehen habe! es wurde nur noch durch den überdruck im inneren gegenüber der aussenluft zusammengehälten. bremsen...fehlanzeige. man hätte auch mit den füssen bremsen können mit demseben ergebnis! ein fahrendes rostiges etwas!

wir liesen uns zur swedagon pagode fahren und bekamen beim aussteigen gleich zwei plastiksäcke entgegengestreckt. als mehr oder weniger erfahrener traveller sollte man eigentlich wissen dass solche aktionen meist nicht ohne eine "spende" ablaufen. da wir die säcke (diese dienen zum einpacken der flip-flops, da die tempelanlage nur barfuss besichtigt werden kann) schon in den händen hatten und wir einfach überrumpelt wurden liessen wir 200 kyat liegen...aber wir haben daraus gelernt

die swedagon pagode ist wirklich ein traum und das wichtigste heiligtum in myanmar (und eines der wichtigen in ganz asien). wir blieben bis zum sonnenuntergang zwei stunden! bei unsere heimkehr musste ich feststellen dass ich meine stirnlampe im hotel gelassen hatte. jetzt fragt ihr sicher"stirnlampe?" die gehwege und strassen in myanmar sind in etwa so ausgelächtet wie der hintereingang zu einem stillgelegten schrebergarten. alle paar meter gibt es auch "fallgruben", da einfach abdeckungen fehlen.
wir warteten also immer bis ein auto mit scheinwerfern (auch das ist nicht selbstverständlich) vorbeifuhr und bewegten uns dann vorwärts um nachher wieder auf das nächste auto zu warten.

trotzdem haben wirs zurück geschaft. gegessen haben wir dann im "top choise food center" (ach ein gelungener name, oder?)

auch diesmal schliefen wir wieder seelig ein...

20-12-05

heute stand der ausflug nach tandwe an. ein ort ca.25km von yangon.

mit der fähre liesen wir uns erst mal für 1$ (einheimische bezahlen ca.100x weniger) an das andere flussufer bringen. sympatisch finde ich dass die touristenpreise jeweils ohne hemmungen gross angeschrieben sind...also so gesehen kann wohl keiner von betrug reeden

an der anderen flusseite herrschte das volle chaos. pick-ups, taxis, pferdekarren, velos ect.ect.ect....udn wir mittendrin.
iris wollte anscheinend mal so ein pick-up ausprobieren (leider gibt es davon keine photos weil man da so zusammengepfercht drinn hockt dass ich während der 1 1/2 stunden!! fahrt nicht mal an meine camera in der hosentasche kam!
nun weiss ich endlich wie sich sardinen echt fühlen müssen. meine stimmung war also langsam im keller (zur info: für 7$ hätten wir einen geilen roten schnittigen jeep nur für uns zwei bekommen!)...aber iris hatte ihr adventure.
anscheinend ist dieser ausflug bei touristen sehr beliebt, obwohl wir keine sahen!

beim aussteigen wurden wir mit fortbewegungsmitteln nur so zugemüllt. alle wollten was...nie mehr sollten wir in den nächsten wochen in eine solche situation kommen.
der plan war eigentlich später mit dem schiff 2 1/2 stunden gemütlich nach rangon zurück zu fahren. das nächste schiff gieng aber erst in 6 stunden, was mir echt zu lange war!
wir wurden von einem hauffen israelis (man staune!) gratis eingeladen auf ihr gechartetes schiff zu kommen und mit ihnen nach rangon zurück zu fahren...so was nenn ich glück im unglück!
die flussfahrt war entspannt aber nicht wirklich spektakulär.

das fazit meinerseits ist: den ausflug nach tandwe kann man getrost vergessen. landleben kommt beim umherreisen noch genug!

abends finden wir zum ersten mal eine art beer-station wo bier nicht nur aus der flasche, sondern auch vom zapfhanen angeboten wird...und das zu einem spottpreis von 250 kyat pro glas!

das dinner haben wir dann im thai restaurant "Yinn Dee" gegenüber des savoy hotels eingenommen. wirklich sehr empfehlenswert!

nach einem drink in der hotelbar haben wir uns dann zurückgezogen...

21-12-05

nach dem frühstück haben wir uns ein taxi zum flughafen bestellt...gekommen ist ein schrotthaufen (einmal mehr )
der haufen aus rost und farbe schaffte es gerade noch über die hotelausfahrt auf die hauptstrasse bevor der motor abstarb. trotz verzweifelden versuchen unseres fahrers mussten wir das taxi wechseln. unser fahrer stoppte ein neues gefährt, der preis (4000 kyat) wurde geteilt und weiter gings! diesmal sogar ohne panne direkt vor den domestic terminal.

wir wurden direkt abgefangen und in 5min.!!! durch den check-in geschleust (ohne extra geld!).dazu muss man sagen dass hoffentlich niemals ein terrorist auf die idee kommt eine bombe an board zu schmuggeln, denn es würde ihm zu 100% gelingen! bei mir piepste der metalldetektor wie verrückt, was aber keinen zu stöhren schien!
der flug mit air mandalay war aber ok.

in heho liefen wir mit all unserem gepäck zuerst einmal 200m aus dem flughafen (nicht weil wir das so wollten, sondern weil aus ungeklärten gründen dies der staat so vorschreibt). dort angekommen warteten dann die ganze taxi-meute auf ihren fang. iris hat bei empfang des gepäcks im flughafen zum glück zwei russen angesprochen, mit denen wir das taxi teilen konnten. die fahrt kostete 4000 kyat (4$) pro person und dauerte 45min. nach nyaungshwe. dieses dorf ist der beste ausgangspunkt um den inle-see zu besuchen.
wir hatten uns für das teakwood guesthouse entschieden (stand im reiseführer), was wir aber schon nach einer stunde bereut haben. die zimmer waren wirklich hübsch, die quirlige besitzerin aber eine spur zu quirlig....und vorallem geschäftstüchtig! eigentlich gieng dies schon (und das einzige mal in myanmar) in richtung abzocke!
ihre taktik war hervorragend und hat sogar uns ein wenig umgehauen. nach 30min. hatten wir drei übernachtungen, zwei ausflüge und ein nachtessen gebucht...und dies alles viel zu teuer! leider merkt man dies erst wenn man ihr reich (sprich das guesthouse) verlässt und ein wenig im ort umherwandert. leider ist es dann aber schon zu spät (doch leider hat die junge dame nicht mit meiner iris gerechnet, doch dazu später).

das hotel savoy in yangon

das hotel savoy in yangon

yangon

yangon

"leckereien" am strassenrand...

"leckereien" am strassenrand...

super pannenstandplatz

super pannenstandplatz

unser schrott taxi (zoom zum türramen)

unser schrott taxi (zoom zum türramen)

iris am tischgrill beim restaurant "world cup"

iris am tischgrill beim restaurant "world cup"

tja, sie wich mich nicht mehr von der seite...

tja, sie wich mich nicht mehr von der seite...

mein treuer begleiter...das myanmar beer

mein treuer begleiter...das myanmar beer

die swedagon pagode by night

die swedagon pagode by night

...und bei tag

...und bei tag

© Andreas Rumpel, 2005
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Die Reise
 
Worum geht's?:
3 Wochen Flucht von der eisiger Kälte ins faszinierende Myanmar...
Details:
Aufbruch: 16.12.2005
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 08.01.2006
Reiseziele: Myanmar
Der Autor
 
Andreas Rumpel berichtet seit 19 Jahren auf umdiewelt.
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