Nochmal Peru!
Chachapoyas: Kuelap & Feliz Año Nuevo!
Der Tag fängt nicht besonders erfreulich an. Nachdem ich kurz vor sechs wach werde,stelle ich fest, dass sich mein Handy heute Nacht anscheinend bei einem update aufgehängt hat.. . Das sieht nicht gut aus,doch ich will mir den Tag nicht versauen und beschliesse, mich erst später darüber zu ärgern, dass ich die automatischen updates nicht abgeschaltet habe (so ein Mist!!!)
Kuelap
Den Ausflug nach Kuelap machen wir natürlich auf eigene Faust, deutlich einfacher als nach Cumbe Mayo. Um 7 Uhr morgens kaufen wir Brot für unterwegs und laufen zum Busbahnhof. Dort werden wir direkt am Eingang abgefangen:. "Kuelap, Kuelap, ahora salimos!" Ja ja, na klar, denke ich, denn der Combi ist leer. Doch der Fahrer meint, dass er unterwegs Leute abholt und daher genau 2 Plätze frei hat und gleich losfährt. Und tatsächlich, 4 Minuten später fahren wir los,für 7 Soles pro Person. Er gibt ordentlich Gas und mit Abholung von 6 Personen nahe von Tingo sind wir in insgesamt 50 Minuten am Teleférico. Das Ticket für die Seilbahn hin und zurück kostet 20 Soles pro Person. Zuerst wird man über einem Schotterweg in 10 Minuten in einem Kleinbus bis zur Seilbahnstation gebracht, erst da beginnt die ausgiebige Fahrt im Teleférico. Zuerst runter, dann, rauf, dann wieder runter, alles mit schöner Aussicht auf die umliegenden Berge, den kleinen Fluss tief unten und kurz vor Ende der Fahrt sieht man schon die Mauern von Kuelap. Dort angekommen kaufen wir die Eintrittskarte, 20 Soles pro Person, ab 2019 wird es 10 Soles teurer. Das nenne ich 'ne Preiserhöhung, wenn schon, denn schon,was?
Und dann beginnen wir den leichten Aufstieg bis zu der Kuelap Anlage. Oftmals wird irrtümlicherweise berichtet, dass es sich um eine Festung (fortaleza) handelte, doch dem ist nicht so. Es war eine Zitadelle (ciudadela), von hohen Mauern umgeben und innen mit vielen runden Behausungen, Orten für Zeremonien, einem Tempel. Interessant sind die damaligen Wohnstätten, alle rund gemauert und innen im Boden... vertikale, mit Steinen ausgelegte Gräber (tumbas)!
Wir passieren in aller Ruhe die komplette Anlage und als wir auf dem Rückweg sind, kommen uns die ganzen Gruppen entgegen, die erst später gekommen sind. Wie schön, dass wir Kuelap mit nur wenigen Besuchern genossen haben
Zurück fahren wir mit dem gleichen Fahrer wir heute Morgen, jedoch müssen wir diesmal warten, bis sich der Combi füllt.
Zurück in Chachapoyas
In Chachapoyas angekommen machen wir auf dem Rückweg noch ein paar Besorgungen und suchen einen Laden, der Handys repariert. Der Chico im Laden sagt uns, dass das zurücksetzen des Handys etwa 20 Minuten dauert. Später, nachdem ich ein wenig gegoogelt habe und die Hoffnung auf eine einfache Lösung meines Handyproblems verloren habe, suchen wir den Laden auf, und bitten ,das Handy zu reseten. Auf einmal soll es jetzt eine Stunde dauern, es sei ein größeres Paket, was er runterladen muss, etwa 900 GB. Ich verkneife mir ein Kommentar und hoffe, es wird jemand anders machen. Ungern lasse ich mein Handy im Laden und wir gehen ein paar Runden durchs Centrum drehen. Wir streifen mehrmals am Markt vorbei, wo draussen auf der Strasse viel verkauft wird. Unmengen von Weintrauben werden angeboten, ich erfahre, dass hier ebenfalls der Brauch mit den 12 Trauben um Mitternacht des 31 Dezembers praktiziert wird. Dann sehen wir auf einmal einen lebendigen Truthahn rumlaufen, der zum Verkauf angeboten wird. Daneben in einem großen Netz drei weitere Truthähne,die sich in diesem Gefängnis nicht mehr bewegen können. Ein paar Meter weiter eine Kunststoffkiste, in der viele kleine Hühner eingeschlossen sind. Ich finde es sehr traurig, denke an die vielen lebendigen Hühner, die ich schon vorher auf dem Matkt gesehen habe, unterm Arm, oder an den Füssen aufgehängt. Dabei fällt mir ein, dass hier noch offen gezeigt wird,wie sie mit den Tieren umgehen,während bei uns die Tierschützer Hausfriedensbruch begehen müssen, um die Massentierquälerei aufzudecken. Was ist nun schlimmer...?
Nach einer Stunde zeigt uns im Handyladen der Chico, dass die Software noch nicht komplett runtergeladen ist und vertröstet uns auf weitere 20 Minuten. Als wir nach 20 Minuten wieder kommen, ist er nicht mehr da und sein Kollege weiß rein gar nichts! Aaaahhhrrrrrrr, ich könnt schreien! Wir schnappen uns mein Handy und verlassen unverrichteter Dinge den Laden
Nachdem der Ärger ein wenig verflogen ist, kochen wir oben auf der Terrasse unser Silvesterabendessen und warten auf das neue Jahr.
Feliz Año Nuevo!
Kurz vor Mitternacht gehen wir raus auf die Strasse. Es ist wenig los, hier und da wird geknallt, ab und an schiesst ein Feuerewerkskörper in die Höhe. Vor dem Matkt werden jetzt doch die letzten Verkaufsstände weggeräumt. Um 0 Uhr wird es dann etwas lauter und die Leute kommen auf die Strasse. Wir holen uns ein kleines Bier in einem Kiosk,und haben anschliessend Schwierigkeiten, sus dem Laden rauszukommen, weil sie im Eingangsbereich ihre Knaller abfeuern. Irgendwie schaffen wir es raus und gehen zur Plaza. Dort laufen ganze Familien rum, viele Autos fahren vorbei, aber so eine richtige Feierstimmung erkennen wir nicht. Wir kehren ins Hostal zurück,wo wir nach wie vor die ganze Terrasse für uns haben und trinken unseren Wein zu Ende und Essen je 12 Weintrauben, für jeden Monat des Jahren 2018 eine
Aufbruch: | 23.12.2018 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 25.01.2019 |