Wieder auf Abwegen
endlich Schreiben können
Viel los
Ich bin jetzt seit 20 Tagen hier und es ist schon so viel passiert, dass ich kaum weiß wo ich anfangen soll!
Aber endlich habe ich einen neuen Computer und Schreiben ist überhaupt mal möglich.
Meine Ankunft in Los Angeles war krass. Ich hatte zwar schon gelesen das es bei der Passkontrolle lange dauern und die Leute ziemlich unfreundlich sein sollen, aber das Anstehen um Fingerabdrücke abzunehmen drei Stunden dauert und ich dabei angeschrien werde, war mir nicht klar.
Irgendwie hatte ich gehofft, dass es Übertreibungen sind. Stimmt aber nicht es ist einfach ganz furchtbar.
Ich hab mir danach ein Taxi geschnappt und bin nach Santa Monica in das Ocean Park Hotel gefahren. Die Taxifahrt hat mich tief beeindruckt. Hier ist so viel Verkehr! Abartig! Der Fahrer sagte allerdings das wir gerade prima voran kämen, denn wir würden uns bewegen, es sei also überhaupt nichts los..
Mir machte diese Fahrt klar, dass ich mir Los Angeles auf dem Rückweg anschauen werde. So viel Trubel gleich zu Beginn brauch ich nicht.
Erst mal ankommen!
Ich war ziemlich froh dass ich mich in dem Hotel gleich für vier Nächte eingebucht hatte. Das Hotel hat ein Bett und eine Gemeinschaftsdusche für mich (für 140 Dollar die Nacht). Ich habe mittlerweile gelernt dass das günstig ist. Es geht noch viel viel teuer hier! In meinen Augen ist hier alles ganz furchtbar teuer. Ich schlucke beim täglichen Einkauf.
Die Amerikaner sagen „ohne Auto hast du keine Füße „ auch das fand ich zuerst übertriebenen und lächerlich. Aber ich habe dazugelernt!
Anfangs bin ich jeden Tag zwanzig Kilometer rumgelaufen und hab mir meine Füße flach gelatscht, ohne voran zu kommen und das zu sehen was ich will. Es ist alles so groß hier, mit unseren Wegen überhaupt nicht zu vergleichen. Um aus einem Funkloch rauszulaufen ist man 45 min unterwegs oder eben 7 min mit dem Auto...
Santa Monica besteht aus ganz verschiedenen Vierteln.
Vororte mit schicken Holzhäusern und tollen Gärten mit Kakteen, Palmen, Bambus, Bananenstauden und tollsten Blumen.
Ein Einkaufsviertel in der Nähe des Santa Monica Pier ist Mega Luxuriös.
Es gibt Viertel die sind bunt und freakig, andere bestechen durch ihre Normalität.
Überall sind große Parks angelegt in denen Menschen Sport treiben. Überhaupt es kommt mir so vor das hier wirklich fast alle Sport machen . Ich hab noch nie so viele Menschen gesehen die joggen oder sich im Park von ihrem Partner motivieren lassen: you are very good! , you Version got it, your Great!
Und zwischen all diesen joggenden, schoppenden und glückliches Menschen diese vielen vielen Obdachlosen!
John erzählte mir das in Los Angeles jeder vierte Obdachlos ist. Sie sind in allen Vierteln! Egal in welche Stadt ich komme es gibt hier eine riesen Armut
Das schlimme ist jeder kann hier ganz schnell obdachlos werden. Es reicht eine schlechte Versicherung und das haben die meisten wenn überhaupt und ohne finanzielle Hilfe kann man blitzschnell sein Haus verlieren und damit auch den Job.
Aber ich hab hier auch gute Dinge gesehen. Kindertische die Essen verteilen; Supermärkte die automatisch einen kleinen Geldbetrag vom Einkauf für ein Hilfsprogramm meiner Wahl gutschreiben und aussortierte Waren verschenken. Und viele Menschen die essen geben. Das furchtbare ich das so sooo viele sind denen es schlecht geht.
Ich finde dass sich das Land da wirklich etwas überlegen muss!
Hier gibt es tolle Strände, Venice Beach ich gleich um die Ecke.
Vor dem Stand verläuft eine Promenade und die irrsten Dinge werden dort angebotenen. Natürlich auch der übliche Kram (Klamotten, Steine, Schmuck, und ich-schreibe-deinen-Namen-auf-ein-Reiskorn). Aber eben auch selbst gemalte Bilder und andere Kunstwerke , Tarotkarten deuten und Hand lesen, und natürlich auch Gras denn kiffen ist hier legal.
Ich hab nette Leute kennen gelernt. Unter anderem John und Jeffrey. Letzterer ist 60 Jahre alt und er verdient sein Geld mit Roller Skaten. Er hat mir ein Paar Musik Videos gezeigt für die er gefahren ist und sowas abartig gutes hab ich bisher noch nie gesehen! Er macht Ballett auf den Skates. So gelenkig bin ich hoffentlich in diesem Alter auch noch! John entwickelt Software und erfindet Apps. Beide treffe ich hoffentlich in drei Monaten wieder.
Von Santa Monica bin ich nach Santa Barbara gefahren. Mein gemietetes Auto
(ein Hunday) lief ganz gut aber im Vergleich zu den riesigen Geschossen um mich herum war es als wenn man eine Ameise durch die Welt steuert..
Mittlerweile habe ich mir ein Auto gekauft ein Ford Explorer - ein Monster Truck! Darüber grinst sich hier jeder einen ab,
Santa Barbara ist unglaublich schön. Eine kleine friedliche Stadt die wie ein Kurort wirkt, mit tollstem Strand. Das Wasser ist hier übrigens eisig! Ich warte beim Schwimmen darauf Eiswürfel an mir vorbei treiben zu sehen, ich wäre nicht überrascht. In der Sonne ist es heiß, sie ist gnadenlos. Dabei ist noch alles ganz weit von der Wüste entfernt.
Dann weiter nach Morro Bay. Ich habe mir innerhalb von zwei Tagen alles zum Campen gekauft damit ich mir die drei Monate leisten kann. In Morro Bay gibt es einen tollen Campingplatz in tollster Natur auf dem ich zwei Tage verbracht habe. Dort gibt es auf der anderen Seite der Bay eine Sanddüne. Übersetzen kann man entspannt mit einem Kajak.
In Santa Cruz traf ich Ama! Eine Super Frau! Ich blieb sechs Tage und zeltete in ihrem Garten umgeben von Kojoten, Mountain Lions (was glaub ich so eine Art Puma ist), Stinktieren, Rehe und Waschbären. Ama wohnt ziemlich zentral in Santa Cruz und ich bin sehr überrascht das so viele wilde Tiere in der Stadt rumschleichen. Sie half mir auch beim Auto kaufen.
Aufbruch: | 01.08.2019 |
Dauer: | 10 Monate |
Heimkehr: | Mai 2020 |
Panama