Zur Sonne, zur Freiheit - auf nach Nicaragua!

Reisezeit: Februar - April 2020  |  von Miri und Thomas S.

Anreise / FRA - LHR - MIA - MGA

2 Tage vor Abflug habe ich das erste mal so richtig Bammel. Aber sowat von! Vor was eigentlich? No sé! Vielleicht weil mir so richtig bewusst wird, dass ich im Grunde nicht weiß, was mich erwartet. Das wird es sein! Na, das kann ja noch lustig werden.

Am Mittwoch ist es dann (endlich?) soweit. In aller Herrgottsfrühe geht es raus aus den Federn. Paula (unser 3,5-jähriger, vierbeiniger Nachwuchs) durfte sogar mit im Betti schlafen - quasi als kleines Abschiedsgeschenk. Und für alle, die es interessiert: mein Männe natürlich auch Thomas fährt mich zum Flughafen - zur Feier des Tages wird er geblitzt. Wie fein! Sorgt er selbst für ein Erinnerungsbild an unseren Abschiedstag

Wir sind gute 2 Stunden vor Abflug in Frankfurt. Thomas begleitet mich zum Check-in und es fühlt sich echt komisch an: normalerweise begleitet er mich auf allen Flügen ("Hab ich ja so gewollt", denk ich mir und lasse mir kaum anmerken, dass es mir schwer fällt - denke ich zumindest).

Laut Flugplan habe ich in Miami 3:19 Std. Aufenthalt. Davon habe ich durch das bescheidene Einreiseprozedere (inkl. Self Check-in am Automaten) inzwischen etwas mehr als eine Stunde rumgekriegt. Der Rest sollte easy passen. Denkste! Kennste das Gefühl, dass es immer die falsche Schlange ist, an der du anstehst? Blöd nur, dass es bei der Einreise nur diese eine gibt ... Als ich dann endlich an der Reihe bin, verbleiben noch 42 Minuten bis zum Abflug. Und der Dialog mit dem Grenz-Tuppes ist an Smalltalk nicht zu überbieten:

What are your plans for Miami?
- I just need to get my next flight to Nicaragua.
So, what are your plans for Nicaragua?

- I want to travel.
Who are you traveling with?
- No one. I'm travelling on my own.
Do you know somebody in Nicaragua?
- No.
Why are you travelling alone?
(Maaaaaaaa!!! Ich hab noch 38 Minuten bis zum Abflug, weiß nicht, wie weit es zum Gate ist und du willst wissen, warum ich niemanden mitnehme? Ernsthaft?!)
- Because I like to.
Do you know somebody in Nicaragua?
(Dat is doch nicht wahr! Hab ich echt denjenigen erwischt, der schwer von KP ist?? Nachdem ich tief durchatme, versuche ich's mit einem Lächeln und einem Kompliment ... da sind se doch immer so scharf drauf, unsere US-Freunde ... )
- No, but I hope I'll meet some nice people like I did in Miama last year.
Tadaaa... Mein Türöffner. Das klappt hier tatsächlich immer. Boah ey, 33 Minuten noch bis zum Boarding. Jetzt heißt es "Beine in die Hand nehmen".

Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht unbedingt gerne fliege. Und schon gar nicht alleine. Ich überspringe einfach den Teil, in dem ich schreiben müsste, dass die Tränchen liefen und auch den, in dem ich zugeben müsste, dass mein Händchen gehalten wurde (Vielen Dank an Ronald, den besten Sitznachbarn (direkt nach Thomas ... für tolle Geschichten und dein Verständnis. Du hast dir einen kleinen Platz in meinem Flugangst-Herzchen gesichert

In Managua angekommen, rechne ich eigentlich nicht damit, dass mein Rucksack unter den Neuankömmlingen ist. Ich habe einfach Sorge, dass er nicht die richtige Antwort wusste, als er in Miami gefragt wurde, warum er alleine reist ...
Die Sorge ist unbegründet: keine 5 Minuten, nachdem die ersten Reisebegleiter auf dem Band liegen, isser auch schon da. Und jetzt: nichts wie raus.

Byron, mein persönlicher Transporter, wartet schon! Er sieht nicht aus wie Jason Statham und sein Fahrstil ist - zum Glück - deutlich gechillter. Denn nach allem, was ich über die Nicara ... Nicaragi ... oh Mann! ... über die Fahrweise der Nicas (besser!) gehört habe, ist mir das sehr recht. Knapp zwei Stunden später stehen wie vor dem Tor zur Haus der Familie Morales. Inzwischen ist es mehr als 24 Stunden her, dass ich meine Wohnung in Deutschland verlassen habe. Nach einer herzlichen Begrüßung werde ich in mein Zimmerchen geführt, in dem sich ein Kühlschrank befindet, der Wasser und Bier beinhaltet. Jau, die wissen, was ein Mädchen aus Deutschland will, nachdem sie einen Tag lang unterwegs war. Hier bleib ich

Genau das richtige Wetter, um die Düse zu machen ...

Genau das richtige Wetter, um die Düse zu machen ...

"Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein" - schlaues Kerlchen

"Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein" - schlaues Kerlchen

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Der Wunsch ist schon so verdammt alt ... und jetzt geht er endlich in Erfüllung: nachdem ich meinen Job an den Nagel gehängt habe, geht es ins Ausland. Genauer gesagt: Nicaragua. 8 Wochen lang nur "me, myself & I". Ich hoffe, dass ich mich noch mag, wenn ich so viel Zeit mit mir selbst verbringe ;-)
Details:
Aufbruch: 26.02.2020
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 21.04.2020
Reiseziele: Nicaragua
Der Autor
 
Miri und Thomas S. berichtet seit 12 Jahren auf umdiewelt.