Mit dem Motorrad von Miami nach Texas und zurück

Samstag, 11. Dezember 1999

Miami Beach - Naples (117 Meilen)

Eigentlich wollten wir ja schon früh am Morgen losfahren, aber da wir heute früh erst um 3am aus Boca Raton zurück gekommen sind (das war unsere letzte Chance um noch mit ein paar Freunden auszugehen) hat das natürlich nicht geklappt. Bis wir endlich aufgestanden waren und die Sachen zusammengepackt hatten, war es schon Mittag. Dann musste erst mal das Motorrad beladen werden, was ohne die richtige Ausrüstung gar nicht so einfach war. Aber das "gepackte" Motorrad war dann echt sehenswert: unser Zelt auf der Telegabel, die Isomatten neben der Sitzbank und die Schlafsäcke im Rucksack auf dem Tank festgezurrt. Alle anderen Dinge waren dann im Rucksack auf meinem Rücken.

Als wir dann abfahren wollten, hat Stefan seine Motorradhandschuhe nicht gefunden. Also noch mal die Wohnung auf den Kopf gestellt ... aber da sind die Handschuhe nicht. Dann noch mal im Büro nachgeschaut: auch hier sind die Handschuhe nicht zu finden. Also fahren wir schließlich ohne Handschuhe los (nur so für die Akten: nach dem Urlaub hat Stefan die Handschuhe dann in der Notebook-Tasche gefunden ... fragt sich nur, wie die da rein gekommen sind ...). Zwischenzeitlich ist es 2:30pm. In Miami machen wir erst mal einen Stop bei American Express, um unsere vielen Bargeld-Dollar in Travellercheques zu wechseln. Ich muss ne halbe Ewigkeit anstehen. Zwischenzeitlich versucht Stefan draußen das Licht am Motorrad zu reparieren, das funktioniert auf einmal nicht mehr ...
Um kurz nach 4pm kommen wir dann endlich los. Das Vorderlicht am Motorrad funktioniert immer noch nicht ....

Wir fahren den Tamiami Trail. Vor uns geht die Sonne unter, knallrot, einfach gigantisch. Wir fahren mitten in den Sonnenuntergang hinein. An der Straße hat es Alligatoren und überall sind Reiher. Es wird immer dunkler, unser Licht funktioniert nicht und Stefans Helm hat ein schwarzes Visier (das zudem noch mit Millionen Mücken zugepflastert ist) ... na prima! Also tauschen wir die Helme, damit Stefan zumindest etwas sieht. Ich bin ja nur froh, dass zumindest unser Rücklicht funktioniert. Am Tamiami Trail ist es stockdunkel. Wir hängen uns an ein vor uns fahrendes Auto und so geht es dann einigermaßen auch ohne Licht.

In Naples suchen wir uns ein Motel. Als Stefan das Motorrad noch mal startet um zu unserem Zimmer zu fahren, funktioniert das Licht auf einmal wieder .... na klasse! Scheint wohl irgend ein Wackelkontakt zu sein.