Weltkulturerbe im Herzen Deutschlands

Reisezeit: September 2020  |  von Herbert S.

Bergpark Wilhelmshöhe Kassel

Der Bergpark Wilhelmshöhe mit den Wasserspielen und dem Herkulesbauwerk wurde im Juni 2013 von der UNESCO zum Welterbe ernannt. Die einzigartige Kulturlandschaft gilt mit einer Fläche von 246 Hektar als größter Bergpark Europas. Obwohl seine beiden wichtigsten Architekturen, das Schloss Wilhelmshöhe und das Herkulesmonument, nur gut 1.500 Meter Luftlinie auseinander liegen, trennt sie ein Höhenunterschied von rund 240 Metern. Diese Steigung, die heute vor allem eine reizvolle Herausforderung für Spaziergänger ist, beflügelte in der Entstehungszeit des Parks die Kreativität und den Erfindergeist der Architekten und Gartenplaner. Sie gestalteten das anspruchsvolle Gelände in verschiedenen Entwicklungsphasen zu einem der schönsten Gartenkunstwerke der Welt. Dabei nutzten sie geschickt das natürliche Gefälle der Landschaft und ließen so einzigartige Wasserkünste entstehen, die heute noch den gleichen Zauber entfalten wie vor 300 Jahren.
wasserspiele
Wie vor 300 Jahren funktionieren die Wasserspiele allein durch die Nutzung des natürlichen Gefälles. Sechs Mitarbeiter der Museumslandschaft Hessen Kassel (MHK) öffnen per Hand die Schieber, um das gespeicherte Wasser den Berg hinabströmen zu lassen. Das scheinbare Naturschauspiel beginnt am Fuße des Herkulesbauwerks an den Großen Kaskaden und findet eine gute Stunde später mit der 50 Meter hohen Großen Fontäne oberhalb des Schlosses seinen Höhepunkt. Über zwei Kilometer strömt das Wasser durch den Bergpark hinab und beeindruckt die Besucher an fünf großartig inszenierten Wasserbildern. Ein besonderes Erlebnis sind die illuminierten Wasserspiele an jedem ersten Samstagabend in den Sommermonaten.

Leider können wir weder zu den Zeiten der normalen Wasserspiele noch zu den illuminierten im Park sein. Aber unsere Rundgang ist auch ohne 'fließendes' Wasser abwechslungsreich und imposant.

Wie geplant beginnen wir am Herkulesmonument, das noch im morgendlichen Gegenlicht nicht fotogen ist - außerdem ist das Monument aus Tuffgestein eingerüstet!
Eine Infotafel informiert darüber, dass das Tuffgestein aus dem nahegegenen Habichtswald stammt:

Die 8,30 Meter hohe Kupferstatue des Herkules bekrönt eine steile Pyramide, die auf dem sogenannten Oktogon steht. Von dessen oberer Plattform in knapp 40 Metern Höhe bietet sich den Besuchern eine herrliche Aussicht auf den Bergpark, die Stadt Kassel und die weitere Umgebung. Die kupfergetriebene Figur wurde vom. Goldschmied Johann Jakob Anthoni nach dem Vorbild des »Herkules Farnese« Anfang des 18. Jahrhunderts geschaffen und zeigt die typischen Attribute des Halbgottes: die Keule und das Fell des Nemeïschen Löwen. Auf dem Rücken hält er die Äpfel der Hesperiden in der Hand.

Exkurs: Entstehung und Zusammensetzung der Tuffsteine

Entstehung von vulkanisch* Tuffen
Der Habichtswald liegt regionalgeologisch gesehen am Nordrand der Niederhessischen Tertiärsenke die sich von Kassel im Norden bis etwa Ziegenhain (Schwalmstadt) im Süden erstreckt
Am Ende des Eozäns, vor etwa 40 Millionen Jahren, begann sich in diesem Teil des Hessischen Berglandes ein Senkungsgebiet auszubilden. Dies wurde zeitwellig durch ein von Norden eindringendes Meer überflutet
Vom mittleren Miozän bis ins Obermiozän (20 - 7 Millionen Jahre) war das Gebiet des Habichtswaldes durch lebhaften Vulkanismus geprägt, welcher durch die vorhanden Basalte und Tuffe belegt Ist'
Tuff ist ein verfestigtes Auswurfsprodukt der vulkanischen Lockennassen und hat sich während dieser vulkanisch aktiven Phase gebildet
Beim Ausbruch der Vulkane wurden die abgelagerten Schichten durchschlagen und die im Bereich des Förderschlotes anstehenden Gesteine wurden Teil der Förderprodukte. So befinden sich im Tuff neben den Gesteinen des Erdmantels (Mantel-XenoIHhe aus 40-60km Tiefe)', . Anteile des Magmas (Basalt / Pyroklasten) und sogenannte XenolKhe (Fremdgesteine). Diese Xenolithe bestehen unter anderen aus Sandsteinen, Kalkstein sowie Sänden und Tonen.
Da die* Vulkane explosiv und gasreich ausgebrochen sind, ist ein wesentlicher Bestandteil Asche und Staub, in denen die Xenolithe und Pyroklasten eingebettet sind.
Die unterschiedlich gefärbten Einlagerungen zeigen die Basalte (Ryroklasten), Gesteine aus dem Erdmantel (Mantel-Xenolithe), Sandsteine, Sand und Ton (Xenolithe) die gemeinsam in einer Asche- und Staubwolke an die Erdoberfläche gefördert wurden. Dieses Gemisch, aus Asche, Staub und Gesteinen wurde dann abgelagert und durch Verfestigung ist der Tuffstein entstanden.

wir genießen den Blick vom Fuße des Herkulesmonuments

wir genießen den Blick vom Fuße des Herkulesmonuments

barocke Gartenanlage

Die barocke Anlage wurde von Landgraf Carl (1654-1730) zwischen 1696 und 1717 zur Darstellung seines absolutistischen Herrschaftsanspruchs geschaffen. Ausdruck dessen ist sowohl die Herkulesstatue, als auch das Oktogon in seiner Funktion als Quellbauwerk mit den zu Tal stürzenden Wassermassen und als weit in die Landschaft wirkende, übersteigerte Park architektur. Im Gegensatz zu anderen Herrschern errichtete Carl keinen Schlossneubau, sondern gestaltete einen einzigartigen, am Hang entWickelten Wassergarten. Nach fünfjähriger Bauzeit gewann er den italienischen Baumeister Giovanni Francesco Guerniero für die weitere Umsetzung seiner Pläne. Er war ab 1701 zunächst für die Wasserversorgung zuständig und übernahm später die Bauleitung über das gesamte Projekt. 1696 begannen die Bauarbeiten am Oktogon. Es folgten die Wassertheater, das Artischockenplateau mit Vexierwassergrotte und das Riesenkopfbassin mit Felsensturz und Fontäne sowie die sich anschließenden Großen Kaskaden, von denen das Wasser 6 m tief in das Neptunbassin stürzt. Den Abschluss der Bauarbeiten bildete die Errichtung der 8,30 m hohen Herkulesstatue. Sie ist die weltweit qualitätvollste kupfergetriebene Großfigur der Neuzeit. Um das Wasser auf dem Gipfel des Berges entspringen zu lassen, wird es in bis zu 3 km Entfernung auf einem höher gelegen Plateau gesammelt und über verborgene Wege und in Röhren bis zum Oktogon geleitet.
Die Wasserkünste finden vom 1. Mai bis 3. Oktober jeden Mittwoch, Sonn-und Feiertag ab 14.30 Uhr statt.

Einen Teil des Weges nach unten nehmen wir über die Treppenstufen, eine anderen aber über die serpentinenartigen Waldwege.

Weitläufige Spazierwege in gezogenen Serpentinen, immer neue und überraschende Blickpunkte und aus der Symmetrieachse verschobene Bauten und Teiche ersetzten die kleinteilige Struktur des bestehenden Parks. Zahlreiche verzweigte Wasserläufe wurden zu einem einzigen reißenden Flußlauf vereinigt. Auch durch die Wolfsschlucht unterhalb der Löwenburg sollte das Wasser in die Tiefe stürzen. Aus Kostengründen gab man dieses Projekt jedoch schließlich auf.

gut erkennbare Basaltsäulen

gut erkennbare Basaltsäulen

Barocke Wasserkunst

Die Planungen Landgraf Carls sahen einen Wassergarten vor, bei dem das Wasser wie durch ein Wunder auf der Spitze des Berges entspringt. Den Auftakt der Achse bildet das ca. 40 m hohe Oktogon. Diese Landmarke wird zusätzlich durch den Herkules (8,30 m) auf der Pyramide (30 m) betont. Über die großen Kaskaden, entstanden 1704-1714, stürzt das Wasser urgewaltig, durch Jen Willen des Herrschers gelenkt zu Tal. An den Vorderkanten, der Stufen angebrachte Spiegeleisen leiten das Wasser fleichmäßig darüber, sodass ein spiegelnder Schleier entsteht. Auf dem Weg ins Tal wird crer| Besucher von dem rauschenden Wasser und der „Musik" von Zentaur und Faun am Rtesenkapfbassin begleitet, die in ihre Hörner blasen. Die einzelnen Bilder der am ersten Juni-Sonntag 1714 zum ersten Mal inszenierten Wasserkunst bestehen aus den am Oktogon entspringenden Krummen Kaskaden, dem Oberen Wassertheater mit dem Artischockenbassin, dem Unteren Wassertheater mittlem Riesenkopfbassin, den Großen Kaskaden und dem Neptunbassin mit der Figur des Neptun in seiner Grotte. Am unteren Ende der über 1,5 km lang geplanten Wasserachse wollte der Landgraf ein Schloss im italienischen Stil erbauen lassen. Er realisierte ein Drittel dieser Gesamtplanungen, doch die Idee, mit Hilfe des Wassers und unter Ausnutzung der Topographie ein herausragendes Gartenkunstwerk zu schaffen, blieb für alle weiteren Entwicklungen des Parks bestimmend. Die Wasserkünste finden vom 1. Mai bis 3. Oktober jeden Mittwoch, Sonn-und Feiertag ab 14.30 Uhr statt.

Steinhöfer Wasserfall

Der Steinhöfer Wasserfall (1793) ist Teil der romantischen Wasserkünste (ab 1785) aus der Zeit Landgraf Wilhelms IX. (1743-1821). Wie bei den barocken Wasserkünsten steht auch hier die Darstellung der Urgewalt des Wassers als Symbol des absolutistischen Machtanspruchs im Mittelpunkt. Die Gestaltung der Bilder orientiert sich an den Prinzipien des romantischen Landschaftsparks - wobei jedes einzelne eine jeweils andere Erscheinungsform der Urgewalt verkörpert. An dieser Stelle wird das Bild eines aufgegebenen Steinbruchs inszeniert, den sich die Natur zurückerobert hat. Das Wasser breitet sich unaufhaltsam über den ca. 60 m breiten Hang aus und verdeutlicht dabei die Allmacht des Herrschers.
Der Steinhöfer Wasserfall wurde aufgrund seiner Lage zwischen den Bäumen zunächst Waldwasserfall genannt. Schnell wurde aber die Bezeichnung nach seinem Erbauer, dem „Wassergott" und Inspektor der Brunnen, Karl Steinhofer, üblich. Der Wasserfall ist zudem für die Versorgung der romantischen Wasserkünste von Bedeutung, die in der Mitte des Parks liegen. Uber ihn fließt das Wasser aus dem Druseltal kommend in den Park. Dabei erfüllen seine Steinformationen nicht nur eine optische, sondern auch eine praktische Funktion: Das Wasser kann in geordneten Bahnen den nicht unerheblichen Höhenunterschied überwinden, ohne Erde wegzuspülen. Der Steinhöfer Wasserfall wird bei der Inszenierung der Wasserkünste vom 1. Mai bis 3. Oktober mittwochs, sonn- und feiertags um 15.05 Uhr ca. 10 Minuten von Wasser überströmt.

Löwenburg

Die malerisch im Bergpark Wilhelmshöhe gelegene scheinbare Ruine wurde zwischen 1793 und 1801 unter Wilhelm IX. als vermeintlich mittelalterliche Ritterburg erbaut. Sie diente nicht nur der dynastischen Machtrepräsentation, sondern war auch privater Rückzugsort für den Landgrafen und seine Mätresse.
Landgraf Wilhelm IX. ließ den von seinem Vater Friedrich II. angelegten Schloßpark im ausgehenden 18. Jahrhundert zu einem Landschaftspark nach englischem Vorbild umgestalten. Bewußt wurden ältere Parkbauten aus den vorangegangenen 100 Jahren in die neue Parkkompositton integriert.

In der Löwenburg wird den Besuchern z.Zt. wegen Restaurierung nur die Rüstkammer und die Burgkapelle gezeigt.

Landgraf Wilhelm IX. ließ die Löwenburg in den Jahren 1793 bis 1801 errichten, Von außen sollte sie wie eine rnittelalteliche Burgruine erscheinen, innen aber setzte man die prachtvollen Raumfolgen eines spätbarocken Lustschlosses um. Für die Ausstattung sammelte der Bauherr Kostbarkeiten aus mehreren Jahrhunderten, die auch von seiner Leidenschaft für das mittelalterliche Rittertum zeugen. Am 29. Januar 1945 wurde die Löwenburg durch zwei Fliegerbomben stark zerstört. Glücklicherweise war der größte Teil der Ausstattung zuvor in Sicherheit gebracht worden. Nach der Wiedereinrichtung soll die Idee Wilhelms IX » wiedererlebbar werden.

Im Zuge der Restaurierungsarbeiten bzw. Wiedererrichtung der Löwenburg sind die prachtvollen Innenräume nur über Bilder an den Absperrwänden zu zu sehen.

Teufelsbrücke

Die Teufelsbrücke ist Teil der romantischen Wasserkünste. Mit ihr zitiert Landgraf Wilhelm IX. (1743-1821) ein zu dieser Zeit berühmtes und ge-fürchtetes Schauspiel: die Teufelsbrücke, die im Gotthardmassiv in den Schweizer Alpen den Wassersturz des Flusses Reuss überspannt. Besonders zur Schneeschmelze toben dort gewaltige Wassermassen in die Tiefe. Das zwischen 1789 und 1792 von Heinrich Christoph Jussow entworfene Wasserbild im Bergpark Wilhelmshöhe soll genau diese Situation darstellen. Die ursprüngliche Holzbrücke wurde 1826 durch die heute noch vorhandene gusseiserne Brücke nach Entwürfen von Johann Conrad Bromeis ersetzt. Um den Eindruck riesenhafter Wassermassen zu erzeugen, stürzen innerhalb von 10 Minuten ca. 400 m3 Wasser über die Felsen. Der Name der Teufelsbrücke ergänzt zudem die Szenerie der nördlich gelegenen Plutogrotte aus der Zeit Landgraf Friedrichs II., welche die Unterwelt mit ihren Göttern und Mythen symbolisiert. Gemeinsam mit den davor gelegenen Höllenteichen wird der gesamte Bereich auch „Hölle" genannt.
Der Wasserfall unter der Teufelsbrücke ist bei der Inszenierung der Wasserkünste vom 1. Mai bis 3. Oktober mittwochs, sonn- und feiertags um 15.20 ca. 10 Minuten von Wasser überströmt.

Plutogrotte

Plutogrotte

Merkurtempel

Merkurtempel

Aquädukt

Aquädukt

Jussowtempel

Jussowtempel

Fontänenteich

Der romantisch ruhig und wie ein natürlicher See wirkende Fontän^nteich wurde auf Veranlassung Landgraf Wilhelms IX. um 1790 gestaltet. Schon dem Röhrengießer Landgraf Friedrichs II. war es um 1765 gelungen, eine I gewaltige Fontäne aufsteigen zu lassen. Da das regelmäßig gestaltete, von Mauerwerk umgebene Bassin aus der Zeit Friedrichs II. zu künstlich für einen Landschaftspark wirkte, ließ Wilhelm IX. dieses in einen Teich umgestalten, der den passenden Rahmen für die erhöhte und heute etwa 50 m hoch aufsteigende Große Fontäne bildet. Um die Fontänenleitung zu füllen, ist ebenso wie bei der Inszenierung der anderen Wasserbilder im Park eine gewisse Vorbereitungszeit notwendig. Nur so kann die Fontäne in der ganzen Breite und Größe wie ein Geysir aufsteigen. Innerhalb von 10 Minuten
werden etwa 200 m3 Wasser in die Luft geschleudert. Bis heute ist ihr
Volumen, das durch einen speziell geformten Fontänenkopf mit insgesamt
13 Löchern erzeugt wird, weltweit einmalig. , \
Die Fontäne steigt bei der Inszenierung der Wasserkünste vom 1. Mai bis
3. Oktober mittwochs, sonn- und feiertagjs um 15.45 Uhr auf.

Pyramide des Cestius

Pyramide des Cestius

Die Löwenburg und der Mittelteil des Schlosses wurden zur gleichen Zeit und von demselben Architekten in zwei ganz unterschiedlichen Stilen errichtet. Das "Lustschloß" Löwenburg erscheint als mittelalterliche Burgruine, während das Schloß Wilhelmshöhe den damals allgemein üblichen klassizistischen Repräsentationsstil zeigt
Die Idee, kunstliche Ruinen in Parklandschaften zu errichten, wurde vom europäischen Kontinent aus England übernommen. Der Kasseler Landgraf hatte ursprünglich sogar die Ausführung von Schloß Wilhelmshöhe als Teilruine beabsichtigt. Da eine Ruine für ein Residenzschloß jedoch nicht repräsentativ genug erschien, wurde die Burg auf dem Felsplateau über der Wolfsschlucht erbaut.

Halle des Sokrates

Halle des Sokrates

Das Große Gewächshaus wurde ab 1822 von Johann Conrad Bromeis errichtet und gilt als eine der frühesten Eisen-Glas-Konstruktionen Deutschlands. Damals wieheutekönnen Besucherinden Wintermonaten sowohl einheimische als auch exotische Pflanzen bewundern, wie zum Beispiel Kamelien, Orchideen oder Palmen. Im Frühjahr werden die Pflanzen nach altem Vorbild Im wahrsten Sinne des Wortes an die Luft gesetzt.

Schloss Wilhelmshöhe
GEMÄLDEGALERIE ALTE MEISTER
In der Gemäldegalerie Alte Meister im Schloss Wilhelmshöhe erwarten die Besucher auf drei Stockwerken über 500 Meisterwerke von der Spätgotik bis zum beginnenden Klassizismus. Einen Schwerpunkt bildet die niederländische Malerei mit bedeutenden Werken von Rubens, Van Dyck und Jordaens. Ein Highlight stellt der Bestand an Werken Rembrandts dar, der die Gemäldegalerie zu einer der größten Sammlungen Europas macht. Im Bereich der altdeutschen, italienischen, französischen und spanischen Malerei finden sich unter anderem Werke von Durer, Tizian, Poussin und Murillo.
ANTIKENSAMMLUNG
Die Dauerausstellung im Museum Schloss Wilhelmshöhe gibt einen faszinierenden Oberblick über die vergangenen Kulturen aus dem Mittelmeerraum. Rund 500 Kunstwerke und Alltagsgegenstände aus den umfangreichen Beständen der Kasseler Sammlung beleuchten die Themen Archäologie, Skulptur, Mythos, Griechen, Römer und Herkules. Zu den herausragenden Objekten gehören die lebensgroße Marmorstatue des »Kasseler Apoll« und die berühmte Bronzestatuette der »Victoria von FossOmbrone«.
WEISSENSTEINFLÜGEL
Derab 1786 errichtete Weißensteinflügel und der südliche Verbinderbau von Schloss Wilhelmshöhe gewähren interessante Einblicke in die höfische Wohnkultur um 1800. Besonders sehenswert sind die kurfürstlichen Wohngemächer mit ihrer kostbaren Einrichtung aus der Zeit des Empire, die Bildnisgalerie und das repräsentative Badezimmer aus Marmor. Die 23 historischen Schlossräume können im Rahmen von Führungen besichtigt werden.
GRAPHISCHE SAMMLUNG
Die Graphische Sammlung verwahrt über 60.000 Handzeichnungen, druckgraphische Arbeiten, Plakate und illustrierte Bücher. Zeitlich reicht ihr Spektrum vomSpätmittela Iter bis zur zeitgenössischen Kunst oder regional von Deutschland über die Niederlande und Frankreich bis nach Italien. Seit den 1960er Jahren wird die Sammlung mit großem Engagement in die Moderne fortgesetzt. Zeichnungen und Druckgraphiken von Ernst Ludwig Kirchner oder von prominenten Vertretern der informellen Kunst wie Wols können heute vor Ort studiert werden. Alle Besucher sind herzlich eingeladen, sich diese Meisterwerke ohne Rahmen und Abstand nach telefonischer Voranmeldung (+49 (0)561 316 80 - 0) im Studiensaal vorlegen zu lassen.

Wir beschränken uns aus Zeitgründen auf das Erdgeschoß mit den antiken Schätzen. Leider wurden wir durch Fehlinformation - der Eintritt in den Weißensteinflügel musste man voranmedlen - wegen 'ausgebucht' am Eintritt gehindet.
Eine große Sammlung an Modellen antiker Gebäude aus kork fasziniert, hier ist nur das Exemplar gezeigt, dessen Nachbildung aus dem Park bekannt ist.

Modell aus Kork im Maßstab 1:51:  Pyramide des Cestius - zwischen 18 und 12 v. Chr. an der Via Ostiensis gelegen

Modell aus Kork im Maßstab 1:51: Pyramide des Cestius - zwischen 18 und 12 v. Chr. an der Via Ostiensis gelegen

Außerdem sind für uns zwei große Tonsärge neu - die Toten wurden dort sitzend begraben. :
Mykenischer Tonsarg
Der Sarg hat die übliche Kastenform mit vie kantigen Füßen . Die Langseiten sind in je zwei hoghe grahmte Bildfenster geteilt, die je eine stehende Klagefrau in langem Gewand zeigen. 1300-1200 v. Chr.

Unterhalb des Schlosses Wilhelmshöhe könen wir dann nach nahezu 20000 Schritten wohlverdient die Tram, zurück in die Stadt nehmen..

© Herbert S., 2020
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Der Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel stand schon seit längerem auf unserem Programm, fiel jedoch wegen Corona/ schlechten Wetters mehrfach ins Wasser. Diesmal konnten wir los.
Details:
Aufbruch: 13.09.2020
Dauer: 5 Tage
Heimkehr: 17.09.2020
Reiseziele: Deutschland
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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