Da capo - wieder zu Gast bei Gregorio

Reisezeit: Juni / Juli 2013  |  von Brigitte Amrhein

Dienstag, 2.7.2013 - Gesamterlebnis Palio

Heute frühstücken wir im Appartement, wir haben heute ja etwas Spezielles vor: Siena mit Palio. Schon um halb acht sind wir in einem Parkhaus ganz nah am Dom und an der Piazza del Campo.
So früh hat noch keine Sehenswürdigkeit auf, aber wir können ohne Trubel durch die Gassen spazieren und einen Panforte kaufen.
Nach einem Abstecher zur Medici-Festung, von wo wir einen tollen Blick zum Dom, zur Kirche S. Domenico und zur Torre del Mangia haben, gehen wir an S. Domenico vorbei und finden das, was wir vor zwei Jahren vergeblich gesucht haben: das Santuario im Elternhaus der Hl. Katharina.
Wir sind gerade im Haus unterwegs, als wir Hufgetrappel hören - das Pferd stellt sich als das Rennpferd der Contrada dell'Oca heraus, das nach dem Vorrennen direkt am Santuario erfrischt und umsorgt wird. Einer der Betreuer ist auch sehr nett und erklärt uns, wie das am Abend beim Palio abläuft.
Nachdem wir das Santuario zu Ende besichtigt haben, machen wir uns auf den Weg zum Auto, um den Panforte zu deponieren. Unterwegs beschließen wir wegen der netten Begegnung und dem schönen Pferd, ab sofort die "Oca" zu unterstützen.

Palazzo Salimbeni - geschmückt für den Palio

Palazzo Salimbeni - geschmückt für den Palio

Blick von der Festung zur Torre del Mangia, S. Domenico und Dom

Blick von der Festung zur Torre del Mangia, S. Domenico und Dom

Hof des Santuario der Hl. Katharina

Hof des Santuario der Hl. Katharina

"Guess" - Teilnehmer am Palio für die Contrada dell'Oca

"Guess" - Teilnehmer am Palio für die Contrada dell'Oca

Am Dom kaufen wir uns an einem Stand Halstücher "unserer" Contrada. Dann besuchen wir den Dom und dort vor allem die Piccolomini-Bibliothek, die uns beim letzten Besuch vor lauter Begeisterung über den grandiosen Boden irgendwie entgangen ist... Der Dom ist einfach ein Gesamtkunstwerk und die Bibliothek eines der absoluten Highlights.
Vom Dom spazieren wir zur Piazza del Campo und steigen auf die Torre del Mangia. Wir haben von oben einen herrlichen Blick über die Stadt.
Anschließend finden wir (wieder einmal) ein schönes Lokal, wo wir sehr gut und preiswert essen. Noch einmal gehen wir zum Auto, holen unsere Kappen, cremen uns noch mal ein, lassen zurück, was wir nicht brauchen, binden uns die Tücher um und machen uns auf den Weg.

Im Dom Santa Maria Assunta in Siena

Im Dom Santa Maria Assunta in Siena

Piccolomini-Bibliothek im Dom

Piccolomini-Bibliothek im Dom

Blick von der Torre del Mangia auf die Piazza del Campo

Blick von der Torre del Mangia auf die Piazza del Campo

Palazzo Pubblico

Palazzo Pubblico

Wir finden einen Platz an einem Tor in der Nähe des Palazzo Pubblico, von dem aus wir einen sehr guten Blick auf die Rennbahn haben. Als dann kurz nach halb fünf die Tore geschlossen werden, denken wir, dass wir den optimalen Platz haben - allerdings nur eine gute halbe Stunde lang. Dann wird nämlich "unser" Tor noch einmal geöffnet und Tausende drängen sich auf den Platz. In der Enge und dem Druck von allen Seiten wird es fast schon gefährlich - und die Polizei hat aus unserer Sicht die Situation nicht im Griff. Sie kommt auch nicht auf die Idee, den Zugang durch die Gasse gegenüber zu sperren, als die Piazza schon voll ist. So werden auch wir ein Stück vom Rand weg gedrängt und sehen nur noch minimale Ausschnitte der Rennbahn.
Und irgendwie wird es immer enger... Als sich dann die Startprozedur immer länger hinzieht und auch noch ein Fehlstart passiert, kommen wir physisch an unsere Grenzen. Ich bekomme (weil die Leute rund um mich alle größer sind als ich) fast keine Luft mehr und bin kurz vorm Umkippen - aber ich werde fast bis zum Rand durch gelassen, wo mehr Luftzug ist. Immerhin kippe ich nicht um und kann sogar einen Teil des Rennens sehen. Und der Sieger ist: "Guess", "unser" Pferd! Die Contrada dell'Oca hat den Palio gewonnen!
Sehr schnell werden die Tore geöffnet und wir beeilen uns, von der Piazza weg zu kommen, die Stimmung ist ziemlich aufgeheizt und aggressiv... Ohne Probleme kommen wir zum Auto und fahren zurück zum "Civettaio".

Parade der berittenen Carabinieri vor dem Palio

Parade der berittenen Carabinieri vor dem Palio

Blick über die Zuschauermenge beim Palio

Blick über die Zuschauermenge beim Palio

Rasantes Rennen

Rasantes Rennen

© Brigitte Amrhein, 2021
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nach unserem ersten Besuch im Sommer 2011 hatten wir nach dem überstandenen Abiturstress meines Sohnes dringend die Erholung in Paganico nötig! Wie eigentlich bei jedem Besuch haben wir auch 2013 neue Ziele entdeckt und bekannte Orte erkundet.
Details:
Aufbruch: 29.06.2013
Dauer: 15 Tage
Heimkehr: 13.07.2013
Reiseziele: Italien
Der Autor
 
Brigitte Amrhein berichtet seit 6 Jahren auf umdiewelt.