Ludwigslust, Rerik und Lüneburg!
Residenzstadt Ludwigslust
Den Namen verdankt die Stadt Ludwigslust dem Herzog Christian Ludwig, der sich 1732 dort ein Jagdschloss bauen liess. Sein Sohn, Herzog Friedrich der Fromme (1717-1785) bestimmte dieses 1756 als Regierungssitz und liess ab 1765 die Residenz gestalten. Ab 1804 wurde in der klassizistischen Bauphase die heutige Altstadt erbaut. Die Stadt wurde auf dem Reissbrett entworfen und schachbrettartig angelegt, mit breiten Strassen, einer mittlerweile sanierten Innenstadt und kleinen Geschäften.
Das Hauptziel in Ludwigslust ist das imposante Schloss. Sandstein verkleideter Baukörper, alles prunkvoll verziert, E-förmiger Grundriss nach Versailler Vorbild, erbaut 1772-1776. Nach langjähriger Sanierung können mittlerweile die 18 Säle des Ostflügels besichtigt werden, ebenso die umfangreiche Gemäldegalerie. Ein Rundgang, bzw. Fahrt mit Rädern durch den Schlosspark mit Barockgarten wird lt. Reiseführer empfohlen.
Unsere ersten paarhundert Meter sind wir mit dem Rad los und in einer Pizzeria eingekehrt, hatten Hunger, und das kalte Bierchen dazu musste sein, das ist sofort verdunstet.
Durch den fehlenden Regen sieht alles recht trostlos aus, kein grüner Halm vor dem Schloss bis zur Stadtkirche, die in etwa 500m Entfernung genau gegenüber des Schlosses liegt. Die Kaskaden mit spielenden Puttis und anderen Figuren direkt vor dem Schloss, sind recht nett anzuschauen. Rechts und links vor der Stadtkirche, viele kleine aneinander gebaute Häuser, seinerzeit für die ganzen Bediensteten dieser Anlage.
Im 127 ha grossen Schlosspark, der grösste in McPom, mit vielen Bäumen, grünen Rasenflächen, kleinen Seen, Kanälen, Brücken, Kirche uvm. sah das alles schon viel besser aus. Mit den Rädern kein Problem, laufen hätten wir das alles nicht wollen.
Die Besichtigung des Schlosses haben wir uns für Sonntag aufgehoben, gleich um 10 Uhr wollen wir da sein.
Die ganze Nacht hindurch totale Stille, wir haben sehr gut geschlafen, um 10 Uhr startete unsere Schlossbesichtigung.
Wirklich sehens- und empfehlenswert, die Stuckarbeiten sind aus Pappmaché, dem sogenannten "Ludwigsluster Carton", was man aber nicht sieht, auch das Blattgold ist kein echtes Gold, sondern eine hauchdünne Metallfolie, Schlagmetall, in einer goldfarbenen Legierung, auch falsches Gold genannt.
Wunderschöne Parkettböden, Lüster, Tapeten aus Seide oder Papier nach Originalvorlagen angefertigt, die vielen Bilder in der Gemäldegalerie, alles recht beeindruckend.
Mir haben die in Vitrinen ausgestellten Modelle vieler Bauwerke aus dem römischen Reich imponiert, die im 16./17. Jh. originalgetreu aus Kork gefertigt und gut verstaut in Kisten auf dem Boden des Schlosses gefunden wurden.
Im 2. OG kann man sich einen Film zeigen lassen, der in über 40 Minuten die Arbeiten der aufwendigen Restaurierungen am Schloss sowie Herstellungsprozesse und Verarbeitungen der Wandbehänge, Tapeten, Vergoldungen und des Pappmaché zeigt. Der Film ist noch in der NDR-Mediathek abrufbar.
Ein paar Fotos von unserem Schlossrundgang:
Der Thronsaal oder Goldene Saal
Die Säulen sind aus Pappmaché und innen hohl, das Gold ist auch nicht echt
Nun war es schon wieder Mittag, haben kurz beraten, wie und wo wir noch eine Nacht stehen könnten. Geeinigt haben wir uns auf den Stellplatz "Marina Nord" in Schwerin. Unsere Fahrt führte uns mitten durch die Landeshauptstadt Schwerin, Schlossfestwochenende, direkt am Schloss vorbei, voller Menschen, Marktstände, Fressbuden und mehr, ein mächtiges Gedränge. Hatten dadurch fest damit gerechnet, dass auch auf unserem gewählten, etwas abgelegeneren Platz alles belegt sei, aber waren noch ein paar wenige SP frei, und einer reicht uns ja.
Morgen gehts weiter an die Ostsee!
Aufbruch: | 18.06.2022 |
Dauer: | 9 Tage |
Heimkehr: | 26.06.2022 |