Spätsommer in Südschweden

Unser nächstes Quartier liegt auf der Insel Stenungsön nördlich von Göteborg. Das ist fast 500 km von Böda entfernt, so können wir leider nur in Vägsö eine Pause für einen kurzen Mittagsimbiss machen. Wir fahren am Rande von Göteborg vorbei. Wochentags wird hier Maut fällig, am Wochenende aber nicht. Bevor wir auf die Insel Stenungsön fahren, kaufen wir noch beim ICA Stenungsund auf dem Festland ein. Das Ferienhaus finden wir im zweiten Anlauf (mit gründlichem Lesen der Wegbeschreibung). Laut Beschreibung soll es im Newport-Stil gebaut und eingerichtet sein, das meint wohl großzügige Glasflächen und maritime Dekoration.

Auf der Insel Stenungsön waren etliche Maler und andere Künstler ansässig. Deren meist sehr geschmackvoll gestaltete Villen erkunden wir am nächsten Tag auf einer kurzen "Kulturwanderung". Am Nachmittags haben wir eine etwas längere Wanderung vor. Erst geht es zum "Hawaii Badplats", dann über die Tjörn-Brücke zur Insel Tjörn. Auf der Terrasse des Restaurants Tjörnbron lassen wir uns ein Lakritz-Eis schmecken. Zurück müssen wir wieder über die Tjörn-Brücke, dann gehen wir noch durch das schöne Wandergebiet Södra Stenungsön.

Vor Tjörn gibt es einige kleine Inseln, die nur per Fähre zu erreichen sind. Die Insel Dyrön hat einen viel beworbenen Rundweg "Dyrönleden". Zunächst müssen wir dazu nach Rönnäng fahren, dort bleibt das Auto stehen. Die Fähre macht Zwischenstation auf der Insel Astol, dann geht es weiter zur Insel Dyrön.

Wir beginnen den Rundweg um die Insel im Osten. Der Weg hat einfache, aber auch anspruchsvollere Abschnitte. Auf jeden Fall kommt man nicht besonders schnell voran, auch wegen der schönen Ausblicke. Nach einer reichlichen Stunde kommen wir am Südhafen an und machen erst mal eine Pause. Wenn der restliche Weg um die Insel ähnlich dem bisherigen ist, wird es etwas knapp mit dem Erreichen der vorgesehenen Fähre. Deshalb wandern wir ein Stück in den Ort hinein und erst dann weiter auf dem westlichen Wanderweg. Hier hat man nochmal einen herrlichen Blick zur Insel Astol.

Die Fähre bringt uns zurück nach Rönnäng. Ganz in der Nähe gibt es noch das pittoreske Fischerdörfchen Klädesholmen. Beim Rundgang im Ort kann man viele Entdeckungen machen. Beim Kaufmann (Silläbua Museum) kehren wir ein.

Am nächsten Tag steht Marstrand auf dem Programm. Das liegt am Ende einer Inselkette südlich unseres Quartiers und näher an Göteborg auf den Inseln Koön und Marstrandsön. Der Ort wird als "St. Tropez des Nordens" beworben, doch das scheint uns etwas weit hergeholt. Ein Teil von Marstrand liegt noch auf der Insel Koön, hier lässt man das Auto stehen und kommt per Fähre auf die Insel Marstrandsön. Dort machten wir uns auf den Rundweg um die ganze Insel herum, mit Abstechern zur St. Eriks Grotte und zur Lotsenaussicht.

Wieder zurück mit der Fähre haben wir noch eine Rundwanderung auf der Insel Koön unternommen. Die war sehr abwechslungsreich, aber auch recht anstrengend. Neben der Natur geht es hier vorbei an Geschütztürmen aus dem Kalten Krieg.

Am nächsten Morgen fahren wir auf das Festland zum Svartedalens Naturreservat. Eine schöne Wanderrunde um die Bottenstugan herum führt an mehreren Seen vorbei.

Auf dem Rückweg schauen wir uns noch das Einkaufszentrum in Stenungssund an (eher enttäuschend) und kaufen bei ICA ein.

Der neue Tag bringt einen Ausflug auf die Insel Mjörn, die über eine Brücke zu erreichen ist. Hier parken wir am Gutshof "Sundsby Säteri" und unternehmen eine Rundwanderung auf der blauen Route (5 km). Mittag essen wir in der Sundsby Säteri, eine Art Sauerbraten, sehr lecker. Dem Hofladen und der Bäckerei nebenan müssen wir natürlich auch einen Besuch abstatten.

Nachmittags fahren wir über die Brücke zur nördlich gelegenen Insel Orust und steuerten das "Warenhaus" Göksäter an. Wir landeten auf einem überschaubaren Parkplatz mit einer Baracke und einem Schild "Eingang um die Ecke". Da staunten wir aber nicht schlecht, denn nun zeigten sich viele weitere miteinander verbundene Hallen, ein riesiger Parkplatz, ein Kinderspielplatz und ein Cafe. Das Motto ist "Hier gibt es alles, von dem du nicht wusstet, dass du es brauchst", Haushaltswaren, Werkzeuge, Bekleidung, Garten, Spielzeug, Dekoration ... und alles recht preiswert. Weil wir gerade so schön beim "Shopping" waren, mussten wir auf der Rückfahrt auch noch mal beim ICA Myggenäs anhalten.

Am letzten Tag unseres Aufenthalts auf der Insel Stenungsön fahren wir zum "Pilane Gravfält" auf Tjörn. Dort kann man etliche Steinkreise und Grabhügel aus der Eisenzeit bewundern. Am Rande sind Skulpturen zu sehen, die bekannteste ist "Anna".

Weiter geht es nach Skärhamn, das dortige Aquarellmuseum ist leider wegen Ausstellungsumbau geschlossen. Beim Bummel durch den Ort werden mehrere Secondhand-Läden begutachtet.