Friedrichstadt und entlang der Schlei!
Schleswig mit Haithabu und Schloss Gottorf
Heute früh erst einmal Räucherfisch in dem Laden in Maasholm gekauft, gibt's mit Baguette und Salat heute im Womo. Unterwegs noch im Discounter ein paar Getränke aufgestockt, und dann wollten wir eigentlich auf den Stellplatz in Schleswig am Stadthafen fahren.
Hatten gestern aber noch eine gute Alternative bei park4night im Wiking Yachthafen gefunden, der recht günstig zwischen Haithabu und dem Schloss Gottorf liegt. Mal schaun, ob was frei ist.
Haithabu
Am Wiking-Yachthafen am Wikingturm tatsächlich einen SP bekommen, man steht quasi in der Hafenanlage, da wo Platz ist. Wir waren heute früh das 2. Womo. Als wir nachmittags von Haithabu zurück waren, waren es 6 an der Zahl, abends sogar 9, hätte nicht gedacht, dass soviel auf der Fläche geparkt werden können. Ist zwar ganz urig, da zu stehen, aber so richtig nicht unseres, trotz netter Nachbarn.
Wir sind jedenfalls erst einmal nach Haithabu geradelt, etwas über 4km bis zu der Wikingersiedlung. Teilweise mussten wir schieben, war aber auch für uns ohne E-Bike gut zu schaffen.
Innerhalb des Halbkreiswalles von Haithabu wurde ein Siedlungsausschnitt eines Handlungsplatzes der Wikinger rekonstruiert. Diese Mustersiedlung umfasst 7 Häuser, Herberge, Handwerkerhaus, Haus der Händler, Haus des Tuchhändlers, Haus des Kammachers, Haus des Schuhmachers und ein Versammlungshaus. War recht interessant, sich das anzuschauen.
Zum Zeitpunkt unseres Besuches dröhnten auch hier über uns zeitweise die Jagdbomber, die im nahen Jagel anl. des "Air Defender" Manövers starteten.....aber das ist bald vorbei.
Bei einem Besuch des Museums, kann man sehen, wie, wo und wann sie gelebt haben, Ausgrabungsgegenstände, Werkzeuge, Schmuck uvm.
Als wir wieder am Auto waren, haben wir uns unseren Räucherfisch schmecken lassen.
Später wollte ich noch mit dem Fahrstuhl den knapp 90m hohen Wikingturm hochfahren, oben ist ein Restaurant, und man hat eine tolle Aussicht auf die Stadt. Aber Restaurant vorübergehend geschlossen, stünde zum Verkauf, wurde ich aufgeklärt. Schade, und eine andere Möglichkeit des ansonsten als Wohn-und Geschäftshaus genutzten Gebäudes, um nach oben zu gelangen, gibt es leider nicht.
Da drüben, Nahe des Doms, wollen wir morgen hinfahren, glaube, der Stellplatz am Stadthafen sagt uns mehr zu.
Sind kurz nach 9 Uhr am neuen SP gewesen, fast alles belegt, obwohl so früh. Standen schon 2 Womos in Wartestellung, wohl auf bestimmte Plätze, denn wir haben eine Runde gedreht und gleich an der Zufahrt einen freien Platz eingenommen, 1 Stündchen später, alles voll, trotzdem den ganzen Tag über reger Andrang. Da man bis 16 Uhr Zeit hat, abzufahren, findet man bestimmt nicht nur morgens eine Parkgelegenheit. Gefällt uns jedenfalls besser, zumal es auch funktionierendes, wenn auch langsames, Internet gibt und Ver-und Entsorgung vorhanden und gut anzufahren sind.
Machen erst einmal einen Stadtbummel und gehen später irgendwo etwas leckeres essen, um unseren runden Hochzeitstag ohne Hektik zu begehen.
Der erste Weg führte uns zum alles überragenden St.Petri Dom. Muss sagen, waren echt beeindruckt, zunächst von der Grösse und dann vom Inneren. Schon 900 Jahre gibt es ihn mit seiner wechselvollen Geschichte. Lässt sich hier nicht alles aufschreiben. Im hohen Chor ein wertvoller über 12m hoher Schnitzaltar aus Eichenholz, geschaffen von 1517-1521 von Hans Brüggemann, der als bedeutendstes Schnitzwerk Nordeuropas gilt.
Danach durch hübsche Gässchen ins Fischrestaurant, "Zanders Nordlicht" wo wir wirklich sehr lecker gegessen haben, dem Anlass entsprechend !!!
Der Holm
Mein Verdauungsspaziergang führte mich durch den "Holm", einer kleinen Fischersiedlung. Mittelpunkt ist der Friedhof mit der Kapelle von 1876. Ein schmaler Weg führt bis ans Wasser, der "Fuss am Holm", wo sich früher die Männer zum Schnack getroffen haben. Auch hier wieder malerische kleine Häuser.
Die mittelalterliche Klosteranlage St. Johannis Kloster, hat mir nicht gefallen, da habe ich den Besuch auch nicht vertieft und meine Runde abgebrochen.
Schloss Gottorf
Heute Nacht hats tüchtig geregnet, aber die Sonne versucht sich schon. Werden heute zum Schloss Gottorf radeln.
Die stattliche 4-Flügel-Anlage gilt als bedeutendstes Barockschloss Schleswig-Holsteins. In insgesamt 800 Jahren wandelte sich die ehemals mittelalterliche Burg bis hin zum Schloss, das im Besitz von schleswigen Herzögen über das dänische Königshaus, dänischen Stadthaltern war. Dann diente es als Kaserne und heute sind diverse Museen des Landes SH im Schloss angesiedelt. Im Nordflügel ist die Schlosskapelle, die seit der Rainessance um 1590 unverändert blieb. Der barocke Garten, der in den letzten Jahren rekonstruiert wurde, ist einer der ersten Terrassengärten Nordeuropas.
Zuerst haben wir den Barockgarten angefahren, was soll ich sagen......darunter stellen wir uns etwas anderes vor. Alle oberen Terrassen nur in Rasenbeete eingeteilt, mit halb vertrockneten Minihecken eingefasst. Die untere Ebene war mit einfachen Sommerblühern versehen. Das wars......und gut gepflegt sieht wirklich anders aus. Einige Bronzeskulpturen auf dem Gelände waren nett anzuschauen.
Auch das Schloss hat uns von aussen nicht sonderlich gefallen, aber es hat eine wirklich beeindruckende Grösse. Auf Ausstellungen oder Museen im Inneren hatten wir "Kunstbanausen" keine Lust. Für das wenige, was uns wirklich interessiert hätte, hat sich das Ticket nicht gelohnt.
Also gings mit dem Rad wieder zurück. Später gabs Womoessen, mal wieder Fleisch, Kammsteaks mit Bratkartoffeln und Tomatensalat, war lecker.
Morgen wird zusammengepackt und dann geht's hoffentlich staufrei nach Hause, ist schliesslich Ferienbeginn in NRW, aber die Westfalen dürften in der Gegenrichtung unterwegs sein.
Aufbruch: | 13.06.2023 |
Dauer: | 10 Tage |
Heimkehr: | 22.06.2023 |