Simson - Rallye Monte Carlo 2010

Reisezeit: Juni / Juli 2010  |  von Bernd F.

Mit Moped Veteranen bis ans Mittelmeer

Historie und Reise Vorbereitung

Simson - Rallye Monte Carlo 2010

Angelehnt an die Moped Touren der Vorjahre, 2002 in den Vogesen, 2008 im Voralpengebiet Österreichs sowie 2009 in Oberitalien ( link zum Bericht ), sollte 2010 alles Gewesene getoppt werden.

Diesmal hieß die Devise:

Mit Moped-Veteranen ans Mittelmeer.

Am Samstag, den 26. Juni 2010 frühmorgens um 5:00 Uhr, machten sich 5 gestandene Familienväter aus dem schwäbischen Kreis Esslingen auf nach Monte Carlo am Mittelmeer.

Doch alles der Reihe nach.

Oliver und Bernd waren bereits im Besitz von 2 Simsons, einer S51 Bj. 1986 und einer SR4-4 (Habicht) Bj. 1972. Nach den oben erwähnten Touren der Vorjahre, war rasch die Idee geboren, diesmal reicht keine Alpenüberquerung mehr, das Ziel lautete Monte Carlo am Mittelmeer.

Die Idee wurde bereits im Winter einigen langjährigen Freunden vorgestellt und etwas Werbung gemacht. Nach und nach bekamen die Beiden Zuwachs von Rainer mit einer Simson KR51 (Schwalbe), Werner mit einer Simson SR50 und zuletzt Heiko mit einer Aprilia SR50 Factory, quasi als Hecht im Karpfenteich.

Die Voraussetzungen hätten unterschiedlicher nicht sein können, einzig das kleine Mopedkennzeichen sowie die Tatsache, dass es sich bei allen um Zweitakter handelte, waren die Gemeinsamkeiten.

Die jüngste der Maschinen war gerade mal 2 Jahre alt, die älteste 38.
Heikos Aprilia war natürlich rein technisch den 4 Simsons haushoch überlegen, nicht nur was die Leistung anbelangt, auch bremstechnisch sowie fahrwerksseitig spielte die Italienerin in einer anderen Liga.

Außer den werksseitigen "baulichen" Gegebenheiten, waren die Mopeds auch in einem recht unterschiedlichen Wartungszustand.

Rainer, der Perfektionist, investierte mächtig. Brachte seine Schwalbe auf einen technischen und optischen Bestzustand, um unterwegs möglichst keine unliebsamen Überraschungen zu erleben. Werner, der begnadete Improvisator, überließ im Vorfeld auch nichts dem Zufall und musste aufgrund eines dubiosen Kabelbrands 2 Tage vor Abfahrt, bis zuletzt um die Teilnahme bangen. Oli, der "Pragmatiker", verfolgte eine etwas andere Strategie. Nur das Nötigste wurde an seinem Flitzer erneuert bzw. repariert.

Bei Heiko war das Reiseobjekt von untergeordneter Rolle, er wollte einfach nur dabei sein. Die Leistung musste passen und die Technik standfest sein. Bernd, der mit der ältesten Simson aus der Vogelserie, übernahm die Organisation im Vorfeld und brachte seinen Habicht nach und nach auf einen tourentauglichen Stand.

Bezüglich Ersatzteilen, war angefangen von Speichen bis hin zu Wellendichtringen, nahezu alles an Bord was kaputt gehen konnte. Ebenso beim Werkzeug.
Die Wechselkleidung nahm den geringsten Platz ein. Standesgemäß wurde gezeltet. Somit waren natürlich Zelt, Iso-Matte und Schlafsack obligatorisch. Aufgrund der schlechten Erfahrungen mit div. Zweitaktölen, wurden entspr. Bestände mitgeführt, denn es ging nicht ohne 1:50 Brühe im Tank.
Kurzum, für die Fahrer war kaum mehr Platz auf diesen sehr schmalen und leichten Maschinchen.

Die meisten optimierten die Mopeds leistungsmäßig etwas, so dass gute 60 km/h drin waren, auch mit ordentlich Gepäck. Dies führte allerdings zu einer sehr unterschiedlichen Leistungscharakteristik, was unterwegs tagtäglich bei unzähligen Überholmanövern für viel Spaß und Spannung sorgte. Die Fünf sahen sich zurückversetzt in Ihre Jugend, damals mit Leichtkrafträdern und 80 Kubik war es ähnlich.

Neben den technischen Voraussetzungen, war natürlich auch auf der zwischenmenschlichen Ebene für genügend Spannung gesorgt. Obwohl alle bereits seit Jahrzehnten befreundet sind, lag die letzte gemeinsame Unternehmung über mehrere Tage schon eine geraume Zeit zurück. Jeder kannte die Eigenheiten des Anderen (die eigenen natürlich auch) und somit war es äußerst brisant, wie dieser Mix harmonieren wird. In der Jugend hatte man sich meist zusammengerauft, doch mit zunehmendem Alter wird die Kompromissbereitschaft eher geringer.

Dennoch, alle waren heiß, es wurden die Tage, ja zuletzt die Stunden bis zum Fahrtantritt gezählt. T-Shirts mit entspr. Aufdruck wurden in Auftrag gegeben um auch nach außen, auf das doch recht außergewöhnliche Vorhaben aufmerksam zu machen.

© Bernd F., 2010
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Die Reise
 
Details:
Aufbruch: 26.06.2010
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 03.07.2010
Reiseziele: Deutschland
Schweiz
Italien
Monaco
Der Autor
 
Bernd F. berichtet seit 15 Jahren auf umdiewelt.
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