Ajurveda- Ausbildung in Südindien Kerala 2006
Endlich da- Ajurvedische Überraschungen
Zug fahren vom Bodensee nach München ist nicht besonders aufregend. Fliegen von München nach Dubai mit den Emirates über Nacht dagegen anstrengend und am frühen Morgen keine Möglichkeit sich zu duschen z.B. etwas unangenehm. Aber das soll nicht das Problem sein- Zähneputzen am FLughafen, umziehen, Wasser ins Gesicht und dann erstmal ein Frühstück! Es ist ca 07:30 h und jetzt brauch ich Stärkung um 9 Std in Dubai gut zu nutzen. Auf zur Sightseeing Tour. Nach einigem Hin und Her am Infostand, wie ich jetzt aus dem Flughafenterminal raus komme, endlich am Touri-Infostand von Dubai. Welch ein Erfolg! Nur 6 Taschenkontrollen und 2 Mal Paß zeigen...Ich entscheide mich für ein Taxi, das mich abholt und 3 Std durch Dubai fährt.Preis: 130 Dirham. Ist ok, könnte schlimmer sein.
Die Anfahrt mit Taxi zum Citybus und später wieder zurück erscheint mir reichlich umständlich und auch zeitlich ziemlich knapp zu sein. Mein Taxifahrer ist Inder und kennt sich natürlich aus in seiner Wahlheimat. Wir klappern alle tollen Bauten ab, bewundern das Flaggschiff Dubais das Jumeirah-Beach-Segelschiff-Hotel, schlürfen Kaffee von der Tanke und genießen den angenehm warmen Tag. Der Beach wird besucht, die Shoppingtempel bewundere ich nur von außen, wohl wissend daß das sehr sehr gefährlich für mein Reisebudget werden könnte....
Wieder zurück im Terminal werfe ich mich in die Relaxsessel und bin froh, daß ich an ein Paar handgestrickte Socken gedacht habe, so das wenigstens die Füße nicht airconditionend eingefroren sind. Mit einigen Südafrikanern plaudere ich, die nach Dublin wollen. Dann ist es soweit- Aufruf für die Abfertigung Flug nach Trivandrum. Mein Herz klopft- jetzt wirds ernst. Kein Spaß mehr, ich fliege da hin. Alleine.
Aufgeregt steige ich in den Flieger. Die einzigen anwesenden Weißhäutigen sind noch 2 Frauen, die vor mir sitzen. So kann ich mich sogleich an den Anblick von lauter Indern gewöhnen und mich auch sofort darauf einstellen, immer offen oder verstohlen begutachtet zu werden.
TRIVANDRUM
Hallo feuchtheißes Klima. Tolle Hitze, ich krieg keine Luft mehr, mir wird so übel. Nicht umfallen, nicht durchdrehen, einfach weiterlaufen. So tun als sei Dampfbad meine natürliche bevorzugte Temperatur....Wir haben ca. 10 verschiedene Warteschlangen für die Paßkontrolle, aber nur 3 Desks. Nein, ich lasse mich nicht verdrängen, ich kann das auch. Platz da,
ich will heute auch noch kontrolliert werden. Eine erste überlebenswichtige Regel habe ich sofort verinnerlicht: Nicht abdrängen lassen. Wie ein Felsblock dick und breit machen und grimmig geradeaus starren. Trotzdem gute 30 Min ausgeharrt, dann endlich zum Koffer, Geldwechsel wieder mit 15 anderen Herren, die sich einfach übereinander werfen um ganz sicher der nächste zu sein. Ich schaffs auch, zwänge sogar noch eine andere weiße Frau mit rein, die schon nicht mehr an ihren Erfolg glauben mochte.
Draußen stehen die Abholer bereit - meiner auch. Uday wedelt mit einem Schild wo mein Name drauf steht und schimpft mich als erstes aus, wieso ich nicht wie alle anderen Weißen auch einfach am nächsten Tag jemamden zum Geldwechseln schicken würde. Ich bin nicht begeistert, das zu hören und vermerke im Geiste: Schwieriger traditioneller Bursche, aufpassen. Wir holpern im weißen Ambassador durch Trivandrum nach Mulloor. Ungefähr 30 min Fahrt durch schmutzige und laute Straßen, Tempelmusik begleitet uns, es ist Tempelwoche.
DAS INSTITUT
Wir kommen an. Eine steile Straße bergab bis zu einer kleinen Palmenoase. Koffer raus, Fußmarsch mit Taschenlampe bis zu einem kleinen schmiedeiseren Tor. Ich stolpere hinterher, plötzlich zum umfallen müde. Palmen, Kokopalmen und Sand, dann seh ich die doppelstöckigen Bungalows im sanften Licht. Uday macht die Tür im Untergeschoß eines Appartements auf und ich kann endlich duschen. Zähne putzen, frische Shorts anziehen. Danach stellt er mich den anwesenden Mädels vor. Claudia, Hilda und Susanne. Wir plaudern einige Minuten bevor ich mich ins Bett verabschiede. An Schlaf ist allerdings nicht zu denken. Ich schrecke dauernd hoch, weil irgendein Geräusch, das ich nicht kenne mich ablenkt. Die Tempelmusik ist zum Mitsingen laut. Bis Mitternacht. Dann wieder um 2 und nochmal um 4. Wieder um 5 bis 7. Ich bin total erledigt.
First day
Ich erfahre das es endlich Frühstück gibt! Gegen 9:00h, Früchte, heute Ananas. Na gut denke ich, es wird ja hoffentlich nicht alles sein. Ich erfahr heute vieles, eas die Behandliungen betrifft, wer was macht, wo man aufpassen muß ect. Der ist ausgefüllt mit relaxen, vielen Gesprächen, Treffen mit Dr. Gopan, dem ajurvedischen Arzt und Leiter des Institutes. Am Abend treffen wir den Besitzer der Anlage und seine Frau. Ich entdecke eine Zeitung, die in Malayalam, der regionalen indischen Sprache und Schrift verfaßt ist. Aus Spaß male ich die Buchstaben bzw. Silben nach und habe sofort einen Fan. Der Besitzer malts vor, ich mals nach. Bis ich genug habe von der Malerei. Wir gehen alle zusammen auf eine spezielle Festlichkeit im Tempel. Die Zeremonie ist der Kobra gewidmet, mehr kann ich in der kurzen Zeit nicht erfahren. Lautes Knallen, wie an Sylvester machen es mir aber reichlich schwer länger als 20 min dort zu stehen, es wird mir übel in der feuchtschwülen Hitze und die Knaller sowie die bunten Farben sind wie Drogen. Ich verliere fast das Bewußtsein. Wir gehen relativ bald, die anderen Mädels sagen, es sei nur in den ersten Tagen so heftig, ich solle mir keine Sorgen machen. Beruhigt stapfen wir davon und ich für meinen Teil schmeiß mich unverzüglich nach einer Dusche aufs Bett. Diesmal kann ich sogar schlafen. Nicht wirklich toll aber schon viel besser.
Hierdrin kann man schaukeln, die Seele baumeln lassen und von oben die Welt bewundern......
Der wunderschöne Blick von unserem Balkon auf underen Garten und an der Mauer entlang den Weg zum Strand.
Aufbruch: | 02.04.2006 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 30.04.2006 |