Zentralamerika
Landleben
Jaco 15.05.-21.05.2006
Schnell ist sie vergangen, die letzte Woche Sprachkurs in Jaco. Wir entschlossen uns, unsere Reise mit einem 3-woechigen Arbeitsaufenthalt auf einer Finca zu unterbrechen. Auf Empfehlung von Eric enschieden wir uns fuer die Finca Andar, die sich auf den organischen Anbau von Heilkraeutern spezialisiert hat und in der Naehe von Guapiles liegt. Bevor es zum freiwilligen Arbeiten aufs Land ging, wurde nochmal ausgiebig Abschied gefeiert...
Cartagena 21.05.-11.06.2006
Empfangen wurden wir erstmal gar nicht. Zwei Englaender, Jessica und Joe, die mit uns an der Kreuzung aus dem Bus ausgestiegen sind, nahmen uns mit ins Dorf. Wir erfuhren von ihnen, dass sie schon seit drei Wochen auf der Finca arbeiteten. Auf halbem Weg (nass geschwitzt nach 20 minutigem Fussmarsch mit 15 Kilo auf dem Ruecken und bei 35 Grad) kam dann Julio, unser Chef vor Ort, und begruesste uns freundlich mit wildem Spansich. Zum Glueck kam gerade in diesem Augenblick eine Mitfahrgelegenheit vorbei und so konnten wir auf dem Pickup hinten drauf den Rest der Strecke bewaeltigen.
Julio unser supernetter Jeffe
unser Haus in Cartagena
Hinter´m Haus unser Bad; Tueren rechts sind Toilette und Dusche, links gehts in unser Zimmer
Dorila, einer 60 jaehrigen Witwe empfing uns vor ihrem Haus, unserer neuen Bleibe. Uebernachtet haben wir in einem einfachen Zimmer (eigentlich die Waschkueche), moebliert mit zwei sehr einfachen Betten, von dem eins nicht zu gebrauchen war. Aufgrund der luftigen Bauweise des Hauses, zwischen Zimmerwand und Decke war ein breiter Spalt, hatten wir viele Mitbewohner aus der Tierwelt Costa Ricas. So fiel zum Beispiel gerne mal ein weisser Skorpion von der Decke. Wir waren sehr, sehr gluecklich ein Moskitonetz mitgebracht zu haben.
unsere Kueche
unser Zimmer; bei Regen war der Eimer in der Mitte dringend noetig
die Waesche wird einfach auf den Stacheldrahtzaun entlang der Strasse aufgehaengt
Weder Julio, noch Dorila, oder der Rest der Einwohner von Cartagena (6 Familien) sprachen englisch. Unsere Spanischkenntnisse hatten sich schon nach ein paar Tagen enorm verbessert. Das Dorf liegt mitten in der Pampa (kein Telefon, kein Supermarkt, keine Autos). Um zum Bus zu kommen, der in die naechste Stadt fuhr, musste man zuerst eine halbe Stunde zu Fuss ueber Stock und Stein laufen. Es war wirklich tranquilo!
Sicht von unserem Garten aus; unten bei den Baeumen liegt der Fluss zum Baden
Fussballfeld
wir haben viel ueber Pflanzen und Tiere von ihm gelernt
Doña Nely, (links) unersetzliche Arbeitskraft
Fermin, unersetzliche Arbeitskraft
Unser erster Tag sah so aus: 5 Uhr Aufstehen, 6 Uhr zum Arbeiten anfangen. Die erste Arbeit war Wuermer aus der Komposterde herausfischen. Lecker! Unkraut jaehten bei 40 Grad machte auch viel Freude! Que calor! Es war anstrengend, aber es machte Spass. Wir konnten mit guten Gewissen unsere Riesenportionen verdruecken. 3x Reis mit Bohnen! Um 11 Uhr war dann die Arbeit rum und wir hatten frei. Nach dem Mittagessen sprangen wir in den Fluss, der nur 100 m entfernt war (unser neuer Swimmingpool ). Jeden 2. Tag trafen sich alle auf dem Fussballfeld. Es wurde gespielt, bis das T-Shirt nass und die Sonne untergegangen war. Am Abend sind wir spaetestens um 8 Uhr im Bett gewesen. Das galt fuer die erste Woche!
In der zweiten Woche sah schon alles ganz anders aus. Inzwischen kochten und assen wir jeden Abend beim Chef, mussten kaum noch aufs Feld, sondern konnten im Buero arbeiten und mit ihm, fuer ihn Praesentationen vorbereiten. In Costa Rica auf dem Land sieht PowerPoint so aus: mit Buntstiften auf Pappe Bilder malen: z.B. Gummistiefel, Schubkarren, Waldsterben, Ueberflutung, alles, was es so auf einer Finca gibt. Wir fuehlten uns wie im Kindergarten.
In der dritten Woche mussten wir gar nicht mehr aufs Feld, was unsere englischen Mitstreiter ein wenig verdutzte, weil sie weiterhin bei 40 Grad Unkraut jaehten mussten. Inzwischen gingen wir fruehestens um 11 Uhr ins Bett und haben mit Jeffe so einige Biere vernichtet, neue Karten-Spiele gelernt und viel philosophiert. Selbst mich hat er irgendwann verstanden (Seda).
Zwischendurch gingen wir Voegel beobachten, den Fincaeigenen Urwald erkunden oder machten Ausfluege mit dem Fahrrad. Wir haben viel gelernt ueber das Leben auf einer Finca und ueber die Tier- und Pflanzenwelt von Costa Rica, und natuerlich wer mit wem im Dorf und warum. Was bei 6 Familien allerdings nicht so schwierig war. Und wir haben einen neuen Freund gefunden, Julio unseren lieben Jeffe. Wir hatten eine herrliche Zeit und uns fiel der Abschied sehr schwer.
Gummistiefel, wichtigstes Utensiel auf einer Finca; schuetzen vor Schlangen und Skorpionen, und natuerlich vor Dreck
Condor und el gato sind dicke Freunde
Jessica als Hundemutter
Joe als Rasenmaeher
Heiko als Tico
Seda als Agricultora, wollte die Machete nicht mehr aus der Hand legen
Haus von Julio und gleichzeitig Buero
Buero von Innen
Fuerte!
lecker Agua de Pipa
Galeron
Zum Abschied und zum WM-Auftaktspiel Costa Rica - Deutschland organisierten wir eine kleine Feier auf der Finca. Die Auslaender (Ingeltera, Alemania) kochten, Julio sorgte fuer Strom, Fermin stellte seinen neuen grossen Fernseher zur Verfuegung und Deutschland schoss die Tore!
WM-Fan
WM-Essen
Tor fuer ....
Gratulation dem Sieger
auch die Niederlage will gefeiert werden
Rennen im Kreis; vielleicht zuviel Guaro?
Die Clique
Aufbruch: | 21.04.2006 |
Dauer: | 3 Monate |
Heimkehr: | 21.07.2006 |