Anfang einer Weltreise... Indien
7000 km Roadtrip ueber Weihnachten
Ich weiss, ich weiss, es ist schon wieder lange her... Die dinge entwickeln sich hier in Alice ziemlich gut fuer mich. Nicht, dass ich irgendetwas davon geplant haette, aber manchmal muss man die dinge halt eben nehmen, wie sie kommen. Ich will euch alle mal auf den aktuellsten stand der dinge bringen...
Kailas & ich
Seit Oktober hab ich nen sehr netten freund, Kailas... sehr sehr nett, wenn man das mal so sagen darf. Wir haben uns vom ersten tag an gut verstanden. Ich hatte ihn vorher schon in der Bar, in der ich gearbeitet habe, getroffen. Er fragte mich, was ich denn so in Deutschland gemacht hab und ich hab ihm von meinen Computerkenntnissen erzaehlt und dass ich technischen Support fuer Videoschnitthard- und software gegeben habe. Geglaubt hat er mir natuerlich nicht,... warum wuerde ich denn dann in ner Bar arbeiten... hihi... naja... jedenfalls hat er ne Firma "Central Desert Training Pty Ltd" genannt. Er arbeitet in einer Goldmine als Trainer fuer aboriginal Arbeiter. Die Miene ist 700 km von Alice Springs entfernt. Er fragte mich, ob ich Interesse haette, um mit bei ihm einzusteigen, da er zuviel Arbeit fuer eine Person hat. So fing dann alles an. Er hat mich zu sich nach Hause eingeladen, damit ich meine mails checken kann usw. Ich hab ihm dann mit paar Sachen geholfen und er war dann doch von meinen Faehigkeiten beeindruckt und beichtete mir auch im nachhinein, dass er es erstmal sehen wollte, dass ich nen Computer bedienen kann. Hab ich's ihm aber auch mal gezeigt. Gleich am Anfang hab ich dann auch seine Eltern kennengelernt, die zu Besuch waren. Na, und da hab ich auch erstmal nen guten eindruck hinterlassen. Also das war auch geregelt. Er hat auch ne kleine Tochter, Anais 2 Jahre, mit der ich mich auch super verstehe. Naja... wenn sie da ist, ist hier die Hoelle los, es wird gespielt, Plaetzchen gebacken und Radau gemacht...
Kailas & Anais
es weihnachtete schon sehr...
Weiter ging dann alles im Laufschritt. Aus dem Kleinunternehmen haben wir eine Firma gemacht und ich bin als Project Manager Vollzeit eingestellt. Ich wohne und arbeite jetzt von seinem Haus aus, wo ich dann auch kurz nachdem seine Eltern wegwaren, eingezogen bin. Anfang Februar werde ich einen Kurs absolvieren, welcher mir erlaubt, Training jeglicher Art in Australien zu geben. Hauptsaechlich erstmal Computer Training. Ich habe auch schon einen Vertrag mit dem Institut fuer Aboriginal Entwicklung hier in Alice Springs. Sie werden mich nach meiner Zertifizierung als Subunternehmer einstellen und ich werde aboriginal Leute trainen. Kailas hat dieses Jahr seinen groessten Vertrag in den Goldminen. Er wird 9 Tage in den Mienen sein und 5 Tage in der Stadt. Bis ich zertifiziert bin, manage ich alle seine Auszubildenden, versuche Finanzierung fuer andere Projekte zu bekommen, bereite Schulungen vor, bin Kontaktperson fuer alle moeglichen Regierungsbehoerden, mit denen wir uns rumschlagen muessen, gehe auf Meetings und halte das Haus sauber...
Wonni und ich mit zwei aboriginal Lady's...
Die drei lustigen Barmaids von Alice
Ja,... wie ihr seht, kann manchmal alles anders kommen als man denkt. Am Samstag hab ich dann auch einen Termin mit der Immigration Behoerde. Mal sehen, wie das so wird. So wie es aussieht, werde ich wohl noch ne ganze Weile in Alice haengenbleiben. Es gibt hier einen Fluss, Todd River genannt. Normalerweise ist er trocken, es gibt Bruecken, aber wer Alice besucht, wird sich an den Kopf greifen, wenn die Leute einem sagen, dass es echt ein Fluss ist. Nun gut. Es wird gesagt, dass wenn man den Todd dreimal fliessen sieht, dass man ein Einheimischer ist und so schnell nicht mehr von Alice fortkommen wird. Ratet mal, wie oft ich den Todd fliessen gesehen hab... 3 mal... das sagt dann auch schon alles, oder?
Ja... da floss der Todd dann das dritte mal...
Aber es ist nicht alles nur Arbeit, nein, man hat auch noch Spass... Ich war mit Kailas ueber Weihnachten und Neujahr auf nem Roadtrip. Wir sind 7000 km quer durchs Land gefahren. Erstmal zum Ayers Rock und Olga's, danach nach Cooper Pedy und Adelaide. Wir haben uns eine SWAG gekauft, damit wir campen gehen koennen. (SWAG: Matratze in wasserfester Huelle, wo man reinkrabbeln kann und schoene, wie zu hause im Bettchen schlaeft). In Adelaide hab ich dann noch mehr Familie von Kailas kennengelernt und Anais war auch ueber Weihnachten da. Ich hab da auch nen sehr guten Eindruck hinterlassen... hmmm... also mein Geburtstag ist ja am 25.12... Weihnachten in Aussieland. Der Onkel hat schon gegen 2 uhr nachmittags angefangen, mir Wein einzuschenken... und das ging und ging und ging... am Ende war ich 6.30 im Bett. Kailas Mutti und Kailas haben mich zusammen ins Bett verfrachtet mit nem Eimer danaeben (weiss bis heute nicht, was der da sollte... ich verschwende doch keinen Alkohol). Das Problem war, dass die ganzen Verwandten die ganze Zeit zu mir gesagt haben, dass ich doch trinken solle... is doch mein Geburtstag... hmmm... naja... Am Ende hab ich mich die naechsten drei Tage versteckt,... musste wohl doch bissel aus meiner Haut gegangen sein und mit der Oma gespielt haben und was weiss ich nicht alles... hmmm... naja... kann man nicht aendern. Von Adelaide ging's dann ueber die Great Ocean Road nach Melbourne. Das war schon cool. In Melbourne haben wir bei Kailas Schwester gewohnt. Wir waren shoppen und am 31.12 und 01.01. hatten wir Anais. Ich glaub, das war ganz gut so, wir haben Teeparties gefeiert... mit Wasser statt Wein... und haben ins neue Jahr reingeteet. Dann waren wir noch paar Tage in Melbourne und sind dann ueber Lake Eyre und den Oodnadatta Track zurueck nach Alice Springs.
der Oodnadatta Track... die Strasse selber unterschied sich gar nicht von der Landschaft und wir hatten nur einen Ersatzreifen... aber wir habens geschafft...
Eine Ruine auf dem Weg ins Nichts...
Wenn man ganz genau hinsieht, erkennt man einen EMU, der auf der Wiese steht...
Relaxen am Rock...
Flinders Ranges... oder ein Teil davon
ja... immer noch auf dem Weg nach nirgendwo
Die beruehmte SWAG
Kailas beim relaxen... Wein aus der Box kann man nur empfehlen... lecker gesueffelt aus Plastikglaesern,... ein Genuss...
Jaaaa... und jetzt sitz ich halt hier in meinem neuen Buerostuhl (in dem man laut Verkaeufer 24 Stunden sitzen und arbeiten kann) mit zwei Ventilatoren, einem grossen Industrieventilator und einem kleinen Tischventilator und vertreibe mir die Zeit am Rechner... Die Durchschnittstemperatur ist zur Zeit 42 grad am Tag, manchmal auch heisser. In der Nacht kuehlt es kaum ab... Hitzefrei haben sie hier noch nicht erfunden... aber da muss man durch als Lurch, wenn man ein Frosch werden will.
Anais, der kleine Wurm...
Ich glaube, fuer alle Reisewuetigen unter euch wird das erstmal der letzte informative Bericht sein. Falls irgendwer irgendwann mal nach Alice kommen sollte, keine Frage, bin eine wandeldne Infobroschuere.
Martin, ich hoffe, es ist ok, wenn ich weiterhin ueber deine Seite meine Familie und Freunde und Bekannten die interessiert sind, auf dem laufenden halte. Vielen Dank schonmal...
Also, dann macht's mal gut und bis bald...
Die Nicole
Cooper Pedy... sieht aus wie die Welt der Riesenmaulwuerfe...
Lake Hart, man hat echt gedacht, es hat geschneit in Aussieland... Im nachhinein haben wir auch gelesen, dass man doch besser nicht auf dem See laufen sollte, da es ein Bombenuebungsplatz war und noch Ueberreste vorhanden sein koennten... naja... haben's ja ueberlebt...
das war mal irgendwann ein tier...
ein leben im Outback kann ja gar nicht so schlecht sein... wir sind advanced Bushies...
Aufbruch: | 05.07.2004 |
Dauer: | 3 Jahre |
Heimkehr: | Dezember 2007 |
Palolem Beach
Varkala
Thailand
Laos
Australien