Durch die wilden Rockys
Denver - Dillon
Sonntag, 03.08.2003
Prima Frühstück. Harald fährt mit Richie noch mal zum Flughafen und kommt... mit der richtigen Tasche zurück. Wahnsinn, ich hatte mir schon Sorgen gemacht. Aber sein "Partner" war schon vor ihm auf dem Flughafen und hat alles korrigiert. So soll es sein! Während Günter, wie schon im letzten Jahr, mit Klebestreifen die Deutschland-Farben an den Mopeds anbringt, schraubt Enrico sein mitgebrachtes BL-Kennzeichen an die Rune. Das Kuchenblech sieht schrecklich aus und verdeckt einen Teil der Rücklicht-Dioden. Naja, es muss eben gehen. Glücklich die Amis mit ihren winzigen Nummernschildern. Uwe schraubt einen Halter für seine Video-Kamera am Moped an; er und natürlich Jana werden die ganze Zeit Video-Aufnahmen für einen neuen Film machen. Dann bekommt Harald schnell noch einen Kartenhalter am Lenker angebracht, Richie verlädt die Koffer im Auto und dann geht's endlich los!
Helme sind in Colorado nicht vorgeschrieben. Toll. Endlich kann ich mal wieder ohne Helm fahren. Ingrid lässt ihren auch im Auto. Dazu nackte Arme und warmes Wetter.
So macht Moped-Fahren Spaß! Darf natürlich nichts passieren, sonst ist die K... am dampfen. Aber wer rechnet schon mit dem Schlimmsten. Egal, wir fahren nach Denver Downtown. Harald findet schnell einen geeigneten Parkplatz. Trotzdem, und auch sonntags, müssen wir bezahlen. Umsonst ist hier nicht. Wir machen einen Bummel durch die Geschäfte. Viele Geschäfte haben auf. Ingrid möchte nicht ganz so weit laufen. Also bummle ich notgedrungen alleine bis ans Ende der Mall, kaufe etwas zum Trinken und eine neue Telefonkarte; die alte vom letzten Jahr ist auch noch nicht ganz leer, so können wir sehr billig nach Hause telefonieren und nehmen das Handy nur für Notfälle. Elektro-Busse fahren jede Minute in beiden Richtungen und halten an jeder Querstraße. Kostenlos. Keine Frage, da fahre ich natürlich mit zurück.
Treffpunkt nach einer Stunde an den Mopeds. Die Hitze ist gewaltig. Jeder Schatten wird ausgenutzt. Schnell noch mehr trinken. Dann geht's los. Auf den Interstate. In der Ferne sind Berge. Rocky Mountains. Sechs Spuren, wenig Verkehr. Wir können uns auf die amerikanische Fahrweise einstimmen. Immer locker, lässig und ruhig. Dann kommen die Berge näher und plötzlich sind wir auch schon mittendrin. Sachte geht es aufwärts.
Unterwegs auf dem Highway.
Dann runter auf einen "nur noch" vierspurigen Highway. Nach einer Stunde halten wir zum Trinken an. Harald rät uns, Jacken und Helme anzuziehen: "Gleich wird's kalt". Ich wundere mich, folge aber widerstrebend. Und tatsächlich, es wird immer kühler, je höher wir hinauf kommen. Dann über den Pass und vor uns liegt eine riesige grüne Hochebene. Grandios. Grün in allen 287 Schattierungen. Seitenwind von rechts. Ich bin froh, warm angezogen zu sein. Ingrid friert hinten ganz schön. Dann wird's wieder etwas besser, es geht wieder bergab. Eine Kleinstadt, überall Skiverleih im Winter. Wir müssen also immer noch ganz schön hoch sein. Am späten Nachmittag, wir haben inzwischen noch ein- zweimal zum Trinken angehalten, fängt es an zu tröpfeln. Bald regnet es. Das einzige Mal auf unserer Tour. Ein See. Dann endlich am Ziel in Dillon. Tanken. Dann Hotel suchen. Gefunden. Koffer ausladen. Duschen.
Nebenan gibt es Essen. Ein schönes kleines uriges Restaurant. Viel Holz. Es stellt sich schnell heraus, die Besitzerin stammt aus Österreich. Sie erzählt uns viel über die Gegend und die Winterzeit hier oben. Ein paar von uns gehen noch in die Bar im Untergeschoss. Wir andern sind müde und geh'n früh schlafen. Die Betten sind, wie eigentlich immer in den USA, sehr breit. Diesmal sind sie aber auch sehr hoch. Ich muss fast hinaufklettern. Die neue (dicke) Matratze ist einfach auf die alte (dicke) draufgelegt worden. Darunter noch das Bettgestell...
Aufbruch: | 02.08.2003 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 17.08.2003 |