Städtereise London

Um 6.00 stieg der Flieger in die Luft und landete 1,5 Std. später in London. Alles verlief reibungslos. Wie bekamen unser Gepäck und gingen zu den Coaches. Nach einiger Verwirrung saßen wir im Bus auf dem Weg zur Victoria Station. Wir fragten den Busfahrer wo man denn die besten B&B´s finden könnte und er sagte, dass wir mal in der Nähe vom Hyde Park schauen sollten, er würde uns dort rauslassen. Die Busfahrt (ca. 2 Stunden) durch die Vororte Londons war spannender als erwartet. Mein Freund schlief die ganze Zeit, aber ich schaute mir die "Armenviertel" mit den halbverfallenen Häusern aus denen die Gardinen wehten. Immer wieder sah ich dunkelhäutige Kinder, die auf der Straße spielten und zerfetzte Kleidung trugen. Ich hätte nie gedacht, dass die Vororte von London so ärmlich und heruntergekommen sind. Ein echter Schock für mich, denn so stelle ich mir höchstens dritte-Welt-Länder vor.

In London angekommen begaben wir uns auf die Such nach einer Unterkunft. Ich suchte einige Straßen nach einem B&B-Schild ab, fand aber keins. Nachdem wir 2 Stunden lang verzweifelt gesucht hatten und unsere Arme schon lang waren vom Koffer ziehen, entschlossen wir uns zu einer Station zu gehen und dort an einer Touristeninformation zu fragen. Dort fanden wir sowas wie einen "Hotel-Reservation-Point", der Zimmer in ganz London vermittelt. Der nette Mann sagte uns, dass er kein B&B für uns wüßte, aber es gäbe da ein günstiges Hotel in der Nähe der Victoria Station. Da wir mittlerweile keine Lust mehr hatten weiter zu suchen, nahmen wir schließlich das Angebot an und der Herr sprach mit dem Hotel und reservierte uns ein Zimmer. 70 € die Nacht in einem Doppelzimmer mit Bad auf dem Flur und Frühstück.

So machten wir uns auf den Weg zur Victoria Station und suchten unser Hotel, welches in einer Seitenstraße gegenüber von einem Sportplatz lag. Von außen sah das Hotel sehr alt und überaus renovierungsbedürftig aus....von innen auch!

Aber immerhin hatten wir einen Fernseher auf dem Zimmer. So konnten wir abends, nachdem wir von unserer Stadterkundung zurück waren, also die ganzen Serien sehen, die es in Deutschland noch nicht gab. Super!

Nachdem wir unser Hotelzimmer bezogen hatten, brachen wir sofort auf Richtung Zentrum. Zuerst kamen wir an der Westminster Abbey vorbei, die nur wenige Straßen von unserem Hotel entfernt war. Die Abbey wollten wir uns aber nicht von innen anschauen, da die Schlange vor dem Eingang immens lang war und der Eintritt auch einfach zu hoch. So gingen wir also weiter Richtung Houses of Parliaments und Big Ben, wo einige Demo-schilder gegen den Krieg standen.

Von dort aus sind wir mit U- und S-Bahn Richtung Marylebone Road gefahren. Dort wollten wir in Madame Tussaud´s Wachsfiguren Kabinett gehen. Eine Freundin von mir war dort auch schon und gab uns den Tipp trotz der abschreckenden Eintrittspreise das Wachsfigurenkabinett zu besuchen. Als wir dort ankamen (auf dem Weg dorthin machte ich noch ein Foto von Sherlock Holmes) war eine riesig lange Schlange vor dem Eingang. Die Leute standen bis weit auf dem Bürgersteig. Auf das Anstellen (the english like to queue) hatten wir beide keine Lust und so verzogen wir uns in den nahegelegenden St. James Park. Dort genoßen wir die Ruhe und vorallem die Sonne. Wir hatten ein wirklich perfektes Wochenende ausgesucht. Die Sonne schien und es war fast T-Shirt-Wetter, obwohl es grade mal Anfang April war.

Nach ca. einer Stunde faulenzen im Park gingen wir wieder Richtung Mme. Tussaud´s und siehe da, die Schlange hatte sich schon merklich verkürzt. Als wir dann nach einer halben Stunde Wartezeit zur Kasse kamen, war es bereits nach 15.00 Uhr und der Eintritt verringerte sich um 4 Pfund pro Person (na, da hat sich das rumliegen im Park ja gelohnt ) Trotzdem hatten wir noch ca. 2,5 Std. Zeit uns das Museum anzuschauen. Und es war wirklich sehr interessant.

In der ersten großen Halle begegnet man J-Lo, Jennifer Aniston, Brad Pitt, den Beckhams, Angelina Jolie, Jerry Hall und und und. Leider habe ich Thomas Gottschalk nicht gesehen. Der wird wohl grade restauriert.
In der Grand Hall sind die großen unserer und vergangener Zeiten ausgestellt, unter anderem Georg W. Bush, Hitler, Henry VIII mit seinen Frauen, die Royals und viele andere. Außerdem ist in der Grand Hall die erste Wachsfigur von 1765, Madame du Barry "die schlafende Schönheit" zu bestaunen. Sie atmet sogar.

Gegen 17.30 Uhr verließen wir Mme. Tussaud´s und machten uns auf den Weg zurück zum Hotel. Total erledigt ließen wir uns in unsere Betten fallen und aßen noch etwas von dem, was wir uns aus Deutschland mitgenommen hatten.