Städtereise London

Dies war der letzte Morgen in London, der wieder mit einem grausamen Frühstück began. Nachdem wir unsere Koffer gepackt und ausgecheckt hatten, machten wir uns auf den Weg zum Hyde Park genauer gesagt zum Speaker´s Corner, denn dort sollte, wie an jedem Sonntag, der Bär los sein.

An der U-Bahn Station "Marple Arch" angekommen, sahen wir schon von weitem viele Leute am Speaker´s Corner, die mehr oder weniger interessiert den 4 oder 5 Bürgern Londons, die auf einem Podest stehend ihre Meinung über Politik voller Inbrunst Kund gaben. Dann und wann kam auch mal ein Zuruf aus dem Publikum. Nachdem wir ca. eine Stunde jedem auf seinem Podest etwas gelauscht hatten, ging unser Weg durch den Hyde Park Richtung Buckingham Palace weiter. Dort machten wir in einem Park am diesem eine kurze Rast und beobachteten die Eichhörnchen, die sich sogar von Menschen aus der Hand füttern ließen.

Nach der kurzen Rast gingen wir zum Tower of London, den wir an diesem Mittag besuchen wollten. Die Eintrittspreise sind mit 11 bzw. 14 Pfund nicht ganz billig, aber eine Besichtigung lohnt sich auf jeden Fall.

Da der Besuch des Tower of London bei den meisten Touristen von London auf dem Plan steht, muss man mit langen Wartezeiten vor den Kassen rechnen. Wir hatten allerdings Glück, denn nach 10 Min. hatten wir unser Ticket schon in der Hand (Es war eben erst April)

Betritt man das Gelände des Towers kommt man erst vorbei an einigen kleinen Türmen, die man meist auch besichtigen kann.

Am meisten hat mich aber Schleuse zur Themse fasziniert, da ich sie noch aus dem Film "Elisabeth" kannte.

Weiterhin besuchten wir folgende Türme:
Bell Tower
In ihm war Maria´s Schwester Elisabeht I 2 Monate lang eingesperrt. Nur allein die Tatsache macht den Bell Tower interessant. Zu sehen gibt es dort nicht viel.

Beauchamp Tower
Der Tower wurde nach Thomas Beauchamp benannt, Earl auf Warwick. Der Dreistöckige Turm wurde von 1199 bis 1216 erbaut. Noble Gefangene haben sich hier verewigt, darunter John Dudley mit einem veritablen Relief und Lord Guiltforf Dudley, Gemahl von Jane Grey, der ein "Jane" an der Wand hinterließ. Diesen Tower fande ich sehr interessant, da die alten Wandschnitzereien der Gefangenen gut sichtbar und beschriftet sind. Auf jeden Fall einen Besuch wert.

White Tower
Mittelpunkt des Innenhofes ist der White Tower, die bedeutenste normannische Festung Englands, benannt nach seinem Baumaterial, weißem Gestein aus Caen in der Normandie.

Der Turm geht über 4 Stockwerke. In dem White Tower sind viele Waffen und Ritterrüstungen aus der Zeit Heinrich VIII bis ins 16. Jh. ausgestellt. Gezeigt werden leicht und sportliche Waffen. Auch die Geschichte des Towers wird den Besuchern mit Tafeln und Videos näher bebracht, was ich sehr interessant fande.

Außerdem gab es natürlich noch die Kronjuwelen zu sehen.
Die gesamte Nordseite des Innenhofes nehmen die Waterloo Barracks ein. Hier sind die Kronjuwelen ausgestellt. Die Kronjuwelen sind mit Abstand der größte Publikumsmagnet, was ich nicht ganz nachvollziehen kann, da ich sie schon sehr imposant fand, aber nicht so herausragend, dass ich nur wegen ihnen den Tower besuchen würde. Man muss erst eine ganze Zeit anstehen (the english like to queue), bevor man sie sehen darf. Dabei wird einem die Wartezeit mit einigen Filmen über die Royals an einer großen Leinwand interessanter gestaltet. Dann kommt man in den großen Raum herein, darf sich auf ein Laufband stellen und wird an den Kronjuwelen "vorbeigefahren". Diese Abfertigung finde ich nicht sehr ansprechend.

Nachdem wir fast den ganzen Tag im Tower verbracht hatten und das auch dementsprechend anstrengend war, da wir die ganze Zeit unser Gepäck hinterher ziehen mussten, wollten wie den Rest des Tages gemütlich ausklingen lassen.

So fuhren wir also nach Bloomsbury, einen Stadtteil im Norden von London, den ich unbedingt noch besuchen wollte, da ich ein großer Fan von Virginia Woolf und sie dort zu ihrer Blütezeit wohnte sowie mit mehreren befreundeten Literaten den "Bloombury Club" gründete. Wir schauten uns etwas die Gegend an und machten dann eine Rast in einem Park.

Am Nachmittag war es schon Zeit zurück zur Marble Arch zu fahren, um in den Flughafenbus nach Stansted einzusteigen. Dort standen wir ca. eine Stunde, nur leider kam kein Bus. Neben uns standen mehrere Deutsche, die auch auf diesen Bus wartet. Schließlich riefen sie bei einer Zentrale an, die ihnen mitteilte, dass der Flughafenbus wegen einer Baustelle nicht an der Haltestelle Marble Arch halten würde. Wir hatten zum Glück genug Wartezeit eingeplant, um noch zur Victoria Station zu fahren und von dort aus den Bus zu nehmen. Nur ging der Flug der anderen 4 Deutschen 2 Stunden eher als unser Flug und so nahmen sie sich ein Taxi, um zum Flughafen zu gelangen....
An der Victoria Station angekommen, brachten wir sehr lange, um den Busbahnhof zu finden, da er nicht unmittelbar an der Station liegt, sondern etwas weiter abseits. Gerade am Busbahnhof angekommen, sahen wir wie der Flughafenbus grade losfuhr und schon auf die Straße abbiegen wollte. Ich nahm meinen Koffer unter den Arm und rannte was das Zeug hielt dem Bus hinterher. Der Fahrer sah dies zum Glück und hielt noch an bevor er auf die Straße fuhr. So hatten wir doch noch unseren Bus bekommen. Jeder Bus danach wäre zu spät gewesen und so hätten wir dann also auch ein Taxi nehmen müssen. Wir waren die einzigen im Bus und setzten uns relativ weit nach vorne. Nach kurzer Zeit find mein Freund ein Gespräch mit dem Busfahrer an und fragte ihn schließlich, warum der Bus denn nicht über Marble Arch fahren würde. Der Busfahrer schaute ihn nur verdutzt an und meinte, dass er sehr wohl an dieser Haltestelle halten würde und siehe da....wenige Zeit später hielt er an Marble Arch. Diese Hektik war also absolut für die Katz gewesen.....

Naja, kann man nicht ändern und letztendlich ist ja doch alles für uns gut gegangen.

Der Flug ging pünktlich und wir landeten gegen 0.00 Uhr in Münster/Osnabrück.

Fazit:
Eine schöne, aufregende und unterhaltsame Stadt, die ich wohl nicht zum letzten Mal besucht habe!!!