Transafrika

Reisezeit: November 2006 - Mai 2007  |  von Christoph Müller

Gabun, Kongo, DRC, Angola

Nach drei Wochen haben wir Kamerun in Richtung Gabun verlassen. Kamerun hat uns in jeder Hinsicht positiv überrascht: schöne Landschaften und nette fröhliche Menschen, die eine gesunde Distanz zu Touristen wahren.

Gabun, den Kongo und die demokratische Republik Kongo (DRC) haben wir grösstenteils als 3er-Team durchquert. Sonja und Jan im perfektionistischen Landi, Melanie, Carlo und Hündin Barinja in einem Urzeittoyo und unsere Wenigkeiten.

Carlo mit Barinja bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: Stock holen und baden.

Carlo mit Barinja bei ihrer Lieblingsbeschäftigung: Stock holen und baden.

Ich persönlich habe das Rumziehen in der Gruppe sehr genossen. Natürlich kommt man so weniger nahe an die Bevölkerung ran und schottet sich eher mal ab. Aber dafür ist für mich der "Funfaktor" um einiges grösser. Und das konnte ich in den letzten Wochen gut gebrauchen.

Gabun hat uns mit wunderschöner hügeliger und vor allem häufig noch intakter Regenwaldlandschaft erfreut. In den Kongos wurde der Regenwald entlang der Pisten leider allzu oft Opfer von Holzfällern.

Ab und zu verlieren Holzlaster ihre Ladung oder landen auch mal im Strassengraben.

Ab und zu verlieren Holzlaster ihre Ladung oder landen auch mal im Strassengraben.

Im Kongo kam es wie erwartet zu den ersten heftigen Gewittern. Sofort wurden die Erdpisten schlammig und die Pfützen erreichten schon mal Hüfttiefe. Genau so, wie ich mir Urwaldwege vorgestellt habe. Spass hat's auf jeden Fall gemacht...

Die Leute in den Kongos (und später auch in Angola) haben uns zumeist sehr freundlich empfangen. Bei den Dorfdurchfahrten haben teilweise scharenweise Kinder gewunken - da haben wir uns fast wie Papst Benedikt gefühlt. Natürlich hätten auch etliche davon unsere Fahrräder gewollt. Aber das ist überall so, von klein bis gross!

Nachdem wir die moderne und europäisch angehauchte kongolesische Küstenstadt Pointe-Noire kennen gelernt hatten, haben wir am 17. März die angolanische Exklave Cabinda durchfahren und sind in die demokratische Republik Kongo eingereist. Weil der Zollchef samstags einen frühen Feierabend geniesst, mussten wir ihn in seinem Häuschen 20 Kilometer vom Grenzposten entfernt besuchen. Lieber so, als bis montags an der Grenze auszuharren!
Genächtigt haben wir an diesem Abend, wie so oft in Afrika, in einer katholischen Mission. Meistens sind dies wunderschöne Gebäude mit grosszügigem Umschwung und netten Nonnen... Ab und zu gehen Missionen auch Nebenbeschäftigungen nach, wie z.B. in Boma dem Umschlagen von importierten deutschen Autos und Traktoren.

Leckerbissen kann man überall direkt am Strassenrand kaufen.

Leckerbissen kann man überall direkt am Strassenrand kaufen.

Angolanische Kinder zu Besuch beim Mittagessen. Inkl. Uhrenpräsentation!

Angolanische Kinder zu Besuch beim Mittagessen. Inkl. Uhrenpräsentation!

Die Stadt Matadi liegt malerisch am Kongofluss, DRC.

Die Stadt Matadi liegt malerisch am Kongofluss, DRC.

Zurzeit befinden wir uns in Angola. Dieses Land war bis 1975 eine portugiesische Kolonie und hat seitdem mehrere Jahrzehnte Bürgerkrieg durchlebt. Erst vor fünf Jahren ist Frieden eingekehrt. Jetzt geht es wieder aufwärts - vorwiegend allerdings in den Städten. Dort bauen die Chinesen zig Hochhäuser, wobei im Gegenzug reichlich Öl fliesst. Öl gibt es in Angola viel - aber zu der grossen Masse der Bevölkerung ist vom Gewinn kaum etwas vorgestossen.
Die Überlandstrassen sind nur noch einen Schatten ihrer selbst; sie bestehen mehr aus Loch als aus Teer. Auch sind grosse Teile des Landes noch immer vermint, was die Landwirtschaft enorm einschränkt.
Durch die enormen Öl- und Diamantengelder und die fast ausschliesslich importierten Güter ist das Preisniveau ungemein hoch. Hier in Luanda sind die Mieten und Lebensmittelpreise etwa doppelt so hoch wie in der Schweiz!

Sonja und Jan, während fünf Wochen unsere tollen Reisegefährten!

Sonja und Jan, während fünf Wochen unsere tollen Reisegefährten!

In Luanda haben wir uns im Jachtclub einquartiert. Auf dessen Parkplatz, besser gesagt. Da durften wir umsonst campieren mit perfekter Sicht auf's Meer, die Bucht und die "Skyline" der Hauptstadt.

Aussicht auf Luanda von unserem Camp. Kurz vor einem heftigen Gewittersturm.

Aussicht auf Luanda von unserem Camp. Kurz vor einem heftigen Gewittersturm.

Der Aufenthalt in Luanda ist deutlich länger ausgefallen als geplant. Die Vorderachse war diesmal ganz durchgebrochen. Karrenwege fordern halt ihren Tribut!
Im Jachtclub haben wir durch unsere tagelange Präsenz viele Leute kennen gelernt, die uns mit Rat und Tat zur Seite gestanden sind. Zum Besipiel Jennifer und David, die beide für die amerikanische Botschaft arbeiten. Sie haben uns an eine Filmvorführung des schwedischen Vikingclubs geführt, wo wir auf viele Ölarbeiter gestossen sind.
Weil wir keine gebrauchte Vorderachse auftreiben konnten, mussten wir erneut schweissen. Allerdings haben wir jetzt die ganze Achse mit kiloweise Stahl verstärkt. Hoffentlich hälts...

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Die Reise
 
Worum geht's?:
Volkmar und Christoph wollen mit einem Toyota Landcruiser Afrika von Norden nach Süden durchqueren.
Details:
Aufbruch: November 2006
Dauer: 6 Monate
Heimkehr: Mai 2007
Reiseziele: Frankreich
Spanien
Marokko
Mauretanien
Senegal
Ghana
Kamerun
Angola
Namibia
Südafrika
Der Autor
 
Christoph Müller berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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