Sponsorenradfahrt von Herford nach St. Petersburg

Reisezeit: September / Oktober 2006  |  von Erhard Krull

Tagestour in Estland -- Küste westl. Tallinn

Auszug aus meiner Homepage

Dienstag, 26.09.2006

Um 8:30 Uhr geht es nach einem vorzüglichen Frühstücksbuffet auf die Piste.
Heute morgen war es sehr kühl und stark bewölkt. Harald zog seine lange Radlerhose an und will langsam seine Sandalen entsorgen. Das mit den Sandalen wird wohl auch Zeit.
Zu Beginn ging die Fahrt abseits der Bundessstraße über eine alte Landstraße, praktisch ohne Verkehr. Nach 15 km führte der R1 zurück auf die Bundesstraße, jedoch gibt es in Estland einen Seitenstreifen von ca. ca. 70-80 cm, der einem etwas mehr Sicherheit vorgaukelt. Der R1 ist wie in Litauen und im Gegensatz zu Lettland gut ausgezeichnet.
Nach 10-20 km führt der Weg über Nebenstraßen weiter. Das macht nach den Erfahrungen in Lettland Spaß, wenn es nur etwas wärmer wäre.
Sehenswert: Hansestadt und Kurstadt Pärnu (u.a. bekannt durch Mooranwendungen)
Eigentlich sind es mittags nur noch 120 km über die Bundesstraße nach Tallinn. Wir beschließen aber in Anbetracht des positiven Zeitfensters, den Radweg weiter an der Küste zu nutzen und noch 1,5 Tage mehr Fahrt dranzuhängen (ca. 180 km mehr). So bleiben wir weiter auf dem R1 in Küstennähe.
Das Mittagessen müssen wir in Anbetracht fehlender Möglichkeiten auf 15 Uhr verschieben. Es gibt für uns beide leckeren Fisch (gebraten, mit Gemüse, Kartoffeln und einer Dillsoße), jeweils ½ Liter Bier und für mich noch eine große Tasse Kaffee. Wir zahlen beide insgesamt weit weniger als zehn Euro.
Nachmittags finde ich einen vollständigen Wildscheinschädel mit fast allen Zähnen. Mal schauen, ob der bis Deutschland hält.

Ab 16:00 Uhr gibt's wieder Sonne.
Abends finden wir sehr schlecht Übernachtungsmöglichkeiten. Dann kommt auch noch für gut 10 km eine Kies- Sand- und Steinpiste. Auf unserer Wegbeschreibung steht dazu: "nach der Teerstraße kommt ein gut befahrbarer Kiesweg." Der Autor muss die Strecke mit einem Panzer abgefahren sein.
Harald hat sich dabei gepflegt auf die Klappe gelegt und kam vor Lachen kaum wieder auf die Beine.
Dann ist eine Übernachtungsmöglichkeit angezeigt, ohne Messer und Gabel. Der nächst größere Ort ist noch 39 km entfernt und es ist schon nach 18:30 Uhr. Wir fahren von der Straße ab und suchen die Unterkunft. Über Kies und Schotter geht es Richtung Ostsee.
Und dann kommt die Überraschung: Ein Sommergästehaus (ich vermute für Jugendfreizeiten, oder ähnliches). Wir bekommen ein sauberes Zimmer. Die Dusche liegt zwar auf dem Flur, aber es ist nur noch ein weiteres Zimmer besetzt. Die Übernachtung kostet 17 Euro für jeden und dann zaubert die Gastgeberin auch noch aus Restbeständen ein wirklich tolles Abendessen. Pils gibt es vom Fass und ab 8:00 Uhr können wir sogar frühstücken. Dafür, dass hier weder Essen, noch Trinken vorgesehen sind, werden wir sicherlich verwöhnt.
Ein recht herzliches Dankeschön für unsere nette Aufnahme in Paatsalu.
Obwohl es hier noch einfacher ist, als vor 2 Tagen in den Blockhäusern, gefällt es mir hier wesentlich besser. Hier kommt die Betreuung der Gäste von Herzen und man fühlt sich als gern gesehener Gast. Es ist zwar einfach, aber wir können uns abends im netten Barbereich mit aufhalten. Wir sind die einzigen Gäste dort und trotzdem werden wir den ganzen Abend nett bedient.
Am Mi. wird uns ein super Frühstück serviert. Die Wirtin hat nur für uns, wie schon gestern abend, die Küche angeschmissen. Heute morgen gibt es 2 Sorten Brot, Wurst, Käse, Marmelade, Fisch, Eier, Saft, guten Kaffee, warmes Gericht mit Schrot, Würstchen, Gurken, Tomaten, Nachspeise

145 km, Durchschnitt 17,5 km/h max. 32 km/h
Bis denne
Euer Regenbogenjimmy

Dieses Boot liegt romantisch am Schilfgürtel vor dem Jugendgästehaus

Dieses Boot liegt romantisch am Schilfgürtel vor dem Jugendgästehaus

Sonnenuntergang vor'm Jugendgästehaus
Danke für die nette Unterkunft

Sonnenuntergang vor'm Jugendgästehaus
Danke für die nette Unterkunft

© Erhard Krull, 2006
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Im Frühherbst habe ich eine Fahrradtour über 3000 km von Herford (OWL) bis St.Petersburg (Leningrad) durchgeführt. Gesammelt wurde während der sehr interessanten Tour für Geistigbehinderte in Herford.
Details:
Aufbruch: 06.09.2006
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 06.10.2006
Reiseziele: Deutschland
Polen
Lettland
Estland
Der Autor
 
Erhard Krull berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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