Australien

Reisezeit: Januar - März 2007  |  von Svenja Henking

Deep Down Under

nach einem gute nacht-bier zogen wir in unser quartier in der opalgraeberstadt Coober Pedy ein. die raeume befinden sich 34 stufen (oder 6,5m) unter der erde im felsen.
so sind hier alle behausungen gebaut: ein kleiner vorbau mit eingangsbereich und dann ab in den eigenen stollen. wenn man ein weiteres zimmer braucht, bohrt man sich halt einfach ein neues! und durch die kleinen schornsteine auf den huegeln und die somit zirkulierende luft wird die temperatur ueberall drinnen auf angenehme 26 grad gedrosselt. ja, angenehm deshalb, da draussen temperaturen vonum die 40 grad herrschen, es kann im maerz sogar bis 65(!) grad heiss werden. in diesem zeitraum sind viele einwohner in kaelteren gefilden im urlaub.
wir haben also erstmal eine unterirdische muetze voll schlaf genommen, bevor wir zum oertlichen supermarkt sind und uns einen 10l wasserkanister besorgt haben, ansonsten waeren wir vertrocknet.
mittags startete dann die Desert Breakaways Tour.
hierbei haben wir die stadt besichtigt, mit eigenem autokino und wasseraufbereitungsanlage und vielen hoehlenhaeusern sowie natuerlich etlichen opalgeschaeften.
ausserhalb der stadt haben wir dann die Breakaways bestaunt: hochplateaus in der flachen landschaft, die nicht etwa, wie ein gebirge nach oben geschoben wurden sondern das eigentliche nulllevel sind. alles flache unterhalb ist vor ein paar millionen jahren in sich zusammengesackt.
bei der gelegenheit haben wir auch einen abstecher zu dem beruehmten dingozaun gemacht, der sich ueber eine laenge von ehemals 600, jetzt 5600km, quer durch das land zieht, um die dingos fern zu halten.
ausserdem haben wir noch die behausung von Crocodile Harry besuchen duerfen, der im letzten oktober verstorben ist.

er hat sich im laufe der jahre seine hoehle selbt gegraben, und das nicht mit maschinen! geschmueckt hat er das ganze mit jagdtrophaeen aller art, also sowohl mit krokodilueberbleibseln als auch mit etlichen teilen von weiblicher unterwaesche. war schon sehr kurios! und seinen ausserhalb der hoehle gelegenen abort hat er "Shitatorium' genannt. der gute Harry war uebrigens ein deutscher baron, der keinen bock auf seinen titel hatte und lieber krokodile jagen und dann opale schuerfen wollte.
ueber opale und das schuerfen haben wir auch eine ganze menge erzaehlt bekommen, was hier aber zu ausfuehrlich werden wuerde.
die opalmienenfelder erstrecken sich rund um die stadt soweit das auge reicht. von oben wuerde der boden wie ein schweizer kaese aussehen, da sich unzaehlige direkt von oben hinein begohrte loecher im boden befinden. von unserer perspektive aus sieht man die huegel des nach oben transpotierten gesteins, das, je nach tiefe der bohrung, unterschiedlich gefaerbt ist. es sieht aus wie eine unmenge an maulwurfshuegeln, nur ist das loch nicht oben im huegel sondern irgendwo daneben und bis zu 25m tief.
man sollte also auf keinen fall auf diesen feldern umherlaufen, egal ob tag oder nacht, da man die loecher erst sehr spaet sieht und dann vielleicht schon hinein gefallen ist.
letzendlich haben wir noch versucht, unsere eigenen opale zu "noodeln", wie man hier sagt, hatten aber bis auf eine gruenglitzerige duenne schicht auf einem kleinen steinbroeckchen, das Chrischy gefunden hat, kein glueck.
nach diesem ausflug auf einen scheinbar anderen planeten (es wurden auch einige filme hier gedreht wie z.b. "Red Planet", "Mad Max") entschlossen wir uns, am abend tatsaechlich andere planeten und sterne zu besuchen, allerdings nur per teleskop.
wir starteten also eine Stargazing Tour, die zwar durch ein paar kleine wolken etwas in der aussicht getruebt wurde, aber gelohn hat es sich allemal!
mit einem profiteleskop betrachteten wir saturn mit ringen und monden, suchten die maus auf dem mond in einem seiner krater und gingen auf der milchstrasse spazieren. es war fantastisch!
muede und krochen wir sehr spaet in unsere betten.

© Svenja Henking, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Where the bloody hell are we?
Details:
Aufbruch: 12.01.2007
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 12.03.2007
Reiseziele: Australien
Singapur
Indonesien
Der Autor
 
Svenja Henking berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.