Australien

Reisezeit: Januar - März 2007  |  von Svenja Henking

Outback Safari Tour

was sollte man auf jeden fall tun, wenn man sich in Central Australia befindet (abgesehen von mind. 2L wasser/std trinken)? richtig! den Uluru-Kata Tjuta und Watarrka National Park besuchen.
wir schlossen uns einer Outbacksafari an, die von freitag bis sonntag ein vielversprechendes programm zu diesem thema anbot.
morgens um 6:15h sollte es losgehen.
die sowieso schon kurze nacht verkuerzte sich noch durch einen feueralrm im bp-gebaeude, der gegen 4h anfing zu schrillen. Chrischy beschwerte sich zunaechst, ich solle gefaelligst den wecker ausstellen, waehrend ich schlaftrunken nur "feueralarm" rief, mir im eiltempo etwas ueberzog, meinen handgepaeckrucksack mit meinen wichtigsten sachen schnappte und mit Chrischy nach draussen lief. Dom hat sich etwas laenger zeit gelassen und es sogar noch geschafft die tuer abzuschliessen...
wir waren draussen die ersten und erst nach ca 10 min ohrenbetaeubendem laerm gesellten sich auch andere verschlafene wesen zu uns auf den hof.
nach einer weiteren ewigkeit hoerte der alarm endlich auf. ein feuerwehrwagen stand auf der strasse, es war kein feuer zu sehen oder zu riechen.
letztendlich war wohl ein feuermelder im flur aus irgendwelchen gruenden aufgelaufen. wenigsten wussten wir jetzt, dass die brandmeldeeinrichtungen funktioniern
nun hatten wir noch ein stuendchen zeit zum schlafen, bis der wecker tatsaechlich klingelte.
die safari startete in einem kleinen reisebus mit anhaenger und 16 anderen leuten in den tag zum Uluru-Resort, wo wir in unserem campareal (ein von bueschen umgebener sandiger bereich mit einem kleinen schuppen und bbq) ein lunch vorbeireiteten (mit wir meine ich uns 3, da alle anderen faul herum sassen und warteten bis wir fertig waren).

frisch gestaerkt ging es los zu Kata Tjuta, ehemals Olgas, wo wir einen spaziergang von 1 stunde in eines der taeler machten. insgesamt hat Kata Tjuta ("viele koepfe") 36 koepfe und ist von einem ehemals zackigen hohen gebirge ueber die jahrtausende rund- und abgeschliffen worden auf knapp unter 400m hoehe. die wasserreserven fuer diesen spaziergang waren allesamt aufgebraucht. es war unglaublich heiss in der sonne. aber es hat sich gelohnt.
zum sonnenuntergang fuhren wir auf den aussichtsplatz zum Uluru, der auf grund einer dicken wolkenwand leider nicht in den praechtigsten rottoenen erstrahlte. schade, dann vielleicht beim naechsten mal
zurueck im camp zauberte Chrischy uns ein abendessen mit gemuese und chinanudeln auf der bbq-platte, was alle dankbar verschlangen. diesmal haben sich sogar ein paar erbarmt, auch mal eine zucchini zu schneiden.
und jetzt kommt das beste an der safari: geschlafen wurde nicht etwa im zelt sondern unter einem: dem sternenzelt! in einem sogenannten swag auf dem boden unter freiem himmel! (ein swag ist eine art schlafsack fuer den eigenen schlafsack mit fester unterseite und einer schmalen matratze darin) war total cool.
am naechsten morgen fuhren wir nach einem raschen fruehstueck zum sonnenaufgangsaussichtspunkt des Uluru und konnten das schauspiel diesmal in voller pracht erleben. von graeulich-blass-rosa-roetlich aenderte sich die farbe des wohl meistfotografierten auf der seite liegenden monolithen in eine grelles orangerot. ungalublich sehenswert!
nach diesem tagesbeginn hatten wir nun die wahl, auf den berg hinaufzusteigen, einmal drum herum zu gehen (knapp 10km) oder die halbe strecke herum zu gehen.

das besteigen lehnte ich ab, da dieses nach allem was wir ueber die Aboriginal und ihre kultur gehoert haben ungefaehr so waere, als ginge ich mit gummistiefeln und bikini in eine moschee.
aufgrund zu starker winde war der aufstieg eh geschlossen.
so machten wir 3 den komplettrundgang und konnten den Uluru von allen seiten bestaunen, aber nicht fotografieren, da bestimmte bereiche heilig sind und nicht abgelichtet werden duerfen. es war toll! es gab viele pflanzen, ein paar tiere, billabongs und hoehelnmalereien zu sehen.
nachdem alle wieder beisammen waren, machte unsere hollaendische tourfuehrerin noch den "Mala-Walk" mit uns und erzaehlte diverses ueber die Aboriginal, ihre lebensweise und ihre traumzeitgeschichten.
am fruehen mittag gab es hamburger zum lunch. alles wurde wieder auf- und eingeraeumt und weiter ging die fahrt richtung Watarrka National Park.
auf dem weg dorthin konnten wir noch den Mt. Connor und den Lake Amadeus, einen Salzsee mit einer insel in der mitte, ausgiebig betrachten und bekamen die dazu passende Aboriginal-geschichte erzaehlt.
am fruehen abend erreichten wir unser camp fuer diese nacht am Kings Canyon. auch dort sah es nicht anders aus als im ersten.
waehrend das abendessen vorbereitet wurde bekamen wir neugierigen besuch von einem Dingo, der sich in gebuehrendem abstand eine weile die truppe ansah und auch bald wieder seines weges ging.
gegessen wurde spaghetti bolognese und gemuese, was zum teil durch weitere tierische fleischeinlagen bereichert wurde. die fliegen waren an diesem abend sowas von aetzend! man war zwar schon den ganzen tag damit beschaeftigt, sich am kopf herum zu wedeln, manche hatten sich sogar einen hut mit fliegennetz gekauft, jedoch beim essen waren die kleinen viehcher wie bekloppt!

ich wedelte also mittels einer servierrte kreisfoermig ueber meinen teller und gesicht und drehte mit der gabel in der anderen hand die nudeln auf, um sie dann relativ unbeschadet zum mund zu fuehren. wenn das mal nicht multi-tasking-faehig ist!
auf kleinen holzbaenken sassen wir spaeter alle zusammen im kreis, ohne lagerfeuer allerdings, das war nicht erlaubt, und versuchten uns als musiker auf einem Didgeridoo. bei den meisten hoerte es sich an, als ob sie in einen eimer pupen, andere dagegen waren naturtalente. wie Chrischy z.b. auch. nur die nicht beherrschte atemtechnik machte dem spiel zumeist nach 30 sekunden ein ende. wie soll man auch gleichzeitig in den hohlen stamm roehren und weiter gleichmaessig ein- und ausatmen??? aber irgendwie muss es ja gehen, denn die erfinder des instrumentes koennen es ja auch.
ich konnte jedenfalls nicht man hineinpusten, weil ich mich ueber die anderen so schlapplachen musste *rotflol*!
ein weiteres mal krochen wir in unsere swags und schliefen bei 25 grad bis zum naechsten morgen um 5.
und schon wurde ein letztes mal gefruehstueckt, bevor wir zum nur 6 km entfernten Kings Canyon fuhren.
dort starteten wir um 7h einen spaziergang ueber 3 stunden bei noch kuehlen 28 grad im schatten.
dabei musste zunaechst der Heartattac-Hill erklommen werden, was 5 leute davon abhielt, den walk mitzumachen.
tja, selbst schuld.
nach der einzigen anstrengung, die fuer alle ohne heartattac ausging, wanderten wir auf dem rand des canyons entlang und bestaunten mal wieder eine einzigartige umgebung.
auf der haelfte der strecke gingen wir ueber treppen in den canyon hinunter und wanderten in den Garden of Eden. dort gab es kraecker zur staerkung und zur belohnung des geschafften strecke einen natuerlichen swimmingpool umgeben von wunderlichen pflanzen.
auf unseren spaziergang lernten wir mal wieder eine ganze menge: wie man auf einem wuesetentrip ein loch im reifen flicken kann, wie man einen speer baut, dass man sich mit der pflanze mit dem kuriosen namen Teddybear's Butthole (kein scherz!) wunderbar die haare kaemmen kann und dass das Rockwallaby eckige koettel macht (auch kein scherz!).
diverse pflanzen und ihre z.t. halluzinogene wirkung haben wir auch vorgestellt bekommen.
also, falls ich mal allein im Outback ueberleben muesste, koennte es sogar klappen. aber austesten wollte ich das nicht.
nach erfolgreichem abstieg fuhren wir ein stueck weit zu einem camp mit kochstelle und machten kartoffelsalat und geschischten salat als leichtes mittag.
und schon machten wir uns auf den weg zurueck nach Alice Springs, wo wir funf stunden und 4 liter wasser spaeter an unserem fuer diese nacht gewaehlten bp rausgelassen wurden.
den abend verbrachten wir noch einmal bei Bojangle's.

© Svenja Henking, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Where the bloody hell are we?
Details:
Aufbruch: 12.01.2007
Dauer: 9 Wochen
Heimkehr: 12.03.2007
Reiseziele: Australien
Singapur
Indonesien
Der Autor
 
Svenja Henking berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.