Im Land der Dogon (Mali)
Der Besuch im Dogon-Dorf Plurau
Am nächsten Morgen lösen wir zuerst einmal das Versprechen ein, das wir den abendlichen Besucherinnen gegeben hatten, und machen uns auf den Weg in deren nahegelegenes Dorf Plurou. Es ist das erste Dogon-Dorf, das wir aus der Nähe betrachten. Der einzigartige Baustil eines Dogon-Dorfes fasziniert. Man betrachtet die Häuschen und Getreidespeicher, die mit ihren sorgfältig geschnitzten Fensterrahmen und Türen an menschliche Gesichter erinnern. Obenauf sitzt wie ein Hütchen das strohgedeckte Dach. Alle diese putzigen Häuschen drängeln sich eng zusammen und man meint,in Fantasyland angekommen zu sein.
Vorratsspeicher
Willkommen im "Fantasyland"
In den Schnitzereien finden sich Abbildungen von Krokodilen, Schlangen und Schildkröten, die zu den heiligen Totemtieren der Dogon zählen. Die Anordnungen der Symbole und Abbildungen sind streng geometrisch und beziehen sich auf die vier Kulte, denen als Religion eine monotheistisch geprägte Legende von der Entstehung des Kosmos zugrunde liegt. Neben dem wichtigsten Kult, dem der Ahnenverehrung, üben die Dogon Fruchtbarkeits-, Natur- und Maskenkulte aus.
Geschnitzte Dogon-Türe
Leider werden die symbolträchtigen Fenster und Türen heute von den Touristen weggekauft und weil dann das Geld für neue Hölzer fehlt, füllen die Dorfbewohner die Lücken mit Blech. Das sieht dann nicht ganz so schön aus. Auch wir können dem Kaufdrang nicht widerstehen und bereits im ersten Dorf füllen sich unsere Rucksäcke mit geschnitzten Schemeln, kleinen Figürchen, Haarnadeln und anderen Souvenirs. Es ist einfach alles so bezaubernd! Der Dorfälteste führt uns durch die engen Gässchen, wir dürfen die Innenhöfe betreten und auf den geschnitzten "Hühnerleitern", mit der die Menschen ihre Vorratskammern erreichen, herumklettern. Jeder Frau, die zur Familie zählt, gehört ein Vorratsspeicher, den sie zu Erntezeiten füllt und der die Familie dann während der Trockenzeit ernährt.
Aufbruch: | 17.12.2001 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 05.01.2002 |