Asien die Zweite, Myanmar
Trekken bis die Achillessehne hilfe ruft
Der eigentlicht Grund fuer meinen Kalaw-Aufenthalt war ja eigentlich das Trekking zum Inle-See.
Aber ich bekam nochmal einen Tag schonfrist in Kalaw. Es war Five-Day-Market, ein Markt wie der Name schon sagt, der sich alle fuenf Tage wiederholt und somit der als Hauptumschlagsplatz fuer jegliche Frischware dient.
Die Dorfbewohner der umliegenden (zumeist in den Bergen liegenden) Doerfer brechen dazu schon sehr frueh teils zu Fuss, mit dem Ochsenkarren oder mit dem Pick-up in die Stadt auf.
Ein Spektakel schlechthin, was auch die grossen organisierten Reiseargenturen entdeckt haben. Besuchte eine Touristengruppe den Markt, fielen sie mit Cameras ueber den Markt her wie die Japaner Neuschwanstein.
(raus aus dem Bus, ein paar Fotos geschossen und dann schnell weiter, da das Boot am Inle-See schon wartete
Das mich dann irgendwann ne mir sehr alt erscheinde, zigarrenrauchende, burmesische Frau fuer on Dollar ein Foto abluxen wollte, ueberraschte mich nicht.
Dies sollte uns die naechsten Tage nicht mehr erschrecken, oder?
Am 01.02. um 8Uhr gings los. J.P. unser indischer, 68jaehriger Guide maschierte mit uns los raus aus Kalaw in die Berge. Auf Grund seines Alters (er wusste nur sein Geburtsjahr aber nicht das exakte Datum) hatte er auch sehr viele Geschichten auf Lager. Somit wurden wir nicht nur landschaftlich sondern auch visuell beeindruckt.
Die route fuehrte uns durch Doerfer, Felder, ueber Berge, an Bahnstrecken entlang und immer wieder an winkenden und gluecklich scheinenden Kindern und Menschen vorbei.
Nach guten acht Stunden und laut J.P. 15km waren wir dann richtig froh unsere Unterkunft zu sehen. Ein fuer burmesische Verhaeltnisse grosses Holzhaus, bestehend aus ner Veranda, einem grossem Raum, einem Fernsehraum, zwei Schlafraeume und ner Kueche. Untem im Haus war der Stall uns somit ein paar Kuehe und Ochsen.
Nach dem Essen gabs noch ne traditionelle burmesische Massage (AUTSCH!) und die Reismatten auf denen wir unser Nachtlager aufschlugen konnten uns auch nicht mehr vom Schlafen abhalten. Irgendwann in der Nacht wurds schon ein bischen hart, aber der Regen und die Kaelte (ca. 13Grad) liess einen dies schnell vergessen.
Am naechsten Tag war der Himmel wolkenverhangen und es regnete immer mal wieder. Was nun? Keiner hatte so richtig mit Regen gerechntet und somit waren wir auch nicht ausgeruestet. Aber Buddha hatte ein Einsehen mit uns und es hoerte doch noch auf.
Wieder fuehrte uns der Weg durch Doerfer und Felder jedoch Landschaftlich komplett anders als am Tag zuvor. Ne halbe Stunde vor der Mittagsrast fings wieder zu regnen an und die Stimmung sank auf den Nullpunkt. Die Pause war wieder in nem kleinen Dorf geplant und wir scharten uns alle in der Kueche ums Feuer, weils halt doch sau kalt und alles nass war.
Draussen regnete es weiter und wir hatten nichtmal die Aussicht irgendwie mit nem Pick-up, der Eisenbahn oder nem Ochsenkarren hier trocken wieder weg zu kommen. Wir konnten nichts anderes tun als warten. Die Hausbesitzer fandens lustig und immer mal wieder kam einer der Nachbarn um die Fremden zu begutachten.
Es sollte nich wahr sein doch auch dieses mal hoerte es irgendwann zu regenen auf und wir konnten trockenen Fusses weiter. Fuer alle Faelle deckten wir uns noch mit Myanmarrum und Cola ein.
Noch gluecklicher als am Vortag erreichten wir wirklich trocken und sogar mit ein paar Sonnenstrahlen unsre Unterkunft, ein Kloster fuer Moenche.
Der Schlafsall war im Gebetsraum durch einfache Bambustrennwende aufgebaut, und das Bett bestand wieder aus ner Bambusmatte mit drei Bettdecken (es war in der Nacht wirklich sau kalt). Es stellte sich herraus, dass dort hauptsaechlich so ca. 15 Kinder-Moenche und ein Erwachsener Moench lebten. Von abends acht bis zehn wurde gesungen und gebetet, natuerlich im Gebetshaus wo wir auch schliefen.
Da es in Myanmar sehr fruh dunkel wir, so gegen sechs und der Rum und das Trekking zur Muedikeit beisteuerten fielen wir wirklich so gegen neun ins Bett und lauschten erfuerchtig dem Gesang der Moenche, es war herrlich.
Nicht so angenehm wars am naechsten Morgen, Gebetsstart war so gegen fuenf und die brachten so ne lautstaerke zusammen, dass nichtmal meine Ohropax dagegen stand hielten.
Trekkingtag war kurz, wir erreichten so gegen Mittag den Inle-See. Gott sei dank, denn meine linke Achillessehne beschwerte sich die letzten zwei Stunden sehr laut.
Tja aber auch dieser Tag ging zu entspannt zu ende, mit ner einstuendigen Fahrt ueber den See, nem richtig guten Essen im Bauch und nem endlich mal wieder weichen Bett.
Leider musste die heisse dusche wegen nichtvorhandener Energie ausfallen. Kalt duschen hat auch was
Aufbruch: | 24.01.2007 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 18.02.2007 |