Große Chinarundreise mit Tibet

Reisezeit: März 2006  |  von Elke Breitkopf

Lhasa

Am 5.Tag traten wir unsere 5-stündige Flugreise nach Lhasa an. Wir alle waren auf das äußerste gespannt, weil niemand von uns bisher auf dem "Dach der Welt" war. Als wir aus dem Flugzeug ausstiegen, merkten wir sofort, dass die Luft dort oben doch sehr dünn war. Schließlich befanden wir uns in 3850 m Höhe (Wahnsinn!!!). Nach einer ca. 1-stündigen Busfahrt durch eine wunderschöne, unberührte Landschaft erreichten wir Lhasa. Ich war erschlagen von dem Anblick, besonders, als wir am Potala-Palast vorbei fuhren.

Untergebracht waren wir im Shangbala Hotel, das besser war, als wir dachten. Als wir unser Zimmer betraten, bekam ich einen Schweißausbruch, so heiß war es dort. Ich schaltete erst einmal die Klimaanlage aus. Das stellte sich aber als fataler Fehler heraus, denn diese wieder in Gang zu bringen, war wegen der chinesischen Schriftzeichen schier unmöglich. Es stellte sich heraus, dass es nachts eisig kalt nicht nur draußen, sondern auch in den Zimmern war. Da hätte man die wärmende Klimaanlage gut gebrauchen können. Ich habe nachts noch nie so gefroren wie in Lhasa! Als wir dann fast wieder abfahren mußten, hatte ich die Klimaanlage wieder in Gang gesetzt.
Wir besuchten auch die Bar des Hotels. Den Wein, den wir gerne getrunken hätten (Dynasty oder Great Wall)hatten sie leider nicht, dafür bekamen wir einen einheimischen Rotwein serviert. Dieser roch schon mal sehr streng (einer aus unserer Gruppe: riecht wie Yakpipi). ... und so schmeckte er auch! Nachdem wir dieses Zeug heruntergewürgt hatten (mit Nase zuhalten), suchten wir ein nahe gelegenes Restaurant auf, wo es vernünftigen Wein gab, allerdings in sehr geringen Mengen. Als wir dem Wirt verständlich machten, dass wir am nächsten Abend wieder kommen wollten, sagte er uns mehr Wein zu. Und siehe da, er hatte am nächsten Abend für alle genug! Um uns auch noch eine Freude zu machen, spielte er deutsche Weihnachtslieder.

In diesem Restaurant habe ich mir dann auch mal diesen berühmten Buttertee bestellt. Ich habe ja schon abenteuerliches darüber gehört, außerdem solle er zum "davonlaufen" schmecken. Dem muß ich widersprechen. Ich fand ihn ganz lecker. Er schmeckt ein wenig wie Brühe.

Überhaupt machen die Tibeter viel mit dieser Butter. Sie opfern sie in den Tempeln, führen sie in großen Thermoskannen mit sich. Bei der Gelegenheit möchte ich erwähnen, dass mir 2 negative Eigenschaften bei den Tibetern aufgefallen sind, nämlich, dass sie Weltmeister im Drängeln sind und dass sie auf das unangenehmste rotzen. Dafür sind sie aber sehr freundlich. Ferner stellte ich fest, dass sehr viele Tibeter einen Mundschutz tragen. Sie tun dies, weil sie sich vor dem Staub schutzen wollen, sagte uns unsere Reiseleiterin.

Nachdem wir uns aklimatisiert hatten, starteten wir am nächsten Morgen mit den Besichtigungen. Zuerst besuchten wir den Potala-Palast. Das war der Wintersitz des Dalai Lama, der inzwischen zum Weltkulturerbe gehört. Der Palast hat irre viele Treppen, alle aus Holz. Die Stufen der Treppen sind unterschiedlich groß und teilweise sehr, sehr steil. Weiter ging es zum Jokhang Tempel, der direkt in der Innenstadt von Lhasa auf dem Marktplatz Barkhor liegt. Der Eingangsbereich war übersät von Pilgern. Für die Tibeter ist das der wichtigste Tempel, zu dem man möglichst ein Mal im Leben gepilgert sein muss. Auf dem riesigen Marktplatz bekommt man das Staunen. Von grossen Gewürzständen über Obst, Fleisch und Souveniers ist alles zu haben. Außerdem überraschte uns die Vielfalt der Geschäfte. Viele westliche Ketten haben dort ihre Filialen, wie zum Beispiel Vero Moda.

Am nächsten Morgen ging es dann zum Kloster Drepung. Das ist das größte Kloster in Tibet. Dort durften wir einer Besonderheit beiwohnen. Doktoren des Buddhismus prüften Mönche und stellten ihnen Fragen. Oft stritten sie, wer die Frage stellen durfte und schubsten sich gegenseitig weg. Die Übermittlung der Frage wurde durch das klatschende Wegschieben über die andere Hand unterstrichen. Wenn ein Prüfling die Frage nicht richtig beantwortet hatte, ging ein mißfallender Ton von den Mönchen aus. Als die Prüfung beendet war, stürzten die Mönche in ihrer drängelnden Weise ins Innere der Halle, um zu speisen und hätten uns dabei fast umgerannt.

Den Nachmittag verbrachten wir im Norbulingka Palast. Das war der Sommersitz des Dalai Lama. Ein wunderschöner Park mit See ließ ahnen, wie schön es im Sommer dort sein muß.
Für mich hatte Tibet noch eine Besonderheit parat. Denn wer kann schon von sich bebaupten, seinen Geburtstag dort gefeiert zu haben? Für mich war das ein Erlebnis, das ich so schnell nicht vergessen werde. Ein Geschenk, ein wunderschöner Messingdrache, habe ich von unserem mitreisenden Freund Jürgen bekommen.

Viel zu schnell war die Zeit in Tibet vorbei. Ich habe mir fest vorgenommen, noch einmal dorthin zu reisen. Ein Ehepaar aus unserer Gruppe reist im März mit der neuen Eisenbahn nach Lhasa. Wäre ich nicht gerade erneut operiert worden, wären wir mitgefahren.

Am nächsten Morgen mussten wir Abschied nehmen. Nach 1,5 Stunden Flug waren wir wieder im Flachland, in Chengdu.

Der Potala-Palast

Der Potala-Palast

Eine Yakherde

Eine Yakherde

Landschaft in der Nähe von Lhasa

Landschaft in der Nähe von Lhasa

Potala-Palast

Potala-Palast

die Prüflinge

die Prüflinge

Mönche im Kloster Drepung

Mönche im Kloster Drepung

Die Mönchsprüfung

Die Mönchsprüfung

die Mönchsprüfung im Kloster Drepung

die Mönchsprüfung im Kloster Drepung

Norbulingka Sommerpalast

Norbulingka Sommerpalast

Elkes Geburtstag

Elkes Geburtstag

mein Geburtstagsgeschenk, ein Long (Drache)

mein Geburtstagsgeschenk, ein Long (Drache)

Barkhor

Barkhor

Barkhor

Barkhor

der Jokhang-Tempel

der Jokhang-Tempel

eine tibetische Familie

eine tibetische Familie

Pilger auf dem Weg zum Jokhang Tempel

Pilger auf dem Weg zum Jokhang Tempel

unsere Gruppe in der Hotel-Lobby

unsere Gruppe in der Hotel-Lobby

© Elke Breitkopf, 2007
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Start in Peking, über Lhasa/Tibet, nach Chengdu, Chongqing, Yangtse-Kreuzfahrt, Wuhan, Shanghai, Guangzhou und in Hongkong endete die Reise
Details:
Aufbruch: 08.03.2006
Dauer: 3 Wochen
Heimkehr: 26.03.2006
Reiseziele: China
Tibet
Der Autor
 
Elke Breitkopf berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.